Titel: | Instrument zum Messen der Festigkeit der Kettenfäden; von Maurice David in Saint-Quentin. |
Fundstelle: | Band 166, Jahrgang 1862, Nr. XC., S. 411 |
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XC.
Instrument zum Messen der Festigkeit der
Kettenfäden; von Maurice
David in Saint-Quentin.
Aus Armengaud's Génie industriel, August 1862, S.
68.
Mit einer Abbildung auf Tab. VIII.
David's Instrument zum Messen der Festigkeit der
Kettenfäden.
Dieses Instrument befindet sich, wie Fig. 6 zeigt, an eurer
Holztafel, welche an einer verticalen Wand aufgehängt wird. An dieser Tafel ist ein
bügelförmiger Träger a zur Aufnahme der Achse e befestigt; diese Achse e
gehört einem gegabelten Hebel mit einer Spindel an, auf welche die Spule, deren Garn
auf seine Festigkeit untersucht werden soll, gesteckt wird. Der Hebel endigt in ein
kleines Gegengewicht p und trägt außerdem eine federnde
Klinke, welche in den mit Sperrzähnen versehenen Umfang eines an der Tafel
befestigten Zirkelstücks eingreift. Die Spindel ist viereckig, damit die Spule sich
nicht auf derselben drehen kann.
Nachdem man von der Spule eine kleine Länge Faden abgewickelt hat, bringt man den
Hebel in die verticale Stellung, steckt die Spindel auf, faßt das Ende des Fadens
zwischen Daumen und Zeigefinger, und übt einen Zug nach unten aus. Da nun die Spule
sich nicht mehr drehen kann, so muß der Hebel sich um seine Achse e drehen und mehr und mehr sich neigen, bis er endlich
dem Gegengewicht nicht mehr widerstehen kann und abreißt. In der Stellung, welche
der Hebel beim Abreißen des Fadens hatte, verbleibt er, weil die Sperrklinke c in der Verzahnung des Zirkelstücks festgehalten wird.
Auf dem Zirkelstück ist eine Scala aufgetragen, welche die Belastung, die der Faden
bis zum Reißen aushielt, in Grammen angibt.
Dieses Instrument ist vorzüglich für Ketten aus Baumwolle, Streichgarn und Kammgarn,
einfach oder doublirt, anwendbar. Seine große Bequemlichkeit im Gebrauche gestattet,
viele Versuche schnell hinter einander anzustellen und die mittlere Festigkeit des
Garns zu bestimmen, woraus zugleich ein Schluß auf die Regelmäßigkeit des Garns
gezogen werden kann. Um die Versuche unter einander vergleichen zu können, muß man
stets mit einer gleichen Fadenlänge operiren.
Eine gute Kette, einfach und auf der Mulemaschine erzeugt, reißt, wenn die
untersuchte Fadenlänge 500 Millim. beträgt, bei folgenden Gewichten:
Nr. 20
bei
220
bis
300
Grammen.
„ 24
„
220
„
250
„
„ 30
„
140
„
170
„
„ 40
„
120
„
140
„
„ 50
„
105
„
135
„
„ 60
„
95
„
110
„
„ 70
„
75
„
95
„
„ 75
„
70
„
80
„
Das Instrument befand sich auf der Londoner Ausstellung.