Titel: | Verbesserte Zange für Glashütten, patentirt für die HHrn. Collignon, Vater und Sohn, in Trelon (Nord-Dept.). |
Fundstelle: | Band 168, Jahrgang 1863, Nr. VII., S. 16 |
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VII.
Verbesserte Zange für Glashütten, patentirt für
die HHrn. Collignon, Vater
und Sohn, in Trelon (Nord-Dept.).
Aus Armengaud's Génie industriel, Januar 1863, S.
27.
Mit einer Abbildung auf Tab. I.
Collignon's verbesserte Zange für Glashütten.
Diese verbesserte Zange ist für das Formen der Flaschenhälse bestimmt, und hat zwei
wesentliche Eigenthümlichkeiten:
1) Der Dorn, welcher zum Abrunden der Mündung dient, indem er die Achse bildet, ist
nicht einfach, sondern besteht aus zwei Theilen, so daß man nach Bedürfniß die Weite
der Mündung augenblicklich verändern kann. Dieser Dorn macht es auch leicht, die
schnell eintretende Abnutzung auszugleichen und die Mündungen alle gleich weit zu
machen; endlich verhindert er die Risse, welche häufig in dem Flaschenhals
vorkommen, wenn derselbe zu eng geblasen ist.
2) Die den Ring an der Mündung bildenden Stempel sind beweglich und haben den Zweck,
denselben ganz genau zu formen, obwohl die dazu dienende Masse selten regelmäßig
angesetzt ist; es mag also zu viel oder zu wenig Glas vorhanden seyn, so üben doch
die Stempel immer ihren
gewöhnlichen Druck aus, und der Wulst wird stets, ob dicker oder dünner, eine
regelmäßige Form haben, was namentlich bei dem neuen Verkorkungssystem, welches die
Champagnerhändler angenommen haben, von Wichtigkeit ist. Die beweglichen Stempel
bilden den abgeschrägten Rand der Mündung und helfen zum Theil einem sehr wichtigen
Uebelstand ab, nämlich der Entstehung eines Wulstes in der Mündung, welche das
Herausspringen des Stopfens verhindern würde.
Fig. 8 zeigt
die Zange im Durchschnitt nach ihrer Längsachse.
Die Hauptarme B, B', auf welchen die Backen b, b' befestigt sind, stützen sich auf die gebogenen
Klingen A, A' welche die Stempel P, P' tragen.
Eine am Rücken der Zange befestigte Stange C ist mit
einem Kolbenhalter C' verbunden, durch dessen Mitte
Klingen D, D' hindurchgehen, um so den Dorn der Zange zu
bilden. Diese Klingen sind an der Stange C mittelst
kleiner, leicht auszuwechselnder Schrauben befestigt und außerdem mit den gerippten
Streifen d, d', belegt, deren Breite die Oeffnung des
Flaschenhalses bestimmt. Man sieht, daß die Backen b, b'
so eingerichtet sind, daß sie auf den Umfang des Halses an drei Punkten drücken,
wodurch eine größere Regelmäßigkeit bewirkt wird.
Bei dem neuen Verkorkungssystem der Weinhändler, bei welchem Bindfaden oder Draht
durch einen Haken ersetzt werden, bilden die beweglichen Stempel P, P' den schrägen Rand an der Mündung, und verhindern
so den oben bezeichneten Uebelstand; hierzu können die Backen b, b' sowie der Stempel P nach dem gewünschten
Winkel geschnitten seyn. Der andere Theil der Backen, nämlich derjenige unter der
Höhlung, welche den Ring hervorbringen muß, ist je nach der Rundung des Halses oder
der Mündung zugeschnitten.
Man bedient sich dieser Zange in der gewöhnlichen Weise, nur wirken, wenn man auf die
Klingen A, A' drückt, die Stempel zuerst und formen so,
ohne Rücksicht auf die Dicke des Glases, den Flaschenhals sehr genau.