XXXI. Umwandlung des Roheisens in Gußstahl durch den überhitzten Wasserdampf; von Galy-Cazalat. Aus den Comptes rendus, t. LV p. 353. Galy-Cazalat, über Gußstahlbereitung aus Roheisen. Die (vorstehende) Mittheilung von großer Wichtigkeit, welche Fremy in der letzten Sitzung der (französischen) Akademie der Wissenschaften gemacht hat, veranlaßte mich der Akademie eine Abhandlung über das neue System der Schmiedeeisen- und Gußstahlfabrication einzureichen. Nach dem Datum der verschiedenen Patente, welche mir in Frankreich ertheilt wurden, kann ich die Priorität der Umwandlung des flüssigen Roheisens in Schmiedeeisen oder in Stahl, wovon erstere Nasmyth, letztere Bessemer zugeschrieben wird, für mich beanspruchen. Eine große Anzahl von Versuchen, welche in den kais. Eisengießereien zu Ruell angestellt wurden, ergab mir, daß man den wohlfeilsten, gleichförmigsten und am besten gereinigten Gußstahl erhalten wird, wenn man durch flüssiges Roheisen eine sehr große Anzahl capillarer Fäden von überhitztem Wasserdampf treibt. Diese Fäden rühren das flüssige Roheisen vollkommen durcheinander, und der Wasserdampf, indem er sich bei 1400° C. zersetzt, entkohlt das Roheisen und verbrennt das Silicium durch seinen Sauerstoff, während der entsprechende Wasserstoff dem Roheisen den Schwefel, Arsenik und sogar den Phosphor entzieht. Ich beabsichtige die der Akademie eingereichte Abhandlung zu vervollständigen, nachdem die Eisenbahn-Gesellschaften mein System zur Fabrication der Schienen von Gußstahl, der Radreifen und Wagenachsen angewendet haben werden, und nachdem man sehr widerstandsfähige Kanonen von Stahl ohne Hämmern dargestellt haben wird. Unterdessen deponire ich bei der Akademie drei Glocken aus Roheisen, welches durch Dampf in verschiedenem Grade entkohlt wurde, und wovon die letzte aus Stahl besteht, mit welchem man die zwei vortrefflichen Grabstichel geschmiedet hat, die ich vorlege.Die Akademie beschloß, die von Galy-Cazalat angekündigte zweite Abhandlung abzuwarten, bevor sie eine Commission zur Berichterstattung ernennt.