Titel: | Hansbrow's californische Pumpe. |
Fundstelle: | Band 166, Jahrgang 1862, Nr. XL., S. 176 |
Download: | XML |
XL.
Hansbrow's californische
Pumpe.
Aus den preußischen Annalen der Landwirthschaft 1862,
Wochenblatt Nr. 31.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Hansbrow's californische Pumpe.
Wenn man aus der östlichen Abtheilung des großen Londoner Ausstellungsgebäudes in die
kleine, dem verdienstvollen amerikanischen Privat-Comité zu
verdankende Ausstellung der Vereinigten Staaten tritt, so fällt zuerst eine schön
gearbeitete und äußerst wirkungsvolle kleine Handpumpe auf, deren Construction in
den Fig. 45
und 46
dargestellt ist, und die allerdings ihrer hübschen Anordnung wegen die Beachtung
unserer Fabrikanten in vollem Maaße verdient.
An einer beliebigen Fläche A ist die Platte B mittelst Schraubenbolzen befestigt. Diese Platte trägt
einen starken Stift C, um den sich der doppelte
Winkelhebel aa', b
dreht, dessen Schenkel a, a durch eingesteckte Schwengel
beliebig verlängert werden können. An dem Schenkel b
sitzt der Stift D, der sich in einem Schlitze des
Ansatzes bewegt, welcher unterhalb der Schubstange E, E'
befindlich ist und somit den von dem Arm des Pumpenden auf die Schenkel a, a' ausgeübten senkrechten Druck auf die in den
Führungsknaggen F, F horizontal geleitete Schubstange
überträgt.
Auf der Schubstange E, E sitzt das Ansatzstück d, in welchem die Kolbenstange G befestigt ist. Der aus Metallringen bestehende Kolben wirkt in dem
horizontalen Pumpencylinder J, J, welcher mit dem
Ventilkasten I, I' aus einem Stück gegossen und an
beiden Enden durch aufgeschraubte Deckel mit Stopfbüchse geschlossen ist.
Zwei Canäle c, c' führen aus dem Cylinder in den
zweitheiligen Ventilkasten; außerdem mündet das Saugrohr H in die Saugkammer desselben, deren beide Canäle g, g' mittelst der Ventile f, f' geschlossen
sind, während die zu dem Windkessel L führenden beiden
Canäle durch die Ventile h, h' abgesperrt werden können.
Der Windkessel L mit dem Ausflußrohre M hat einen kastenförmigen Untersatz K, K', welcher mittelst des Scharnierbolzens i, i schnell und dicht auf der Oberplatte des
Ventilkastens befestigt werden kann.
Das Spiel der Pumpe ist nun einfach folgendes: wird der Schwengel a' nach unten gedrückt, so geht der Kolben G von J nach J'; das vor dem Kolben
befindliche Luft- oder Wasserquantum wird durch den Canal c' in die Ventilkammer I
gedrückt, das Ventil f' schließt den Canal g', das Ventil h' öffnet sich und
läßt die ausgepreßte Luft- oder Wassermenge in den Windkessel L, resp. zur Ausflußöffnung M, gelangen. Gleichzeitig wird die Luft hinter
dem Kolben G verdünnt, das Ventil f öffnet, das bei h schließt sich und es tritt
bei H eine Wassermenge ein, welche hinreicht, den leer
gewordenen Raum hinter dem Kolben, resp. in der Ventilkammer I, zu füllen. Wird das Spiel umgekehrt, d.h. der Schwengel bei a gedrückt, der bei a'
gehoben, so findet der Rückgang des Kolbens statt, die eben aufgesogene Wassermenge
vor G und innerhalb I wird
in den Windkessel gedrückt und das Saugen findet auf der entgegengesetzten Seite
statt. Der Preis für diese Pumpe ist 5 Pfd. Sterl. in London. Sie dürfte sich für
Haushaltungen, Brennereien, Brauereien etc. um so mehr eignen, als sie in mittlerer
Größe das Wasser bis zu 50 Fuß Höhe zu drücken im Stande ist und eventuell auch als
Spritze mit Leichtigkeit benutzt werden kann.
Pintus.