Titel: | Maschine zum Graviren der Druckwalzen, von J. Glen in Glasgow. |
Fundstelle: | Band 164, Jahrgang 1862, Nr. XLIX., S. 180 |
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XLIX.
Maschine zum Graviren der Druckwalzen, von
J. Glen in
Glasgow.
Aus dem London Journal of arts, August 1861, S.
79; durch das Polytechnische Centralblatt, 1861 S. 1542.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Glen's Maschine zum Graviren der Druckwalzen.
Von dieser Maschine (patentirt in England am 10.
November 1860) zeigt Fig. 21 die wesentlichen
Theile im Aufriß. Auf dem Gestelle a bewegt sich der
Wagen b seitlich hin und her; derselbe erhält seine
Bewegung von der Schraubenwelle c, welche wie gewöhnlich
durch Räderwerk getrieben wird. An der Säule d des
Wagens befindet sich ein Arm e, welcher zwischen
Führungen der Säule d nach Bedürfniß höher oder tiefer
eingestellt werden kann, wozu man sich des Handrades f
bedient. Dieses Handrad sitzt an dem oberen Ende einer verticalen Schraube, welche
durch eine Mutter im Hinteren Theile des Arms e hindurch
geht. Der vordere Theil des Arms enthält ein Lager für die Achse des Hebels g, in welchem der Tragbügel h für die Molette i ruht. Am Hebel g befindet sich ein bewegliches Schraubengelenk j, durch welches derselbe mit dem Hebel k in Verbindung gesetzt ist; die Drehachse des letzteren
liegt in einem Vorsprunge des Wagens b, während sein
entgegengesetztes Ende durch ein verschiebbares Gegengewicht 1 belastet ist. Ferner
sind an den vorderen Theil des Wagens b ein Paar
Lagerarme m angegossen, in welchen die horizontale Welle
n aufgelagert ist. Auf der letzteren sitzt das Rad
o, welches vermittelst des Transporteurs p das Rad q an der Welle r treibt. Auf der Welle r
befindet sich ein Excentric s, welches bei seiner
Drehung den Daumen t hebt, und dadurch dem Hebel k eine schwingende Bewegung ertheilt. Die Welle r mit ihrem Zubehör ist so angeordnet, daß man sie
leicht aus ihrem Lager herausheben kann, wenn man das Rad q oder das Excentric s auswechseln und durch
ein Rad oder Excentric von anderer Größe ersetzen will. Die kupferne Walze u wird wie gewöhnlich auf den Dorn aufgezogen, und der
Druck der Molette i gegen ihre Oberfläche durch die Lage
des Gegengewichts l, welches den Hebel k und dadurch zugleich den Hebel g niederzieht, regulirt. Die Motette erhält ihre Drehung durch die
Kupferwalze, und drückt dabei ihre erhabene Gravirung in die letztere ein. Sobald
die Molette eine volle Umdrehung gemacht hat, muß sie von der Walze abgehoben
werden, oder das Muster wiederholt sich auf der Oberfläche derselben. Soll dieß aber
nicht geschehen, so
nimmt die Molette in regelmäßigen Intervallen eine Hebung oder Senkung an. Hierzu
dient das Excentric s, welches die Hebel k und g in die Höhe drückt,
und dadurch die Molette i von der Oberfläche der Walze
u abhebt. Die Walze u
bewegt sich, während die Molette i durch das Excentric
s in gehobenem Zustande erhalten wird,
ununterbrochen fort und erhält daher, sobald die Molette wieder niederfällt, ihre
Gravirung auf einem anderen Theile des Umfangs. Die Entfernungen zwischen den
einzelnen Gravirungen werden durch Wechselräder bestimmt, vermittelst welcher den
Kupferwalzen die erforderliche Umdrehungszahl ertheilt wird. Die abgesetzten
Bewegungen der Molette in Verbindung mit der Seitenbewegung des Wagens bewirken die
Regelmäßigkeit in den Entfernungen.
Damit die Molette die Gravirung an der richtigen Stelle beginnt, ist folgende
Anordnung getroffen: Vermittelst des Schraubengelenks j
kann die Entfernung zwischen den Hebeln g und k regulirt und mit aller Genauigkeit die Zeit bestimmt
werden, zu welcher die Molette mit der Kupferwalze in Berührung tritt. Ferner kann
durch Verschiebung des Daumens t am Hebel k der Hub des Excentrics s
verändert und nach Bedürfniß ein rasches Fallen und Steigen der Molette oder eine
längere Berührung derselben mit der Walze hervorgebracht werden. An der Achse der
Molette i ist ein kleiner verticaler Hebel v befestigt, an dessen oberes Ende eine belastete Schnur
w sich anschließt. Die Schnur geht über eine am
Hebel g aufgelagerte Leitrolle, und das Gewicht bewegt
sich in einer verticalen Röhre x, welche ihm als Führung
dient. Bei der Drehung der Molette während ihrer Berührung mit der Kupferwalze neigt
sich der Hebel v nach rückwärts. Ist dann die Gravirung
vollendet und der Hebel g in die gehobene Stellung
zurückgekehrt, so zieht das Gewicht an der Schnur w den
Hebel v in seine frühere Stellung zurück, und bringt
dadurch die Molette in die gehörige Lage, um eine neue Gravirung beginnen zu können.
Damit der Hebel v seine normale Lage nicht überschreiten
kann, ist in einer geschlitzten Platte y, welche sich
hinter dem Hebel befindet, ein Bolzen befestigt, welcher dem Hebel v als Widerhalt dient. Statt der belasteten Schnur w kann man auch eine Schraubenfeder anwenden.
Durch den selbstthätigen Auf- und Niedergang der Molette soll man in den Stand
gesetzt werden, zwei solcher Gravirmaschinen durch einen Mann bedienen zu
lassen.