Titel: | Verbesserungen an Speisevorrichtungen für Dampfkessel (Construction der Giffard' schen Dampfstrahlpumpe für größere Saughöhen), von G. T. Bousfield, Loughborough Park, Brixton. |
Fundstelle: | Band 165, Jahrgang 1862, Nr. XCVIII., S. 416 |
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XCVIII.
Verbesserungen an Speisevorrichtungen für
Dampfkessel (Construction der Giffard' schen Dampfstrahlpumpe
für größere Saughöhen), von G. T. Bousfield, Loughborough
Park, Brixton.
Aus dem London Journal of
arts, Mai 1862, S. 271.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
Bousfield's Verbesserungen an Speisevorrichtungen für
Dampfkessel.
Diese Erfindung (als Mittheilung in England patentirt am 23. August 1861) bezweckt
die Anwendung der Giffard'schen Dampfstrahlpumpe zum
Wasserheben aus großen Tiefen, wozu sie bisher für sich allein nicht benutzt werden
konnte.
Während der Thätigkeit der Dampfstrahlpumpe ist das Saugrohr von dem Spiegel des
Wasserbehälters bis zum Dampfmundstück mit Wasser gefüllt, auf welches also der
Dampfstrahl wirkt; wird aber der Dampf abgestellt, um die Thätigkeit der
Dampfstrahlpumpe aufzuheben, so fällt das Wasser im Saugrohr bis in das Niveau des
Unterwassers zurück, und das Saugrohr füllt sich mit Luft. Wenn jetzt wieder Dampf
in die Dampfstrahlpumpe eingelassen wird, so wirkt der Dampfstrahl nicht mehr auf
dichtes Wasser, sondern auf die ausdehnbare Luft und ist, wenn die Saughöhe
einigermaßen groß ist, nicht mehr im Stande das Wasser bis an das Mundstück
anzusaugen. Dieser Uebelstand wird durch den ersten Theil der Erfindung beseitigt,
welcher darin besteht, in dem Saugrohr ein Ventil anzubringen, um das Zurückfließen
des Wassers nach Abstellung des Dampfes zu verhindern.
Vermöge des zweiten Theils der Erfindung kann das Saugrohr von einem Rohre aus
gefüllt werden, welches nach geschehener Füllung vermittelst eines Hahnes
verschlossen werden kann.
Endlich kann drittens durch die Dampfstrahlpumpe selbst das Saugrohr angefüllt
werden; zu diesem Zwecke ist das unter dem zweiten Theil der Erfindung genannte
Füllrohr durch ein Zweigrohr, welches in das Austrittsrohr der Dampfstrahlpumpe
einmündet, mit einem Reservoir verbunden.
Der Verticaldurchschnitt Fig. 43 zeigt alle diese
Theile vereinigt. Das Saugrohr b der Dampfstrahlpumpe
ist an seinem unteren Ende erweitert und bildet hier eine Kammer für die nach oben
sich öffnende, selbstthätige Klappe c, welche etwas
unter dem Unterwasserspiegel liegt. Sobald die Thätigkeit der Dampfstrahlpumpe
unterbrochen wird, schließt sich diese Klappe durch ihr eigenes Gewicht und
verhindert das Zurückfließen des Wassers aus dem Saugrohr. Das Füllrohr e liegt über der Dampfstrahlpumpe und ist vermittelst
eines Hahnes f verschließbar. Oben mündet dasselbe in
ein Reservoir g ein, welches auf der anderen Seite durch
ein Zweigrohr i mit dem Austrittsrohr j der Dampfstrahlpumpe verbunden ist. Sowohl das
Zweigrohr i, als das Austrittsrohr j sind mit Hähnen h und l versehen, so daß man, indem man die Hähne entsprechend
stellt, vermittelst der Dampfstrahlpumpe nicht nur Wasser durch das Austrittsrohr
nach dem Kessel führen, sondern auch das Reservoir anfüllen kann. k ist das vom Kessel kommende Dampfrohr, m das durchlöcherte Rohr, durch welches der Dampf nach
dem Mundstück n ausströmt, o
das Luftrohr, s das Ventil, welches das Zurücktreten des
Wassers aus dem Austrittsrohr nach der Dampfstrahlpumpe verhindert, p das Handrad für die Einstellung des Dampfmundstücks
und r die Stange zur Regulirung der arbeitenden
Dampfmenge.
Will man den Apparat in Gang setzen, so wird, nachdem das Reservoir g mit Wasser gefüllt worden ist, der Hahn f im Füllrohr e geöffnet und
das Saugrohr b mit Wasser angefüllt. Hierauf läßt man
Dampf in die Dampfstrahlpumpe ein und schließt den Hahn im Füllrohr, worauf das
Ansaugen beginnt. Das angesaugte Wasser wird durch das Austrittsrohr und den
geöffneten Hahn l dem Kessel zugeführt, wobei natürlich
der Hahn h im Zweigrohr i
geschlossen seyn muß. Will man die Dampfstrahlpumpe zum Füllen des Reservoirs g benutzen, so schließt man den Hahn l und öffnet dagegen den Hahn h.