Titel: | Schmierapparat für Locomotiven und Hochdruck-Dampfmaschinen, von P. Stirling. |
Fundstelle: | Band 166, Jahrgang 1862, Nr. LXXXVIII., S. 409 |
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LXXXVIII.
Schmierapparat für Locomotiven und
Hochdruck-Dampfmaschinen, von P.
Stirling.
Aus dem Mechanics' Magazine, August 1862, S.
68.
Mit einer Abbildung auf Tab. VIII.
Stirling's Schmierapparat für Locomotiven und
Hochdruck-Dampfmaschinen.
Dieser Apparat bezweckt ein besseres Schmieren der Schieber an
Hochdruckdampfmaschinen, als bisher erzielt wurde. Da nämlich die gewöhnlichen
Schmierhähne ihren Inhalt in einigen Secunden abfließen lassen, so wird das Oel bald
durch den Dampf weggeblasen und es muß daher eine Abnutzung der reibenden Flächen
stattfinden. Um dieß zu vermeiden, hat der Erfinder den in Fig. 7 dargestellten
Schmierapparat angegeben. Derselbe ist an dem Schiebergehäuse eines
Locomotivcylinders angebracht. Das Heberrohr A zwischen
dem Gefäße B und dem Rande des Schiebers I ist ganz offen. Oben am Gefäße befindet sich ein
gewöhnlicher Hahn C zum Einfüllen des Oels.
Wenn nun Dampf im Schiebergehäuse H befindlich ist, so
tritt derselbe oben in das Schmiergefäß, verdichtet sich darin und das Wasser
sammelt sich nach und nach unter dem Oel, so daß dieses allmählich steigt und
langsam durch das Heberrohr nach dem oberen Schieberrande abfließt.
Solche Apparate sind seit längerer Zeit im Gebrauche und haben sich gut bewährt. Das
Oel wurde in einer halben Stunde entleert.
Zum Abfließen des condensirten Wassers dient das Hähnchen D.
Offenbar kann dieser Schmierapparat für mancherlei Verhältnisse passend abgeändert
und durch Vergrößerung des Gefäßes die Leistung beliebig erhöht werden.
Der Hauptvortheil dieser Vorrichtung besteht in der längeren Dauer des Oelzuflusses,
wodurch das Schmieren ein ganz vollkommenes und die Abnutzung erheblich vermindert
wird.
Diese Erfindung wurde der Institution of Engineers in
Scotland mitgetheilt.