Titel: Kegelradschneidmaschine von J. Hunt in London.
Fundstelle: Band 168, Jahrgang 1863, Nr. LXIX., S. 249
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LXIX. Kegelradschneidmaschine von J. Hunt in London. Aus der Zeitschrift des österreichischen Ingenieurvereins, October 1862, S. 186. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Hunt's Kegelradschneidmaschine. Die Bedingung der Vollkommenheit einer Maschine ist die möglichste Unabhängigkeit von der Hülfe des Arbeiters, d.h. die Maschine soll wo möglich alle Operationen ohne Beihülfe des Arbeiters selbst verrichten. Bei einer Kegelradschneidmaschine nun bestehen diese Operationen in der Erzeugung von Zähnen, welche 1) sowohl nach der Tiefe, als auch 2) nach der Breite gegen die Achse zu abnehmen. Das ist das zu lösende Problem und viele zu diesem Zwecke construirte Maschinen können nicht auf Lösung desselben Anspruch machen, indem entweder die Breiten- oder Tiefenveränderungen von der Geschicklichkeit des Arbeiters abhängig gemacht wurden. Die erste Maschine, welche in dieser Beziehung befriedigende Resultate liefert, ist die vorliegende, Fig. 1824. Diese höchst sinnreich construirte Maschine besteht aus einem auf Füßen ruhenden Gestelle a, welches die Lager für die Wellen c und h trägt. Die Welle c wird von den Schnurscheiben b in Bewegung gesetzt, und überträgt dieselbe mittelst der verstellbaren Kurbel (bei d) auf den im Kasten e geführten Schlitten, der an seinem Ende das eigentliche Schneidwerkzeug trägt. Die Kurbel d ist in Fig. 22 und 23 im Detail herausgezeichnet, um zu zeigen, wie dieselbe mittelst Schlitz und Stellschraube verkürzt oder verlängert werden kann, je nachdem das Messer einen kurzen oder langen Weg machen soll. Das zu schneidende Kegelrad k ist auf der Achse i mittelst einer Schraube festgestellt. Dieser Achse i sind nun zwei Bewegungen gestattet: die eine um ihre eigene Achse in dem Lager des Armes h, die zweite in verticaler Richtung mittelst der horizontalen Lager des letzteren. Diese zwei Bewegungen geben das Mittel an die Hand, durch entsprechende Combination derselben die gewünschte Breitenveränderung sowohl, als auch die in verticaler Richtung hervorzubringen. Zu diesem Behufe ist an der Achse des Armes h ein Wurmrad aufgesetzt, in welches die Schraube l eingreift. Die Achse dieser Schraube ist in den Ständern m und m' befestigt und trägt an dem einen Ende bei m ein Kegelrad, in welches ein anderes von gleicher Größe eingreift. An der Achse dieses letzteren sitzt ein Sperrrad n, welches von dem Sperrhaken x' bewegt wird, der in einem Schlitze verstellt werden kann, um eine größere oder kleinere Bewegung zu erhalten. Dieser Schlitz wird von einem Excentric (Fig. 20 und 21), welches auf der Achse e sitzt, bewegt, so daß bei jeder Umdrehung derselben das Sperrrad n um einen gewissen Winkel vorrückt und durch die beiden Kegelräder diese Bewegung auf die Schraube, den Wurm, und endlich auf die Achse des Armes h übertragen wird. Die Stange e (Fig. 20) ist ebenfalls für verschiedene Bewegungen zum Verstellen eingerichtet, so daß man alle möglichen Combinationen hervorbringen kann. Der Schlitz a', welcher am Bette a in einem Scharnier befestigt ist, wird durch den in den excentrisch ausgedrehten Ring c (Fig. 20) eingreifenden Zapfen d bewegt. Durch diese Bewegung erhält man somit die conische Verjüngung der Zähne in Bezug auf die Tiefe; denn das Messer bewegt sich stets horizontal, während die Achse des Rades seine Stellung in verticaler Richtung verändert. Um zu verhüten, daß durch die Nachlässigkeit des Arbeiters die Achse sich weiter dreht als es nothwendig ist, weil dadurch eine Ungleichheit in der Tiefe der Schnitte entstehen würde, befindet sich an der Achse des Wurmrades ein mit einem Schlitze versehenes Stück v', an welchem die verstellbare Stange w befestigt ist. Diese wird so gestellt, daß nach hinlänglicher Drehung der Achse des Wurmes und des Armes h die Stange w eine Feder auslöst, welche den ganzen Mechanismus von der Achse e auskuppelt. Um nun auch die Zähne der Breite nach zu formen, dient der Arm s, welcher an der Achse i befestigt ist, und zwar so, daß er sich vertical auf und ab bewegen läßt; in einer fixen Stellung gegen die Achse i wird er bloß durch den Arm r erhalten, welcher in dem Schlitze des Armes s mittelst eines Stiftes geht. Der Arm s ist übrigens noch mit einem längeren Schlitze versehen, in welchem sich die Schablone t (Fig. 18 und 19) mittelst der Stellschraube beliebig feststellen läßt. Dieser Zahn t ist eine Schablone im vergrößerten Maaßstabe von dem Zahne, der geschnitten werden soll, und wird bei der Auf- und Abbewegung des Armes s zwischen der ebenfalls verstellbaren Führungsspitze v und der elastischen Feder u stets an ersterer auf und ab geführt. Wenn nun der Arm h durch den früher beschriebenen Mechanismus bewegt wird, so muß auch der Arm s sich bewegen und da die Bewegung immer eine nach abwärts gerichtete ist, so wird mit ihm auch die Schablone t an der Führungsspitze abwärts gleiten, wobei die in dem Arme h drehbare Achse i eine Drehung erleiden wird, welche der Form der Schablone entspricht. Natürlich wird auf diese Weise nur immer die eine Hälfte der Zähne erhalten. Wenn diese vollendet ist, wird die Schablone um 180° umgedreht, und nun wird die andere Hälfte der Zähne auf dieselbe Weise geschnitten, indem sich dann die Achse i im entgegengesetzten Sinne bewegen wird. Man sieht leicht, daß mittelst des langen Schlitzes in dem Arme s mit einer und derselben Schablone kleine und größere Räder geschnitten werden können, indem man nur das Verhältniß des Durchmessers des Rades und der Entfernung der Schablone von der Drehungsachse zu verändern braucht. Die Scheibe p am oberen Ende der Achse i dient dazu, um mittelst des Armes q dieselbe für die einzelnen Zähne einzusetzen, zu welchem Behufe auf derselben verschiedene Eintheilungen angebracht sind. Diese ist die einzige Operation, welche dem Arbeiter überlassen bleibt, doch ist diese so wenig von seiner Geschicklichkeit abhängig, daß man mit Recht sagen darf, daß diese Maschine allen an sie gestellten Anforderungen vollkommen entspricht.

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