Titel: | Verfahren zur Gasbereitung aus Petroleum, von Thompson und Hind. |
Fundstelle: | Band 168, Jahrgang 1863, Nr. LXXVII., S. 267 |
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LXXVII.
Verfahren zur Gasbereitung aus Petroleum, von
Thompson und Hind.
Aus den Annales des mines, 1862, t. II p.
121.
Thompson's Verfahren zur Gasbereitung aus Petroleum.
Die Genannten haben in Canada sich ein einfaches Verfahren zur Gasbereitung aus
Petroleum patentiren lassen. Das aus diesem Oele durch Destillation über glühenden
Eisenplatten oder Ziegelsteinen gewonnene Gas wird mit demjenigen gemischt, welches
durch Einwirkung von Wasserdampf auf Holzkohlen oder Kohks erhalten wird. Das
Gasgemisch wird dann mit Salzsäure gewaschen und geht durch eine Reihe von
Reinigungsgefäßen, so daß es im Gasometer rein und vollkommen geruchfrei anlangt.
Das Gas brennt nun mit einer außerordentlich schönen Flamme, und die
Gestehungskosten sind sehr mäßig.
Der Zersetzungsapparat für das Petroleum ist eine eiserne, auf einem Roste liegende
Retorte, an deren Deckel ein hohler, mit Kohks oder Holzkohlen gefüllter Cylinder
befestigt wird. In dem Zwischenraum zwischen diesem und der Retortenwand liegt eine
schlangenförmig gewundene, den Cylinder umgebende Blechplatte. Durch den
Retortendeckel gehen zwei Röhren hindurch, eine für das rohe Oel, die andere für
Wasser bestimmt; erstere ist mit dem Schlangengange verbunden, welcher selbst in den oberen Theil des
Cylinders mündet, letztere durchschneidet diesen Gang und mündet in den unteren
Boden des Cylinders.
Das Petroleum zersetzt sich, indem es durch die Schlange geht; das Wasser verdampft
in der Röhre, trifft am unteren Ende des Cylinders die glühenden Kohlen und bildet
hier Kohlenwasserstoff und Kohlenoxyd.
Eine dritte Röhre führt die sämmtlichen Gase aus dem oberen Theil des Cylinders ab
und leitet sie zu dem oben bezeichneten Reiniger. Alle diese Operationen sind leicht
auszuführen; der Apparat selbst ist wohlfeil und leicht zu transportiren.