Titel: | Ueber eine Pumpe zum Comprimiren der Luft; von Dr. J. P. Joule. |
Fundstelle: | Band 168, Jahrgang 1863, Nr. XXV., S. 99 |
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XXV.
Ueber eine Pumpe zum Comprimiren der Luft; von
Dr. J. P.
Joule.
Aus dem Mechanics' Magazine, November 1862, S.
300.
Joule, über eine Pumpe zum Comprimiren der Luft.
In einem Vortrage, welchen Dr. Joule in der Manchester Philosophical Society
hielt, wies er auf die Schwierigkeiten hin, welche in der Praxis der Anwendung stark
gepreßter Luft oder überhitzten Wasserdampfes entgegenstehen. Das Abreiben bei der
Bewegung von Metall auf Metall ohne Schmiermittel, zerstört den Cylinder sehr
schnell. Er vermuthete, daß eine elastische Packung nicht erforderlich seyn würde,
wenn die Länge des Canals, durch den das elastische Fluidum strömen muß, um an die
entgegengesetzte Seite des Cylinders zu gelangen, hinlänglich groß genommen wird.
Dieß kann man dadurch erreichen, daß man die Länge des Kolbens vergrößert, oder
dadurch, daß man an seinem Kranze concentrische Ringe anbringt, welche am Anfang und
Ende jedes Schubes in entsprechende concentrische Vertiefungen in den
Cylinderdeckeln treten.
Das Princip großer Kolbenlänge als Ersatz für die Packung, war bei einer Pumpe, auf
welche sich Dr. Joule bezog,
mit Erfolg benützt worden. Die beiden Cylinder an dieser Pumpe sind zwanzig Zoll
lang und haben zwei Zoll im Durchmesser. Die Kolben sind massiv von Eisen, zehn Zoll
lang und schließen so dicht an die Cylinderwand, wie es die freie Beweglichkeit
gestattet. Die im Verhältniß zum Durchmesser große Länge jedes Kolbens macht auch
die gewöhnliche Führung unnöthig, so daß die Bleuelstange einfach an den Kolben
befestigt ist. Die Luft läßt sich leicht auf sechzehn Atmosphären comprimiren, da
nur sehr wenig von ihr zwischen Cylinder und Kolben durchgeht.