Titel: Die Schmiedefeuerung des Technikers Joh. Uhle in Aachen.
Fundstelle: Band 164, Jahrgang 1862, Nr. LI., S. 183
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LI. Die Schmiedefeuerung des Technikers Joh. Uhle in Aachen. Aus den Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen, 1861 S. 265. Mit Abbildungen auf Tab. III. Uhle's Schmiedefeuerung. Das Princip, welches der Construction der in Fig. 5 und 6 im Durchschnitt dargestellten Schmiedefeuerung zum Grunde liegt, wornach die von der aufsteigenden Feuerluft mit fortgerissenen festen Verbrennungsproducte durch verschiedene, ihrer Bewegungsrichtung entgegentretende gerade und geschweifte Zungen genöthigt werden sollen, in besondere auf der Sohle der Esse sowie in dem untern Theil ihres oberen Aufsatzes befindliche Kammern sich abzulagern, ist bekannt, und auch schon mehrfach bei den Locomotiv-Schornsteinen praktisch ausgeführt worden. Wie bei jenen Einrichtungen, so soll auch bei der hier in Rede stehenden, eine wesentliche Verminderung des Aschenauswurfs erzielt werden, und es soll daher der Betrieb der nach dem Uhle'schen Muster angelegten Schmiedefeuerungen mit Belästigungen der letztgedachten Art nicht verbunden seyn. Der Schmiedeherd hat zwei Feuer a, a; der Rauch tritt bei b in die über der Sohle der Esse befindlichen Kammern, senkt sich bis c, und wird sodann in der Richtung der Pfeile in die Esse geleitet. Die eiserne Platte d trennt den unteren Raum der letzteren in zwei Kammern und befördert den ruhigen Brand des Feuers. Die schwereren Kohlen- und Aschentheile fallen, da die Feuerluft bei ihrem Eintritt in die Esse sich nach abwärts wendet, auf der Sohle der letzteren zu Boden. Sie können durch die Thüren e, e, welche gewöhnlich geschlossen sind, entfernt werden. Die leichteren, von der Feuerluft mit emporgezogenen Verbrennungsproducte gelangen bei ihrem Austritt aus der Esse in eine Ablagerungsvorrichtung. Der aus der Esse entweichende Rauch theilt sich bei f, f in zwei Strömungen, steigt sodann bis auf die Mitte des Rauchgemäuers, nimmt hier die Strömung nach unten an, biegt bei g, g wieder nach oben und verläßt bei h den Schornstein, wie dieß durch die in der Zeichnung angegebenen Pfeile dargestellt ist. Die Röhren k, k bilden die Behälter für die bei g nach abwärts sich wendenden festen Producte, welche durch Oeffnung der Schlußkapseln l, l aus jenen Röhren entfernt werden. Das kleine Rohr in dient zum Abfluß des Regens. Die mit der vorstehend beschriebenen Einrichtung angestellten praktischen Ermittelungen haben, bezüglich der in den betreffenden Behältern gesammelten Aschenmenge, folgendes Resultat ergeben: Es wurden 1) nach 36 Arbeitsstunden   bei e, e 0,66 Scheffel   aus den Röhren k, k 0,2       „ 2) nach 70 Arbeitsstunden   bei e, e 1,2 Scheffel   aus den Röhren k, k 0,43     „ 3) nach 82 Arbeitsstunden   bei e, e 1,17 Scheffel   aus den Röhren k, k 0,2       „ 4) nach 82 Arbeitsstunden   bei e, e 0,93 Scheffel   aus den Röhren k, k 0,18     „ entfernt. Zu 1) und 2) wurden an beiden Feuern leichte Arbeiten ausgeführt, zu 3) und 4) an einem Feuer schwere Arbeiten, wobei das Feuer mehr geschlossen gehalten, und somit, wie die Zahlen nachweisen, weniger Asche abgeführt wurde.

Tafeln

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Tab. III