Titel: Ueber die weiteren Verbesserungen der neuen Zimmeröfen des Hrn. A. Schirmer, Flaschner in St. Gallen; von Conrector G. Delabar.
Autor: A. Schirmer , Gangolf Delabar [GND]
Fundstelle: Band 168, Jahrgang 1863, Nr. VIII. IX. , S. 17
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VIII. IX. Ueber die weiteren Verbesserungen der neuen Zimmeröfen des Hrn. A. Schirmer, Flaschner in St. Gallen; von Conrector G. Delabar. Mit Abbildungen auf Tab. I. Delabar, über Verbesserungen der Schirmer'schen neuen Zimmeröfen. Wie schon in unserem ersten Artikel, Bd. CLXVI S. 258–269 dieses Journals, angegeben worden ist, stellte sich Hr. Schirmer bei der Construction seiner neuen Zimmeröfen die sehr zeitgemäße, aber keineswegs leichte Aufgabe, dieselben so einzurichten, daß: 1) der Brennstoff darin zur möglichst vollkommenen Verbrennung gelange und 2) die dadurch erzeugte Wärme zur bestmöglichen Verwendung komme. Die erstere dieser beiden Hauptbedingungen eines guten Zimmerofens suchte er, wie in jenem Artikel bereits gezeigt worden ist, dadurch zu erreichen, daß er mittelst eines eigenthümlichen und sehr zweckmäßigen Rostes dem Feuer die zur Verbrennung des Brennstoffes nöthige Luft nicht nur von oben und unten, sondern auch, ähnlich wie beim Brenner einer Argand'schen Lampe, ringsherum von der Seite zuführt und zugleich durch geeignete Feuerzüge fürsorgt, daß der sich etwa bildende Rauch möglichst vollständig mitverbrannt und ausgenutzt werde. Die andere Hauptbedingung eines guten Heizofens läßt sich auf verschiedene Weise herstellen je nach den Anforderungen, die in dieser Beziehung an den Ofen gestellt werden. In dieser Hinsicht kann man sämmtliche Zimmeröfen in folgende fünf Classen bringen: 1) Oefen, welche schnell warm werden, die Hitze aber ebenso schnell wieder der Zimmerluft abgeben, somit bald wieder erkalten; 2) Oefen, welche ausgemauert oder sonst mit einem schlechten Wärmeleiter ausgefüttert sind, deßhalb nicht besonders schnell warm werden, dafür aber dann um so länger warm bleiben und die Wärme nur langsam abgeben; 3) Oefen, welche diese beiden Eigenschaften in sich vereinigen, somit einerseits die Wärme rasch der Luft des Zimmers mittheilen und andererseits lang warm bleiben; 4) Oefen, welche einzig zur Heizung mittelst warmer Luft bestimmt sind, sowie dieß namentlich für Kirchen, Fabriken oder sonst große Localitäten ganzer Gebäude oder einzelner Stockwerke nicht selten verlangt wird; 5) Oefen, welche gleichzeitig mit einer Kocheinrichtung versehen sind, wie solche insbesondere von den kleineren und ärmeren Haushaltungen gewünscht werden. In die erste Kategorie gehören die eisernen Oefen der älteren Construction, in die zweite die älteren Kachelöfen und in die dritte, vierte und fünfte die neueren Ofenconstructionen, wie sie von Schirmer oder Anderen gebaut werden und wie wir sie in der früheren Mittheilung über die Oefen des erstern zum Theil schon näher kennen gelernt haben. Bei diesen Oefen des Hrn. Schirmer ist, wie wir gesehen, ein Hauptaugenmerk auch darauf gerichtet, daß dem Feuer im Verhältniß zur Größe des Ofens eine möglichst große Berührungsfläche zukommt, wodurch die empfangene Hitze wieder der Zimmerluft mitgetheilt wird, und daß der sich etwa bildende Rauch wie die Feuerluft überhaupt möglichst abgekühlt und ausgenutzt in den Kamin entweicht. Da jedoch mit der Abnahme der Temperatur auch der Zug in dem Kamin abnimmt, so ist bei den Schirmer'schen Oefen die Zugleitung der Verbrennungsproducte stets so angeordnet, daß letztere in ihrem Laufe an einer heißen Stelle vorbeigeführt werden, wo sie neuerdings erwärmt und verdünnt werden, und sodann ohne großen Wärmeverlust