Titel: | Verbesserungen an hydraulischen Pressen, von A. Samuelson in Hull. |
Fundstelle: | Band 168, Jahrgang 1863, Nr. XXVII., S. 108 |
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XXVII.
Verbesserungen an hydraulischen Pressen, von
A. Samuelson in
Hull.
Aus dem Mechanics' Magazine, Januar 1863, S.
7.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Samuelson's Verbesserungen an hydraulischen Pressen.
Diese Erfindung besteht in einem verbesserten, dem Armstrong'schenBeschrieben im polytechn. Journal Bd. CLIII
S. 169. ähnlichen Accumulator für hydraulische Pressen, welcher so eingerichtet ist,
daß dieselbe Kraft zweierlei Pressungen bewirkt, von denen die eine erheblich
stärker (etwa neunmal größer) als die andere ist. Dieß geschieht in folgender
Weise:
Ueber dem gewöhnlichen Cylinder und Stempel der Presse befindet sich noch ein
zweiter, dessen Stempel eine Fortsetzung des ersteren bildet und etwa den dritten
Theil des Durchmessers vom Hauptstempel hat. Dieser dünnere Stempel steckt in einem
umgekehrten Cylinder mit Wasser (oder einer andern Flüssigkeit), welcher in das
Gewicht oder die Last eingesenkt ist, und einen Theil derselben ausmacht. Beide
Cylinder sind nicht mit einander verbunden; jeder wird durch eine besondere Röhre
und Pumpe bedient,
die auch mit den Abschlußventilen der Pressen verbunden sind, und zwar kann für jede
Presse ein besonderes oder für mehrere ein gemeinschaftliches Ventil vorhanden seyn.
Jedes Ventilgehäuse enthält drei gewöhnliche Kegelventile, nämlich eines für den
Niederdruckcylinder des Accumulators, eines für den großen Hochdruckcylinder und
eines zum Abstellen der Pressen. Die Ventile werden mittelst Schraubenspindeln mit
steiler Ganghöhe und mittelst Zahnrädern, welche von einem gemeinschaftlichen
mittleren Zahnrad zugleich bewegt werden, eingestellt.
Fig. 19
stellt eine solche Presse im Durchschnitt dar.
A ist das Pumpwerk, B der
Accumulator, C eine hydraulische Presse und D ein unten zu beschreibendes Abschlußventil besonderer
Art.
Die Pumpen können von gewöhnlicher Construction seyn. Der Erfinder zieht die ihm im
Jahre 1862 patentirten (polytechn. Journal Bd.
CLXVII S. 176) vor. Sie stehen durch die Hoch- und
Niederdruckröhren a und b
mit einem besonderen Ventil in Verbindung. Ein verticaler Zweig der Hochdruckröhre
a, welche durch die kleinere Pumpe gespeist wird,
führt zum engeren Cylinder c des Accumulators; das
Niederdruckrohr b, welches mit der größeren Pumpe
verbunden ist, führt durch einen kurzen horizontalen Arm nach dem weiteren unteren
Cylinder d des Accumulators. e ist ein schweres Gewicht (oder eine Reihe von Gewichten), in welches der
engere Cylinder c versenkt ist; dieses Gewicht erhält
bei seinem Auf- und Niedergehen seine Führung durch die Säule f mit der Grundplatte g und
dem Kopfe h.
Die Hochdruckröhre a geht durch eine Stopfbüchse i an der unteren Seite des Gußstückes, worin der
kleinere Cylinder ausgebohrt ist, so daß Gewicht und Cylinder längs des Rohres a auf- und niedergehen kann. Das Rohr a geht durch das Gußstück hindurch und weiter durch die
verticale Röhre k, an deren oberem Ende ein verpackter
Conus l die wasserdichte Verbindung mit dieser Röhre
bildet. An der Seite der Röhre a befindet sich eine
Oeffnung, durch welche die Flüssigkeit durch m hindurch
in den engen Cylinder gepreßt wird, um auf den Stempel c
zu wirken. Dieser Stempel ist eine Fortsetzung des größeren in dem Hauptcylinder d, welcher mit der Grundplatte g in einem Stück gegossen seyn kann. Man sieht, daß die Cylinder c und d des Accumulators
nicht mit einander verbunden sind und von verschiedenen Pumpen gespeist werden.
D, Fig. 20, ist die
Ventilbüchse, welche im Boden vier verticale Oeffnungen hat, nämlich eine mittlere
für das Preßrohr, und drei äußere für das Hochdruckrohr a, das Niederdruckrohr b und das Abflußrohr
r. Letztere drei Oeffnungen werden durch ihre Ventile
geschlossen, und sind alle durch radiale Durchgänge mit dem Preßrohr verbunden. Die
Ventile werden mittelst Schraubenspindeln, welche durch Stopfbüchsen gehen, bewegt;
sie sind mit Zahnrädern versehen, in welche nach einander der Daumen der
horizontalen Kurbel in der Mitte eingreift. Ein an der unteren Seite der Kurbel
vorspringender Stift, gegen welchen eine Feder drückt, dient zum Umkehren der
Spindelbewegung und schließt die Ventile beim Drehen des Griffes. Die Feder hat den
Zweck, den Stift gegen die Zähne der Räder zu drücken und so den wirksamen Schluß
der Ventile zu vermitteln.