Titel: | Ueber Chromoxyd-Kupferoxyd und Chromoxyd-Manganoxydul, welche im Zeugdruck sowie in der Oel- und Porzellanmalerei verwendbar sind; von J. Persoz. |
Fundstelle: | Band 166, Jahrgang 1862, Nr. XXXIV., S. 142 |
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XXXIV.
Ueber Chromoxyd-Kupferoxyd und
Chromoxyd-Manganoxydul, welche im Zeugdruck sowie in der Oel- und
Porzellanmalerei verwendbar sind; von J. Persoz.
Aus den Comptes rendus, t. LIII p. 69.
Persoz, über Chromoxyd-Kupferoxyd und
Chromoxyd-Manganoxydul.
Die in der Glühhitze zersetzbaren chromsauren Metallsalze, wie die Verbindungen der
Chromsäure mit den Oxyden von Zink, Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Cadmium,
Cer, Uran, geben beim Glühen in geeigneter Temperatur für sich oder mit den Nitraten
der genannten Metalle, bestimmte Verbindungen von Chromoxyd mit dem Oxyde dieser
Metalle. Um diese Verbindungen von fremden Substanzen und einem etwa vorhandenen
Ueberschuß des Oxydes zu befreien, pulverisirt man die geglühte Masse und behandelt
sie wiederholt mit concentrirter, kochender Salzsäure, bis ein Tropfen der klaren
Flüssigkeit keinen Rückstand mehr auf Platinblech läßt. Man decantirt alsdann die
Flüssigkeit und trocknet den Niederschlag in der Schale, da er sich nur klar
filtriren läßt, so lange Säure oder Salze enthaltendes Wasser zugegen ist; eine
Eigenschaft, welche alle diese Verbindungen besitzen.
Chromoxyd-Kupferoxyd. – Glüht man das
dreibasische chromsaure Kupferoxyd, so verliert es einen Theil seines Sauerstoffs
(das Volum des entwickelten Sauerstoffs ist gleich der Hälfte des in der Chromsäure
vorhandenen) und hinterläßt eine pulverige Masse, aus der kochende Salzsäure 5 Aeq.
Kupferoxyd auszieht, während unlösliches Cr²O³ + CuO zurückbleibt.
Die intensive Farbe, sowie die außerordentliche Zertheilung und große Beständigkeit
dieses Körpers gegen die kräftigsten Agentien ließen hoffen, daß derselbe Verwendung
im Zeugdruck, sowie in der Oel- und Porzellanmalerei finden könne. Als der
Verf. eine größere Menge der Verbindung darstellen wollte, erhielt derselbe aber
beim Glühen von dreibasischchromsaurem Kupferoxyd und Auskochen des Glührückstandes
mit Salzsäure nicht mehr eine schwarze amorphe Substanz wie oben, sondern eine
metallisch aussehende, krystallinische Substanz, welche dem Bleiglanz sehr ähnlich
ist. Bei der Analyse fand Persoz, daß die neue Verbindung
auf dieselbe Menge Chromoxyd zweimal mehr Kupferoxyd enthält als das oben
beschriebene Product. Die Entstehung dieses Products hatte darin ihren Grund, daß
der Verf. früher immer in Muffeln, also bei Gegenwart von Luft geglüht hatte,
während bei letzterem Versuche die Zersetzung in einem geschlossenen Tiegel
vorgenommen wurde und hierbei durch die reducirenden Gase ein Theil des Kupferoxyds
reducirt wurde, wie dieß auch die Analyse nachwies, welche darauf führte, die
Existenz einer Chromoxyd-Kupferoxydulverbindung von der Formel
Cr²O³, Cu²O anzunehmen, die jedesmal entsteht, wenn
dreibasisch-chromsaures Kupferoxyd in einem bedeckten Tiegel oder im
Kohlenfeuer geglüht wird.
Vielleicht führt diese abwechselnde Bildung einer Kupferoxydul- oder
Oxydverbindung unter so wenig verschiedenen Umständen auf die Erklärung mancher
Erscheinungen, wie sie sich in der Technik bei Arbeiten auf trockenem Wege
zeigen.
Der Verf. erwähnt dann noch, daß Onfroy mit der neuen
Chrom-Kupferverbindung sowie mit Gemischen mit anderen Farben gelungene
Versuche im Großen gemacht hat, behufs ihrer Anwendung im Zeugdruck, wobei er das
Eiweiß als Befestigungsmittel anwandte.
Chromoxyd-Manganoxydul.
– Dasselbe eignet sich wegen seiner schönen braunen Farbe zu gleichem Zwecke. Salvetat hat sich auch von der Anwendbarkeit dieser neuen
Verbindung in der Thonwaarenfabrication überzeugt. Diese und die vorhergehende
Verbindung gestatteten auch in Gemischen mit gewissen Mengen anderer gefärbten Oxyde
diese so fein zu zertheilen, wie es durch gewöhnliche Mittel nur schwer möglich
ist.