durch den Kamin entweichen. Bei solchen Oefen, die im Zimmer geheizt werden, zieht sich ein Theil der Zimmerluft durch das Feuer in den Kamin und wird stets wieder durch frische Luft, welche durch die Fugen der Fenster und Thüren und andere besonders vorgesehene Luftöffnungen einströmt, ersetzt. Aus diesem Grunde ist es daher auch zweckmäßig, den Ofen so einzurichten, daß er im Zimmer geheizt, oder daß doch die Zimmerluft dem Feuer desselben zugeführt werden kann. Denn dann erhält man neben der Heizung zugleich auch eine ebenso einfache als zweckmäßige Ventilation der Zimmerluft. Bei den Oefen mit Luftheizung ist überdieß besondere Aufmerksamkeit darauf zu richten, daß die erwärmte Zimmerluft für die Gesundheit der Bewohner nicht verdorben, sondern in möglichst guter Beschaffenheit erhalten werde. Aus diesem Grunde zieht Hr. Schirmer in neuester Zeit jene Anordnung vor, bei welcher die kalte Luft von Außen (sey es aus der Küche, aus dem Hausgang oder aus dem Freien) dem Ofen zugeleitet und die im Zimmer befindliche erwärmte und nach und nach unbrauchbar gewordene Luft durch geeignete Canäle (die am besten in der Nähe der oberen Decken anzubringen sind und so angeordnet seyn müssen, daß sie beliebig geöffnet und verschlossen werden können) wieder abgeleitet wird. Auf diese Weise läßt sich eine immerwährende Lufterneuerung erzielen, die selbst dann noch wirksam ist, wenn der Ofen, wie im Sommer, nicht einmal geheizt wird. Hierbei macht Hr. Schirmer die Oeffnungen, durch welche die kalte Luft in die Luftheizungsräume des Ofens zugeleitet wird, beträchtlich, nämlich circa zweimal größer als die Querschnittsfläche des für die Luftheizung bestimmten Raumes, und diese wieder ungefähr doppelt so groß als der Querschnittsinhalt der Canäle, durch welche die erhitzte Luft in das Zimmer abgeleitet wird. Die bedeutend größere Menge kalter Luft, welche auf diese Weise in den Ofen gelangt und ihren Ueberdruck auf die aus dem Ofen entweichende erhitzte Luft ausübt, veranlaßt in Folge dessen einen raschen Luftzug und eine entsprechend schnelle Erwärmung auch des größten Zimmers. Indem Hr. Schirmer sich bemühte, diese Grundsätze in möglichst vollkommener Weise auf seine neuen Zimmeröfen in Anwendung zu bringen, wurde er in der Construction derselben, wenigstens so weit sie die Luft- und Feuerzüge betrifft, auf mehrere nicht unwesentliche Verbesserungen geführt, die nun näher angegeben werden sollen. Dabei werde ich mich auf die verschiedenen Ofenconstructionen beziehen, wie sie jetzt von Hrn. Schirmer angefertigt werden und wie sie in den beigegebenen Figuren auf Tab. I und II abgebildet sind. Ofen Nr. 1,Fig. 13. Dieser Ofen bildet die Grundlage sämmtlicher hier zu beschreibenden Ofenconstructionen ohne Kochrohr, und ist als die Haupteinrichtung zur vollständigen Verbrennung des Brennstoffs zu betrachten und auch nur als solche hier besonders mit aufgenommen. Die Figuren 13, wovon Fig. 1 den Verticalschnitt nach A, B, Fig. 2 den Horizontalschnitt nach C, D und Fig. 3 den Horizontalschnitt nach E, F darstellt, erklären die Einrichtung dieses Ofens hinreichend. Darin bedeuten: a, a, a, a den cylindrischen Feuerraum aus Gußeisen mit einem conischen Hut und einem kürzeren cylindrischen Ansatz zur Aufnahme des Feuerrohrs; b, b, b, b den ebenfalls aus Gußeisen bestehenden kreisförmig conisch geformten Rost, dessen Boden und Mantel mit einer entsprechenden Anzahl Zuglöcher versehen sind; c, c, c, c den ebenso aus Gußeisen bestehenden cylindrischen Träger des Rostes und Aufsatzes, der gleichzeitig als Aschenfall dient und mit einer Oeffnung d, d und einem Schieber e, e zur Regulirung des Luftzuges versehen