Titel: | Die Bleichung und Färbung der französischen Immortellen; von Dr. H. Schwarz. |
Fundstelle: | Band 172, Jahrgang 1864, Nr. XIX., S. 62 |
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XIX.
Die Bleichung und Färbung der französischen
Immortellen; von Dr. H.
Schwarz.
Aus dem Breslauer Gewerbeblatt, 1864, Nr.
5.
Schwarz, über die Bleichung und Färbung der französischen
Immortellen.
Die Blumenhandlungen sind im Winter, wo frische Blumen fehlen, gezwungen, bei der
Anfertigung von Kränzen und Bouquets sich vielfach der getrockneten Blumen zu
bedienen, die in Moos, getrocknete Gräfer etc. eingebunden werden. Vorzugsweise
eignen sich hierzu die sogenannten Strohblumen, vor allem aber, wegen der gefälligen
Form und schönen gelben Farbe, die französischen Immortellen. Diese kleinen,
hellgelben Blüthen, welche aus zahllosen kleinen Blättchen bestehen, die um einen
ähnlich gefärbten Mittelpunkt von kleinen, dicht gedrängten Staubfäden gruppirt
sind, und, in einer Art Dolde vereint, auf hohen weißlich behaarten, blätterlosen
Stengeln stehen, werden im südlichen Frankreich, zu Romorantin, in ungeheuren Massen
angebaut, und kommen von dort im getrockneten Zustande, in große Bündel gebunden,
nach Deutschland in den Handel. Diese Blüthen haben die Eigenthümlichkeit, daß sie
sich im feuchten Zustande, selbst an feuchter Luft, größtentheils knospenartig
zuschließen, dagegen beim Trocknen, z.B. beim Liegen auf dem warmen Stubenofen,
aufblühen, wobei die umgebenden Blättchen sich öffnen und der innere Theil zu Tage
tritt. Bis vor wenigen Jahren kannte man als das einzige Mittel, die Nüance
derselben zu verändern, die Behandlung mit schwachen Alkalien, gewöhnlich mit
Boraxlösung, wodurch dieselben eine orange- oder morgenrothe Färbung
annehmen. Der gelbe Farbstoff der Blumen scheint mit dem bekannten Farbstoff des
Curcuma in dieser Beziehung verwandt zu seyn, nur daß er durch die Alkalien nicht
braun, sondern mehr roth gefärbt wird.
Wie begreiflich konnte man indessen mit diesen zwei Farben, die einander überdem
ziemlich nahe standen, keine hinreichende Mannichfaltigkeit erzielen; nebenbei geben
dieselben mit dem daneben verwendeten Grün des Mooses keinen besonders angenehmen
Farbencontrast.
Man versuchte daher schon früher, diese Immortellen mit den bis dahin bekannten
Farben, Cochenille, Rothholz etc., zu färben, auch wohl ganz zu entfärben. Die dabei
erhaltenen Resultate befriedigten indessen keineswegs. Die so gefärbten Blumen
zeigten nur unschöne und wenig klare Farben, ihre schöne Form war zum größten Theil
verloren gegangen, und die Blättchen standen meistens zerzaust und verwirrt
durcheinander. In Folge
der Aufforderung eines Breslauer Blumenhändlers beschäftigte ich mich mit diesem
Gegenstande und stellte zuerst die bessere Sorte dieser gefärbten Immortellen dar.
Kurze Zeit darauf verfielen auch andere technische Chemiker auf diesen
Industriezweig, den ich wegen meiner anderen Beschäftigungen praktisch nicht
verfolgen konnte. In neuester Zeit hat der betreffende Blumenhändler (der das
Verfahren von mir abgesehen) ein Schriftchen über diesen Gegenstand veröffentlicht,
das indessen so von Irrthümern wimmelt, daß ich mich veranlaßt sehe, Genaueres
hierüber zu veröffentlichen.
1. Bleichen. Will man auf diesen Immortellen eine schöne
reine Färbung erzielen, so ist es durchaus nöthig, dieselben erst vollkommen weiß zu
bleichen. Diese Operation ist mit eigenthümlichen Schwierigkeiten verbunden. Der
gelbe Farbstoff wird durch die gewöhnlichen Bleichmittel, Chlorgas, Chlorwasser,
Chlornatron, Chlorkalk, sowie durch schweflige Säure nur sehr unvollkommen
gebleicht. Es hat dieß seinen Grund wohl theilweise darin, daß die Blumen nur
schwierig durch Wasser vollständig benetzt werden, so daß besonders in den Winkeln
der Blättchen und in der Mitte der Blumen sich leicht eine Luftblase erhält, dann
aber wohl auch in der eigenthümlichen Natur des Farbstoffes.
