Titel: Laurent's Apparat für Dampfbäder zu medicinischen Zwecken; Bericht von Jacquelain.
Fundstelle: Band 172, Jahrgang 1864, Nr. VII., S. 11
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VII. Laurent's Apparat für Dampfbäder zu medicinischen Zwecken; Bericht von Jacquelain. Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement, November 1863, S. 641. Mit Abbildungen auf Tab. I. Laurent's Apparat für Dampfbäder zu medicinischen Zwecken. Der Apparat von Laurent zu Romanèche (Dept. Saône und Loire) beruht zwar nicht auf einem neuen Princip, unterscheidet sich aber von den früheren durch die rationelle Einrichtung in allen Details, welche ihn zu einem einfachen, wenig Raum einnehmenden Geräth machen, das leicht zu handhaben ist, gleichmäßigen Erfolg verspricht und auch in ungeübten Händen zur Anwendung von Wasser-, Weingeist-, aromatischen, Schwefel- oder Quecksilber-Dampfbädern ohne große Kosten benutzt werden kann. Dieser Apparat macht es möglich, auch solche Kranke zu behandeln, welche nicht nach einer entsprechenden Anstalt oder gar nach einem entfernten Orte gebracht werden können, und vermeidet, da er vielmehr in der Krankenstube selbst angewandt wird, die Gefahr der Verkältung etc. Praktische Versuche in mehreren Spitälern haben die gute Meinung, welche der Apparat von sich erweckt, bestätigt. Fig. 1 ist ein Längendurchschnitt und Fig. 2 ein Grundriß des ganzen Apparates in fertiger Aufstellung; Fig. 3 und 4 sind Ansichten des Hakens, welcher zur Entfernung einzelner Theile dient; Fig. 5 ist eine Seiten- und Fig. 6 eine untere Ansicht des Gußeisenstückes, welches die Dampfentwickelung bewirkt; Fig. 7 ist die Ansicht des beweglichen Rohres, welches zur Leitung der Dämpfe nach dem Krankenbette dient. A ist ein cylindrischer gußeiserner Behälter mit drei Füßen, womit er in der blechernen Wasserschale B steht. C ist eine gußeiserne Scheibe, welche rothglühend gemacht und dann auf einen Rand am Boden des Behälters A gelegt wird; sie ist mit zwei Vertiefungen versehen, in deren eine ein feiner Wasserstrahl aus der Schale D fällt, während die andere zur Aufnahme der etwa verordneten aromatischen etc. Substanzen bestimmt ist. Ein beweglicher Ring in der Mitte der Scheibe dient dazu, um diese mittelst des Hakens (Fig. 3 u. 4) herausnehmen und einlegen zu können. D ist der zum Theil schalenförmige Deckel des Behälters A mit dem Griff E und dem Hahn F zum Ausströmenlassen des Wassers. Zum Festhalten des Hahnes dient der Griff G mit dem Knopf H, durch dessen an einer Scala sichtbare Einstellung der Wasserzufluß und mithin die Grüße der Dampfentwickelung regulirt werden kann. Der Dampf strömt durch die Leitung I aus, welche mit dem Behälter A aus einem Stück gegossen ist und einen rechteckigen Querschnitt hat. Diese Leitung kann durch eine Klappe beliebig verengert oder auch geschlossen werden; sie wird durch die Hülse J aus Zink oder Messing verlängert und mündet dann in eine cylindrische Büchse K, welche zur Aufnahme aromatischer Pflanzen bestimmt ist. Diese aus Messing bestehende Büchse ruht auf dem hölzernen Fuß L und ist mit den drei an ihrem Ende aufwärts gekrümmten conischen Röhren M, M, M versehen, welche bei Sitzbädern angewendet werden. N (Fig. 7) ist ein Schlauch mit Endhülsen aus Metall, um den Dampf nach dem Bette zu leiten. Man setzt ihn auf dem mittleren Rohransatz der Büchse K an, nachdem die seitlichen Röhren verschlossen worden sind. Dieser Schlauch besteht aus getheerter Leinwand. O ist ein kleines Register auf einer kreisförmigen Oeffnung der Leitung J, um bei Sitzbädern nöthigenfalls die Dampfausströmung zu vermehren. Die heiße gußeiserne Platte C kann, wie man sieht, ebensowohl zum Verdampfen von Schwefel, Schwefelquecksilber oder sonstigen medicinischen Substanzen angewendet werden, wie zur Erzeugung von Wasserdampf. Die Kosten des Brennmaterials zum Erhitzen dieser Platte sind von keiner Bedeutung, da es sich nur darum handelt, mittelst derselben Wasserdampf etc. für die Dauer von 15 bis 20 Minuten zu erzeugen.

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