Titel: | Doppeltwirkende Pumpe von Champonnois. |
Fundstelle: | Band 171, Jahrgang 1864, Nr. LXIV., S. 265 |
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LXIV.
Doppeltwirkende Pumpe von Champonnois.
Aus Armengaud's Génie industriel, November 1863, S.
259.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV
[Champonnois' doppeltwirkende Pumpe.]
Bei seiner früheren Pumpe hatte der Erfinder besonders geringes Volumen und leichten
Transport derselben im Auge, und die große Verbreitung, welche dieselbe erhielt, zeugt
davon, daß er seinen Zweck erreicht hat. Neuerdings hat er aber sein Pumpensystem
noch mehr vervollkommnet, um dessen Anwendung bequemer, das Auseinandermachen und
somit die Untersuchung und allenfallsige Ersetzung aller Theile leichter zu
machen.
Die Figuren
11, 12
und 13
stellen diese verbesserte Pumpe im Durchschnitt, Grundriß und in einigen Details
dar. Man sieht, daß die Pumpe nur aus wenigen Stücken besteht. Der Pumpenkörper A ist ein einfaches Kupferrohr, an der einen Seite
offen, an der anderen durch die Kupferscheibe B
geschlossen. letztere ist mit vier Scheidewänden b, die
sich senkrecht kreuzen, gegossen, so daß eben so viele conische Kästen für die
Aufnahme der Ventile entstehen. Diese Scheidewände haben die Gestalt von Halbkreisen
mit abgeschrägten Rändern; dadurch dringen sie in die Ledergarnituren ein und
schließen hermetisch.
Zu diesem Zweck ist der Fuß C mit vier Rinnen c gegossen, in welche lederne oder
Kautschuk-Bänder e (Fig. 11) zur Ausnahme
jener schrägen Ränder gelegt werden. Es ist nämlich wichtig, daß die Abtheilungen
unter sich in keinerlei Verbindung stehen. Die eine steht mit dem Saugrohr D, die andere mit dem Abflußrohr D' in Verbindung, die beiden mittleren stellen die Verbindung zwischen den
entgegengesetzten Ventilen oberhalb und unterhalb des Kolbens her.
Die beiden Saugventile d und d' befinden sich auf den Scheidewänden, welche die erste Abtheilung, und
die Druckventile d² und d³ auf denjenigen, welche die zweite Abtheilung bilden. Diese
Ventile bestehen aus einer Scheibe von Kautschuk oder Leder, welche in der Mitte
(Fig. 13)
durch eine Schraube v befestigt ist, deren Kopf auf ein
zwischen dieselbe und das Leder gelegtes Metallscheibchen drückt.
Den Sitz dieser Ventile bildet ein Gitter, welches die Flüssigkeit durch Heben des
Scheibenrandes leicht passiren läßt, indem sich die elastische Scheibe durch die
Wirkung des Kolbens öffnet oder schließt, je nachdem die größere Kegelfläche
auswärts oder einwärts vom Pumpencylinder liegt.
Der Kolben E ist mit seiner Stange E' in einem Stück gegossen; letztere geht durch die Stopfbüchse f nach dem Bewegungshebel F
Die Verpackung g besteht aus einem Streifen von Leder
oder Kautschuk, welcher am Rande dünner ist, um eine gewisse Elasticität zu
erhalten; außerdem geht eine Nuth um den Umfang herum, in welche die Verpackung g hineinreicht und worin sie durch einen Metalldraht
festgehalten wird.
Der Hebel F ist ein langer hölzerner Griff, welcher
mittelst eines eisernen
Futters F' mit dem Kopf f'
der Kolbenstange beweglich verbunden ist. Sein Stützpunkt g' liegt am Ende eines gußeisernen Armes G,
welcher mittelst Bolzen an zwei Ohren n (Fig. 12) des
Pumpenkörpers befestigt ist.
Auf diese Weise ist es möglich, die Pumpe sowohl horizontal wie vertical
aufzustellen, und dem Saugrohr je nach Lage des Wasserbehälters eine verschiedene
Richtung zu geben. Ebenso kann man durch verändertes Anbringen des Ventilraumes den
Wasserstrom beliebig nach rechts oder nach links richten.
Man sieht, daß die Pumpe leicht auseinander genommen werden kann und daß sie in allen
Theilen leicht zugänglich ist. Man braucht hierzu nur die vier Bolzen h (Fig. 12), welche den
Mantel H an den Fuß C
befestigen, abzuschrauben. Ebenso ist die Verpackung des Kolbens leicht zu
erneuern.
Im Uebrigen arbeitet die Pumpe wie jede andere doppeltwirkende. Wenn der Kolben in
die Höhe geht, dringt das Wasser, indem es das Ventil d
hebt, unter den Boden B und durch die Oeffnung O unter den Kolben; wenn dieser niedergeht, so drückt er
das angesaugte Wasser durch d² fort. Zugleich
saugt der niedergehende Kolben mit seiner oberen Fläche und öffnet das Ventil d'; das Wasser dringt in das Innere der Pumpe durch die
ringförmige Oeffnung O', welche außerhalb des
Pumpenkörpers im Boden B angebracht ist. Dieses Wasser
wird dann durch das Ventil d³ fortgeschafft, wenn
der Kolben wieder in die Höhe geht u.s.w., so daß ein continuirliches Saugen und
Drücken stattfindet.