Derselbe ist in Alkohol ziemlich leicht löslich, ohne daß indessen die Blumen ganz
dadurch entfärbt würden. Man kann zwar durch wiederholtes Ausziehen, besonders mit
erwärmtem Alkohol, einen großen Theil des Farbstoffes entfernen, bei der Ausführung
im Großen aber würde der Alkohol zu theuer zu stehen kommen. Es ist daher ein
günstiger Umstand, daß der Farbstoff auch in warmem Wasser ziemlich leicht löslich
ist. Wollte man heißes oder gar kochendes Wasser anwenden, so würden sich die Blumen
sofort zur Knospe wieder zusammenschließen und das Innere derselben gar nicht
extrahirt werden. Bei Wasser von circa 50° C.
findet dagegen dieses Zuschließen der Knospen erst allmählich statt, und man kann
somit die Extraction mit Wasser mehrmals wiederholen, bis ein erneutes Trocknen
nöthig wird.
Man nimmt einen kleinen Bottich mit durchlöchertem Doppelboden, unterhalb dessen ein
Holzhahn zum Ablassen angebracht ist und füllt denselben bis auf 3 Zoll vom oberen
Rande mit den zu bleichenden Blumen an. Man läßt einen 2 Zoll langen Stengel an
denselben und bindet allemal 10–12 solcher Stengel mit einem Leinenfaden zu
einem kleinen Bündelchen zusammen, indem so die Blumen sich am leichtesten handhaben
lassen und nicht so leicht unansehnlich werden. Man drückt die Füllung etwas
zusammen und legt einen ebenfalls durchlöcherten Deckel darauf, den man etwas
beschwert, oder am Rande festspannt. Hierauf mischt man kochendes und kaltes Wasser (am besten
Regenwasser) zu etwa gleichen Theilen, und erhält so die oben angegebene Temperatur
von 50° C., die zur Extraction am geeignetsten ist. Mit diesem Wasser füllt
man nun das Extractionsfaß bis obenhin an und läßt bis zum völligen Erkalten, etwa
12 Stunden lang, stehen. Man zieht dann das dunkel braungelb gefärbte Wasser ab,
schüttet frisches warmes Wasser auf, läßt wieder 12 Stunden stehen, zieht ab und
wiederholt diese Extraction wohl noch ein drittesmal.
Das zweite und dritte Wasser sind schon bedeutend weniger gelb gefärbt, doch ist der
Farbstoff der Blumen damit noch keineswegs vollkommen extrahirt. Es haben sich die
Blumen vollkommen geschlossen, und es wird daher nothwendig, eine Trocknung
einzuschalten, damit sie sich wieder öffnen. Auf eine gute Trockenvorrichtung kommt
es bei dieser Blumenfärberei vor allem an. Am besten geschieht dieß Trocknen auf
Horden, von Stuhlrohr geflochten. Dieselben werden in mehreren Reihen übereinander
in einen Trockenraum eingeschoben, durch den ein ziemlich stark erwärmter Luftstrom
geleitet wird. Da den Blumen eine Menge Wasser mechanisch adhärirt, das man nur
durch Ablaufenlassen, nicht durch Pressen beseitigen kann, so geht das Trocknen
ziemlich langsam vor sich. Ist endlich der höchste Trockenheitsgrad erreicht, so
öffnen sich die Blumen wieder, ja dieß geht so weit, daß sich die äußeren
Kelchblätter umstülpen. Soweit darf man indessen nicht gehen, indem dadurch leicht
die innersten Blättchen hervorgehoben werden, die am Grunde bräunlich und mißfarbig
sind oder es durch die Bleichoperationen werden.
Man wiederholt mit den geöffneten Blumen die angegebene Extraction mit warmem Wasser
in ganz gleicher Weise noch einmal, wäscht zuletzt mit recht reinem Wasser aus und
trocknet aufs neue. Die Blumen haben dann bis auf einzelne, die noch zu unvollkommen
ausgebildet waren und sich daher beim Trocknen nicht öffneten, ihre gelbe Farbe fast
vollständig verloren; sie sind indessen noch schwach bräunlichgrau gefärbt und
müssen nunmehr mit Chlor gebleicht werden.
Es wurde anfangs auch versucht, nach Analogie der Leinwand- und
Baumwollenbleiche die Extraction des gelben Farbstoffes durch Zusatz von Soda oder
Potasche zu befördern, doch ergab dieß Verfahren keineswegs günstige Resultate. Die
Blumen wurden braun und verloren ihre Gestalt sehr rasch.
Die Bleichung mit Chlor wird in einem ganz gleichen Gefäß, wie es zur Extraction
gedient, oder auch geradezu in demselben Gefäße vorgenommen. Man bereitet sich
zuerst aus gutem Chlorkalk durch Zerreiben mit Wasser, Zufügen von mehr Wasser und
Absetzenlassen eine schwache, ganz klare Chlorkalklösung. Auf 1 Pfund guten Chlorkalk wendet man etwa
100 Pfund Wasser an, und zieht etwa 80 Pfund klare Lösung ab. Man fügt dazu unter
beständigem Umrühren so lange verdünnte Salzsäure, bis Lackmuspapier sich schwach
röthet und dann rasch gebleicht wird, und fügt noch 120 Pfund Wasser zu, so daß man
also 200 Pfund äußerst schwaches Chlorwasser erhält. Mit diesem übergießt man die im
Extractionsgefäß enthaltenen Blumen und läßt sie 24 Stunden damit stehen.
