Titel: Der Oel-Prober von Mac Naught nach der Construction des Ingenieurs Duske.
Fundstelle: Band 164, Jahrgang 1862, Nr. III., S. 18
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III. Der Oel-Prober von Mac Naught nach der Construction des Ingenieurs Duske. Aus der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, Bd. V S. 301. Mit Abbildungen auf Tab. I. Mac Naught's Oel-Prober. Die Zeichnungen Fig. 57 stellen in 1/8 natürlicher Größe diesen Apparat dar. Man ist mit demselben im Stande auf die einfachste, sicherste und rascheste Weise die Oele zu Maschinenschmieren zu untersuchen, welche an Zapfen und Lagern die geringste Reibung verursachen. Der wesentlichste Theil des Apparates, Fig. 7, ist ein Gestell aus Messing, worin eine verticale Stahlspindel a mit einer kleinen Schnurscheibe y sich dreht. Die Spindel a trägt an ihrem oberen Ende eine Scheibe b mit vorstehendem Rande. Auf dieser Scheibe b liegt, mit ebener Fläche aufgeschliffen, lose eine zweite Scheibe c ohne Rand und fest an der Spindel d. Diese zweite Scheibe hat einen festen Stift f nach oben gerichtet. Die Scheibe c wird ferner mittelst des Hebels h durch die Spitze der Druckschraube g fest auf die Scheibe b gedrückt. Dieser Druck kann durch Verschiebung des Gewichtes i vergrößert oder verkleinert werden. Aus Fig. 5 ersieht man den zweiten Hebel k mit einer Gradeintheilung. Dieser Hebel ist in der gewöhnlichen leeren Stellung, wenn das Schiebgewicht l in o steht, durch das entgegensetzte Gegengewicht m abbalancirt und in horizontaler Lage. Der Hebel k hat ferner noch bei seinem Drehpunkte p einen nach unten gerichteten Arm oder Zunge n mit dem Stifte q, Fig. 7. Ein kleines Vorgelege, bestehend aus einer Welle mit ein paar Lagern, Schwungrädchen, Schnurscheibe und Kurbel dient dazu, den Oelprober in Thätigkeit zu setzen. Der ganze Apparat ist auf eine hölzerne Platte geschraubt und wird auf den Tisch gestellt.Der von Mac Naught angegebene Apparat zum Probiren der Oele ist zuerst im Mechanics' Magazine, Jahrgang 1838 Nr. 774, beschrieben und daraus im Polytechn. Journal Bd. LXX S. 108 mitgetheilt worden.Die hier mitgetheilte oben erläuterte Zeichnung gibt den Apparat so, wie er in neuerer Zeit von dem Ingenieur Hrn. Duske construirt worden ist, wobei namentlich der zweite Hebel h zur Belastung der Scheibe c und der Betriebsmechanismus als dieser Ausführung eigenthümlich zu bezeichnen sind. Die Haupteigenschaft eines guten Schmieröls ist bekanntlich die, daß das Oel möglichst wenig rauhe, Reibung verursachende Bestandtheile hat, die an Lagern und Zapfen hemmend einwirken. Der Apparat soll nun dazu dienen, von verschiedenen Oelen die beste Sorte oder diejenige, welche am wenigsten Reibung verursacht, zu bestimmen. Man verfährt dazu auf folgende Weise: Die beiden vorhin erwähnten Scheiben b und c werden möglichst vom Schmutz und Staub gereinigt, darauf wird Etwas von dem zu erprobenden Oele zwischen die Scheiben gebracht und durch Hebel h und Gewicht i mäßig zusammengedrückt, um eine gewisse Reibung hervorzubringen. Dreht man nun das Vorgelege mitelst der Kurbel mit möglichst gleichmäßiger Geschwindigkeit, etwa jede Secunde einmal herum – eine Secundenuhr oder ein Pendel muß zur Hand genommen werden – so wird die Bewegung auf die kleine Schnurscheibe y und auf die Spindel a übertragen, nur in vergrößerter Geschwindigkeit; die Scheibe nimmt natürlich dieselbe Geschwindigkeit an. Die Reibung zwischen beiden Scheiben b und c wird c veranlassen mit b sich gleichmäßig herum zu bewegen; der Stift f in Scheibe c legt sich alsdann gegen Stift q in der Hebelzunge n, und je nachdem nun die Reibung zwischen beiden Scheiben größer oder kleiner ist, oder wenn das Oel mehr oder weniger rauhe Bestandtheile hat, wird sich der Hebel k heben oder senken. Durch das verschiebbare Gewicht l läßt sich Hebel k genau ausbalanciren. Wenn dieß nun wirklich stattgefunden hat, so liest man an der Gradtheilung den Ort ab, in welchem das Schiebegewicht sich befindet, und notirt solches. Man reinigt darauf die Scheiben b und c von dem geprüften Oele, bringt eine zweite Sorte Oel zwischen dieselben, und verfährt im Uebrigen genau wie vorher u.s.w. Das Gewicht i am Druckhebel h muß natürlich bei allen zugleich angestellten Proben auf ein und demselben Punkte aufgehängt bleiben. Es ist nun wohl klar, daß dasjenige Oel, welches die geringste Reibung an den Scheiben b und c verursachte, oder mit anderen Worten, dasjenige, welches am Hebel k das geringste Gewicht gehoben hat, als das beste zu bezeichnen ist. – In der Eisenbahnwerkstätte zu St. Joh. Saarbrücken ist der hier beschriebene Apparat in Anwendung, und ist man im Allgemeinen damit zufrieden. Der Apparat wurde von L. Polborn in Berlin bezogen und kostet 30 Thlr. Fr. W.

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