ist: f, f eine Sandsteinplatte, worauf der Ofen zu stehen kömmt; g, g, g, g das Rauchrohr, welches zur besseren Ausnützung der Wärme beliebig mit einem Bogenrohr versehen werden kann, wie dieß beim Ofen Nr. 3 angedeutet ist; h, h den eigentlichen Einsatzrost, der je nach dem Brennmaterial ausgewechselt werden kann. Für Steinkohle und Kohks sind die Oeffnungen desselben am weitesten und für Holz am engsten zu machen. Den Zapfenrost, wie er in diesem Journal Bd. CLXVI Tab. V in Fig. 29 und 30 abgebildet ist, wendet Hr. Schirmer in neuerer Zeit nicht mehr an, weil sich herausgestellt hat, daß derselbe zur vollkommenen Verbrennung nicht gerade nöthig und dem Einlegen des Brennmaterials doch einigermaßen hinderlich ist. Ofen Nr. 2,Fig. 1 und 2. Dieser Ofen ist als Grundform für alle Ofenconstructionen mit Kochrohr zu betrachten und ebenfalls nur als solche hier besonders aufgeführt. Die Figuren 12, wovon Fig. 1 den Verticalschnitt des Ofens nach A, B quer durch das Kochrohr, und Fig. 2 den Horizontalschnitt nach C, D ebenfalls durch das Kochrohr, bildet, erklären in Verbindung mit der Fig. 1 zu dem Ofen Nr. 4, welche zugleich als Verticalschnitt des Ofens Nr. 2 nach E, F längs des Kochrohrs betrachtet werden kann, die Einrichtung dieses Ofens genügend. Daraus sieht man, daß der untere Theil desselben, nämlich der cylindrische Träger c, c, c, c, der conisch durchbrochene Rost b, b, b, b sowie dessen Einsatz h, h, ganz gleich ist wie beim Ofen Nr. 1.Zur Vereinfachung der Darstellung sind die Projectionen der Seitenöffnungen des Rostes hier wie in den meisten folgenden Figuren weggelassen worden. Der Einsatz a, a, a, a hingegen (dessen Verticalschnitt nach der Länge des Kochrohrs und Feuerraums in der erwähnten Fig. 1 des Ofens Nr. 4 nachgesehen werden mag) ist etwas höher und, um ein möglichst großes Kochrohr anbringen zu können, oben zudem etwas weiter. Das Kochrohr selbst ist folgendermaßen eingerichtet: An dem Aufsatz a, a ist ein L förmiger Ansatz angegossen, auf welchem der eiserne Ring i, i zu liegen kommt, worauf nicht nur die starke Bodenplatte k, k (s. Fig. 1 zu Ofen Nr. 2 und Nr. 4) ruht, sondern auch die hohlen cylindrischen Seitenwandstücke x¹, x¹, x¹, x¹ und x², x², x², x² (s. Fig. 2 zu Ofen Nr. 2), sowie die Deckplatte y, y ihre Unterstützung finden. Den oberen Schluß bildet der conisch cylindrische Hut z, z, z, z, dem das Feuerrohr g, g aufgesetzt ist. Auf dieses kann ebenfalls, wie beim Ofen Nr. 1, ein beliebiges Bogenrohr angebracht werden. Ofen Nr. 3,Fig. 1 und 2. Dieser Ofen, wovon Fig. 1 den Verticalschnitt nach A, B und Fig. 2 den Horizontalschnitt nach C, D darstellt, stimmt mit dem Ofen Nr. 1 überein, und unterscheidet sich von demselben nur dadurch, daß er mit einem blechernen Mantel umgeben ist, welcher theils zur Verschönerung des Ofens dient, theils um die zu schnelle Ausstrahlung der Hitze zu verhüten, hauptsächlich aber um dadurch eine Art Luftheizung zu erzielen. Zu diesem Zwecke sind zu unterst am Sockel des Mantels mehrere kreisförmige Löcher m, m von etwa 2'' Durchmesser angebracht. Durch diese gelangt die am Boden befindliche kälteste Luft des Zimmers in den Ofen, erhitzt sich darin und strömt bei der Mündung n, n wieder aus demselben. Um diese Luftheizung nach Belieben reguliren oder auch ganz unterbrechen zu können, wird die Mündung n, n mit einem entsprechenden Deckel versehen. Sonst sind an diesem Ofen, gegenüber demjenigen von Nr. 1, nur noch folgende Abänderungen zu bemerken. Eine erste betrifft die steinerne Bodenplatte, in welcher zwei concentrisch kreisrunde Fugen eingehauen seyn müssen, die äußere um den Sockel des Mantels, die innere um den cylindrischen