Titel: | Ueber das Verhalten des käuflichen Paraffins zu einigen Lösungsmitteln; von Dr. August Vogel. |
Autor: | Prof. Dr. August Vogel [GND] |
Fundstelle: | Band 164, Jahrgang 1862, Nr. LIX., S. 221 |
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LIX.
Ueber das Verhalten des käuflichen Paraffins zu
einigen Lösungsmitteln; von Dr. August
Vogel.
Vogel, über das Verhalten des käuflichen Paraffins zu einigen
Lösungsmitteln.
Das zu den folgenden Versuchen verwendete Paraffin war durch Hrn. Kaufmann A. Ostermaier aus einer Fabrik in Halle bezogen, woselbst es
aus Braunkohlentheer gewonnen wird. Der Schmelzpunkt dieses Paraffins liegt bei
48° C., dessen Erstarrungspunkt bei 45° C., es stimmt also mit den
Angaben über das Verhalten des chemisch reinen Paraffins in dieser Beziehung nahe
überein.
Löslichkeit in Benzol.
Das Benzol war in diesem Falle das bekannte Product aus der Aufschläger'schen Fabrik in München von 0,887 spec. Gewicht.Polytechn. Journal Bd. CXLVIII S.
68.
1)
1 Theil
Benzol
löst bei
46° C.
7,7 Theile
Paraffin
2)
1 „
„
„ „
43° C.
5 „
„
3)
1 „
„
„ „
39° C.
4 „
„
4)
1 „
„
„ „
23° C.
0,7 „
„
5)
1 „
„
„ „
20° C.
0,3 „
„
Die Vergleichung dieser Zahlen, welche sich wie die folgenden aus den mit großer
Sorgfalt von Hrn. F. Scheller im Laboratorium der kgl.
Universität angestellten Versuchen ergaben, zeigen, daß die Löslichkeit des
Paraffins in Benzol von der Temperatur des Lösungsmittels wesentlich abhängt.
Löslichkeit in Chloroform.
1)
1 Theil
Chloroform
löst bei
23° C.
0,22 Theile
Paraffin
2)
1 „
„
„ „
17° C.
0,16 „
„
Löslichkeit in
Schwefelkohlenstoff.
1 Theil Schwefelkohlenstoff löst bei 23° C. 1 Theil Paraffin.
Vergleichende Versuche mit Stearinsäure ergaben, daß 1 Thl. Benzol bei 23° C.
0,22 Theile und 1 Theil Schwefelkohlenstoff bei 23° C. 0,3 Theile
Stearinsäure zu lösen vermag. Die Stearinsäure ist demnach in Benzol sowie in
Schwefelkohlenstoff weniger löslich, als das Paraffin. Da ein zusammengeschmolzenes
Gemenge aus Paraffin und Stearinsäure aus beiden Lösungen beim langsamen Abkühlen
derselben sich nicht als homogene Masse ausscheidet, sondern in zwei getrennten
Schichten, die Stearinsäure in deutlichen Krystallen, so ließe sich hierauf
vielleicht eine Methode zur Nachweisung des Stearins in Paraffin gründen.