Titel: Spindelbänke mit großer Bewegungs-Geschwindigkeit von W. Higgins und Söhnen in Salford bei Manchester.
Fundstelle: Band 166, Jahrgang 1862, Nr. LIX., S. 254
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LIX. Spindelbänke mit großer Bewegungs-Geschwindigkeit von W. Higgins und Söhnen in Salford bei Manchester. Aus der schweizerischen polytechnischen Zeitschrift, 1862, Bd. VII S. 108. Mit einer Abbildung auf Tab. V. Higgins' Spindelbänke. Von diesen neuen Maschinen sind auf der Londoner Industrie-Ausstellung drei Exemplare, eine Grob-, eine Mittel- und eine Feinspindelbank in Thätigkeit; es zeichnen sich dieselben durch die außergewöhnlich große Geschwindigkeit, mit der sich die Spindeln drehen und somit durch ihre Productionsfähigkeit aus. Diese Vorzüge entspringen aus der eigenthümlichen Art, wie die Spindel a, Fig. 1, gehalten und gedreht wird. Dieselbe ist nämlich von einer festen Röhre b umgeben, welche von dem Spindelhalter c bis zum unteren Ende des Flügels d hinaufreicht und gewissermaßen ein einziges Stück mit dem Halter c bildet. Das Ganze wird von zwei Doppelgelenken e und f getragen, von denen das eine e mit der festen Schiene g, das andere f mit der Spulenbank h einerseits und mit der jene Röhre umschließenden Hülse i andererseits zusammenhängt. Dadurch ist die Bewegung der Spindel a durchaus unabhängig gemacht von der oft unregelmäßigen Bewegung der Spulenbank h, und erhält zugleich durch die lange Hülse i eine so sichere Führung, daß ein Schwanken derselben am obern Ende, auch bei bedeutend erhöhter Geschwindigkeit, oder ein Einklemmen in der Hülse i, gar nicht vorkommen kann. Auch das Spindelgetriebe k ist ebenfalls auf ungewöhnliche Weise mit der Spindel in Verbindung gebracht; es sitzt nämlich frei auf dem quadratisch abgefeilten Ende der Spindel und steckt mit seiner verlängerten Nabe in einem besonderen Vorsprunge l des Spindelhalters c, so daß man die Spindel herausnehmen kann, ohne das Getriebe von seiner richtigen Stelle zu entfernen, was besonders beim Reinigen und Schmieren vortheilhaft ist. Endlich hat auch der Conus eine verbesserte Einrichtung, welche gestattet, die Spannung des Riemens zu reguliren etc. Die beschriebene Anordnung der Spindeln erlaubt, diese mit folgenden Geschwindigkeiten, ohne irgend welchen Nachtheil, laufen zu lassen: Grob-Spindelbank mit Wickeln von 127 Millim. auf 253 Millim.; Geschwindigkeit = 1000 Umdrehungen per Minute; Mittel-Spindelbank mit Wickeln von 88 Millim. auf 177 Millim.; Geschwindigkeit = 1650 Umdrehungen per Minute; Fein-Spindelbank mit Wickeln von 57 Millim. auf 114 Millim.; Geschwindigkeit = 2000 Umdrehungen per Minute. Kronauer.

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