Träger c, c des conischen Rostes fest hineinsetzen zu können. Und eine weitere bezieht sich auf den Hals oder das blecherne Rohr d, d, das von dem erwähnten Träger ausgeht, sich an den Sockel des Mantels anschließt und vorn mit einem Schieber e, e versehen, zum Herausnehmen der Asche dient. Es ist einleuchtend, daß man auch diesen Ofen, wie den folgenden Nr. 4, ausfüttern kann. Ebenso kann auch bei dem Ofen Nr. 3 die Anordnung getroffen werden, daß die Luft von Außen in denselben eintritt, wie dieß beim Ofen Nr. 4 zu sehen ist. Ofen Nr. 4,Fig. 13. Dieß ist ein Ofen mit Kochrohr von der Einrichtung des Ofens Nr. 2, der hier mit einem Blechmantel umgeben und mit Backsteinen oder Kieseln und Thon ausgefüttert ist. Die Construction ergibt sich aus dem bisher Mitgetheilten und den Figuren 13, wovon Fig. 1 den Verticalschnitt nach A, B längs des Kochrohrs, Fig. 2 den Horizontalschnitt nach C, D durch den Aschenfall und den Luftzuströmungskasten, und Fig. 3 den Horizontalschnitt nach E, F durch das Kochrohr versinnlicht, zur Genüge. Die Fütterung t, t, t, t ruht, wie man sieht, auf einem blechernen Kranz, der seinerseits durch fünf Stützen o getragen wird. Die Luft strömt durch den viereckigen Kasten q, welcher unten am Boden außer das Zimmer reicht und dort mit einer Thür oder einem Schieber versehen ist, in den Ofen ein und, nachdem sie darin erhitzt worden ist, oben bei der Mündung n, n wieder aus. Die Verbindung des Kochrohrs mit dem blechernen Mantel geschieht auf der vorderen Seite mittelst eines dichtanschließenden Rohres r, r, aus starkem Eisenblech, das an den Gußplatten angeschraubt und mit einer Thüre versehen ist, und auf der hinteren Seite einfach mittelst eines ähnlichen Halses s, s, der bis in die Steinfütterung hereinreicht. Uebrigens kann ebenso leicht auch, wenn es gewünscht wird, auf der hinteren Seite eine Thüre angebracht werden. Es braucht kaum noch besonders gesagt zu werden, daß auch dieser Ofen wie derjenige Nr. 3, ohne Ausfütterung hergestellt und bei ihm ebenfalls die Zimmerluft selbst, wie bei jenem, zur Circulation der Luftheizung verwendet werden kann, sowie auch zur weiteren Ausnutzung der Hitze auf dem Feuerrohr weitere Rohrleitungen angebracht werden können. Ofen Nr. 5,Fig. 17. Dieser in Bezug auf die Feuerzüge sehr verbesserte und hinsichtlich der Luftcirculation zudem bedeutend vereinfachte Ofen ist in den Figuren 17, wovon Fig. 1 den Verticalschnitt nach A, B, Fig. 26 verschiedene Horizontalschnitte nach den Ebenen C, D, E, F, G, H, I, K und L, M, und Fig. 7 die Horizontalprojection der Gußplatte N, O vor Augen führt, zur Anschauung gebracht. Aus Fig. 1 sieht man, daß der Feuerraum, der Rost etc. dieselbe Einrichtung hat, wie beim Ofen Nr. 1 und 3 angegeben worden ist. Es kann deßhalb die Erklärung dieser Figur, soweit sie sich auf diese unteren Theile bis zur Gußplatte a, a bezieht, sowie die der darauf bezüglichen Horizontalschnitte Fig. 2 und Fig. 3 um so eher übergangen werden, als auch die Art der Ausfütterung beim Ofen Nr. 4 bereits erläutert worden ist. Im Uebrigen hat der in Rede stehende Ofen folgende Einrichtung: Auf der Gußplatte a, a welche entweder dem Conus des Feuerkastens angegossen oder aufgelegt und auf geeignete Weise mit ihm befestigt ist, sitzt der Blechcylinder b, b, b, b mit dem Gußdeckel c, c, auf welch' letzterm ein Rauchrohr festgenietet ist. In einiger Entfernung unter dem Deckel c, c befindet sich die Gußplatte N, O, die vom innern, ebenfalls gußeisernen Feuercylinder p, p, p, p getragen wird. Dieses Feuerrohr ist hier mit vier zu einander rechtwinklichen Flügeln e, f, g, h, (s. Fig. 5) versehen, die bis zum Cylinder b, b, b, b