Titel: | Bördelmaschine von C. A. Dietrich in Chemnitz. |
Fundstelle: | Band 164, Jahrgang 1862, Nr. CXI., S. 403 |
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CXI.
Bördelmaschine von C. A. Dietrich in
Chemnitz.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Dietrich's Bördelmaschine.
Zur schnellen und vortheilhaften Anfertigung verschiedener Arbeiten, welche bei der
Fabrication von Blechwaaren vorkommen, hat der
Klempnermeister C. A. Dietrich in Chemnitz eine seit etwa
18 Jahren im Gebrauche befindliche kleine, praktische Maschine neuerdings in
mehrfacher Hinsicht wesentlich verbessert, so daß sie allen daran zu stellenden
gerechten Forderungen vollkommen genügt. Diese sogenannte Bördelmaschine läßt sich
mit vielem Vortheile anwenden und dabei sehr leicht bedienen, z.B. zum Aufbiegen
eines Bordes (Randes) von beliebiger Höhe an Böden, Gefäßen und verschiedenen
Blechtheilen, zum Einlegen von Draht in Blechgeräthschaften mannichfacher Art, zur
Herstellung von sogenannten Wulsten, sowie von Falzen an Ofenrohren, Knieen etc.;
ferner zur Anfertigung von Simsleisten, Cannelirungen und verschiedenartigen
Verzierungen an Blechgefäßen und Blechtheilen; endlich zur Abkantung von Zinkblech
für Bedachungen u.s.w.
In Fig. 27 und
28 ist
diese Maschine in der Vorder- und in der Seitenansicht dargestellt. A ist das Gestell, in welchem zwei eiserne Wellen B, B horizontal gelagert sind. Auf diese Wellen sind
zwei, je nach den verschiedenen Zwecken façonnirte Stahlwalzen C, C aufgepaßt, welche die Hauptfunctionen der Maschine
verrichten. D ist ein hölzerner, angeschraubter Ansatz
zum Befestigen der Maschine in einem Schraubstocke. Die verstellbaren Leitbacken E, E dienen zur Führung der von den Walzen zu formenden
Blechtheile. Die Maschine wird mittelst eines Drehlinges in Bewegung gesetzt und
diese durch zwei Stirnräder übertragen. Ohne große Veränderung kann die Maschine
zugleich mit eben so viel Vortheil als Rundschneidschere benutzt werden, indem man
bei C, C anstatt der façonnirten Walzen zwei mit
scharf geschliffenen Kanten versehene Stahlwalzen ansteckt.Hr. C. A. Dietrich
liefert die beschriebene Maschine nebst den dazu gehörigen Walzen in solider
Ausführung zu einem der verlangten Größe angemessenen billigen Preise. (Deutsche
Industriezeitung, 1862, Nr. 20.)