Titel: | Ueber Eisfabrication mittelst Aethylamin und Methylamin; von Tellier. |
Fundstelle: | Band 165, Jahrgang 1862, Nr. CX., S. 450 |
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CX.
Ueber Eisfabrication mittelst Aethylamin und
Methylamin; von Tellier.
Aus den Comptes rendus,
t. LIV p. 1188.
Tellier, über Eisfabrication mittelst Aethylamin und
Methylamin.
Das Aethylamin und Methylamin, obgleich sie leicht zu bereiten sind und nicht hoch zu
stehen kommen, blieben bisher ohne alle technische Anwendung. Für die Eisfabrication
haben aber ihre Eigenschaften eine hohe Wichtigkeit. Diese, bei den gewöhnlichen
Temperaturen flüssigen Amidbasen sind nämlich im Wasser sehr löslich, welches vom
Dampf des Methylamins ein zweimal so großes Volum als vom Ammoniakgase aufnimmt. Die
geringe Spannung dieser Dämpfe gestattet Apparate zu construiren, welche kaum einen
größeren inneren Druck als den der Atmosphäre auszuhalten haben.
Ich beschäftige mich seit zwei Jahren in Verbindung mit den HHrn. Hausmann und Budin mit der
Eisfabrication durch Ammoniak, mittelst eines Apparats, worüber ich der Akademie bereits berichtet
habe (polytechn. Journal Bd. CLX S. 120), wobei ich mich überzeugte, daß die hohen
Pressungen von 10, 12 und manchmal 15 Atmosphären, welche die Anwendung dieses Gases
erheischt, eine sorgfältige Construction der Apparate erfordern, und daß deren
Bedienung nicht ohne Gefahr ungeschickten Händen anvertraut werden kann. Dieser
Umstand veranlaßte mich Versuche mit der schwefligen Säure anzustellen, wodurch es
mir gelang einen Apparat herzustellen, worin der Druck auf 3 bis 4 Atmosphären
beschränkt ist. Die Sicherheitsfrage war dadurch schon zum Theil gelöst; jetzt ist
sie es aber vollständig durch die Anwendung der genannten Amidbasen.