hinausreichen, und in Folge dessen eben so viele von einander getrennte Räume oder Abtheilungen 1, 2, 3, 4 bilden (s. Fig. 4, 5 und 6). Zur Communication dieser Räume ist das Feuerrohr p, p oben in der Abtheilung 1 (s. Fig. 6) bis zu d, d (s. Fig. 1) ausgeschnitten, und reichen von den Flügeln die beiden f und h nur bis i, i (s. Fig. 1) herab und der dritte g nur bis k, k (s. Fig. 1) hinauf. Außerdem ist die Gußplatte N, O über der vierten Abtheilung mit einem Ausschnitt n (s. Fig. 7) versehen. Die Verbrennungsproducte nehmen daher in diesem Ofen folgenden Lauf: Vom Feuerraum steigen sie das mittlere Gußrohr p, p hinauf, durch die Oeffnung in der Abtheilung 1 in dieser herab, unter der Scheidewand f hindurch in die Abtheilung 2, in dieser wieder hinauf und über die Scheidewand g in die Abtheilung 3, dann wieder in dieser herab und unter der Scheidewand h hindurch in die Abtheilung 4, von welcher sie endlich durch die Oeffnung n in das Abzugsrohr g' gelangen und von da in den Kamin entweichen. Die Luft strömt entweder von Außen durch eine Oeffnung in den Ofen ein, wie beim Ofen Nr. 4 angegeben worden ist, oder durch Oeffnungen o, die, wie im vorliegenden Fall, im Sockel des Ofenmantels angebracht sind, und durch Oeffnungen, die in der oberen Deckplatte sich befinden, wieder aus. Ofen Nr. 6,Fig. 15. Die Abbildungen dieses Ofens zeigen eine ähnliche Umänderung für einen Ofen mit Kochrohr und Luftheizung. Um Platz zu ersparen, ist in Fig. 1, dem Verticalschnitt nach A, B quer durch das Kochrohr, der untere Theil desselben, welcher durch die Figuren zum Ofen Nr. 2 und Nr. 4 hinreichend erklärt ist, weggelassen worden, sowie auch in den Fig. 24, den Horizontalschnitten nach C, D, E, F und G, H, die Schnittflächen durch die Luftheizung und die Ausfütterung weggelassen worden sind. Im Uebrigen sind diese Figuren so angefertigt, daß die Einrichtung dieses Ofens mittelst derselben vollständig deutlich gemacht werden kann. Aus Fig. 1 sieht man zunächst, daß der conische Hut z, z, z, z (s. Fig. 1 zu Ofen Nr. 2 und Nr. 4) hier durch den Kranz z, z (s. Fig. 1 zu Ofen Nr. 6) ersetzt ist, der sowohl zur Befestigung des Kochrohrs x¹, x², als zur Aufnahme des starken Blechcylinders b, b, b, b dient. Im Weitern bemerkt man die Scheidewände u, u, die unten auf die Deckplatte y, y zu stehen kommen und oben zur hinteren Hälfte bis zur gußeisernen Deckplatte J, K und zur vorderen Hälfte nur bis w, w (s. Fig. 1 oben bei F, F) reichen. Endlich sind diese beiden Scheidewände noch durch eine mittlere Wand v, v (s. Fig. 3 und 4) verbunden, so daß auch hier vier Räume oder Abtheilungen 1, 1, 2 und 3 gebildet werden. Die mittlere Scheidewand v, v geht oben nur bis zur Deckplatte J, K und unten aber nur bis v, v und ist etwa 4 Zoll von der Deckplatte y, y des Kochrohrs entfernt. Die Verbrennungsproducte nehmen also folgenden Weg: Durch die hohlen cylindrischen Seitenwandstücke ziehen sie in die Abtheilungen l, l (s. Fig. 1, 2, 3 und 4) bis zur Deckplatte J, K; sodann durch die Oeffnungen bei w, w (s. Fig. 1 oben bei F, F) hinunter in die Abtheilung 2 (s. Fig. 2 u. 3); hierauf unter der Scheidewand v, v in die Abtheilung 4 und durch die Oeffnung n im Deckel J, K (s. Fig. 5) in die Abtheilung 4, von wo sie endlich durch das Rauchrohr g' in den Kamin abgeleitet werden. Für die Circulation der Luft gilt dasselbe wie beim vorigen Ofen.Hr. Schirmer hatte im vorigen Jahre zwei seiner Oefen von Nr. 5 und 6 auf die allgemeine Londoner Industrie-Ausstellung geliefert, wofür ihm vom Preisgericht eine Ehrenerwähnung zuerkannt wurde. (Der Schluß folgt im nächsten Heft.)

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