Man zieht das Chlorwasser hierauf ab, setzt frisches Chlorwasser (etwas stärker) an,
und schließt endlich mit einem dritten, etwas stärker angesäuerten Chlorbade.
Hierdurch sind die meisten Blumen bis auf den Mittelpunkt weiß geworden. Man muß nun
ein äußerst sorgfältiges Auswaschen mit reinem Wasser folgen lassen. Sehr zweckmäßig
ist es wenn man sie, in Körbe eingepackt, in reines fließendes Wasser einhängen
kann. Sonst muß man durch 10–12 maliges Aufgießen von reinem Wasser die
Auswaschung bewirken. Man kann auch dem ersten Waschwasser eine kleine Menge
krystallisirtes unterschwefligsaures Natron zusetzen um so jeden Rest von Chlor und
Säure zu beseitigen. Zum Färben sind nun die Blumen genügend gebleicht; zur
Verwendung als weiße Blumen thut man wohl, den immer noch vorhandenen bräunlichen
Ton durch ein schwaches Bläuen, wie bei der Wäsche, zu verdecken, (s.u.)
2. Das Färben ist nunmehr eine sehr einfache Operation. Es
ist eine Eigenthümlichkeit dieses Pflanzengewebes, daß es die Anilinfarben ohne
irgend eine Beize ebenso leicht und fest bindet, als Seide und Wolle. Ebenso leicht
nimmt es den Safflorfarbstoff auf; Pikrinsäure und Indigocarmin dagegen, die auf
Wolle und Seide so leicht sich fixiren, werden durch diese Blumenblätter nur lose
gebunden und spülen sich fast vollkommen beim Waschen wieder ab. Ein Gemisch beider
Farbesubstanzen, in wechselnden Mengen angewendet, gibt die verschiedensten Nuancen
von Grün, vom hellsten Maigrün bis zum dunkelsten Blaugrün, doch haftet die Farbe
nur als Lösung auf den Blättern; die gefärbten Blumen dürfen daher nicht
abgewaschen, sondern nur abgeschwenkt werden, geben auch an die Unterlage Farbe ab,
und färben sich selten ganz gleichmäßig. Da grüne Blumen in der Natur nur äußerst
selten vorkommen, da ferner der Grund des Bouquets meist aus grünem Moos gebildet
wird, so hat dieser Mangel in der Farbenscala wenig zu sagen. Nur wo man die
gefärbten Immortellen für sich zu einem Strauß vereinigen will, ist es
wünschenswerth auch grüne Blumen färben zu können. Anilinblau, das sehr gut an den
Blumen haftet, vereinigt sich schlecht mit Pikrinsäure; auch beim Färben der
natürlichen gelben
Immortellen damit erhält man kein brauchbares Grün, weil das Anilinblau immer noch
zu viel rothe Farbestrahlen enthält, immer noch in Violette, nicht ins
Grünlich-Blau zieht. Alle diese Combinationen geben ein unschönes. Grün.
Vielleicht läßt sich das neuerdings entdeckte, von Dahm
und Barkowsky in Berlin in den Handel gebrachte, echte
Anilingrün direct zum Grünfärben verwenden. Ebensowenig kann man durch Kombination
von Pikrinsäure oder dem natürlichen Gelb der Blumen mit Anilinroth Scharlach
erhalten, da das Anilinroth ebenfalls ins Violette zieht. Es wäre zu versuchen, ob
man das Scharlachroth vielleicht aus Anilinroth in Verbindung mit Orlean oder dem
sogenannten Corallin (aus Carbolsäure) erhalten könnte. Auf Seide kann man so ein
Scharlach erzielen, das dem mit Cochenille und Zinnchlorid erzeugten nahe kommt. Die
Färbung der Blumen mit Cochenille oder ammoniakalischer Carminlösung gibt ebenfalls
keine schöne Farbe.
Man sieht bei dieser Blumenfärberei recht deutlich, wie weit die älteren Farbstoffe
an Reinheit und Schönheit hinter den Anilinfarben zurückstehen. Das Blau mit
Berlinerblau erzeugt, ist gegen das Anilinblau kaum anzusehen, ebenso das
Cochenille- oder Rothholzroth. Ich habe übrigens auch ohnehin, selbst mit
Vernachlässigung der altbekannten Farbstoffe, eine ziemlich vollständige Farbenscala
erhalten, und stehen die so gefärbten Blumen an Schönheit, Reinheit und Intensität
der Farbe den natürlichen Blumen ungemein nahe.
Das helle Gelb geben die natürlichen Blumen, das Orange die mit Borax behandelten.
Das Rosaroth bis zum hellen Kirschroth und Scharlach erhält man mittelst
Safflorcarmin. Das Safflorroth, Carthamin, kommt jetzt in fast chemisch reiner Form,
als kleine metallisch-grün schillernde Blättchen im Handel vor. Der Preis
desselben ist zwar enorm hoch, wenn ich nicht irre, im Detail 7 Thlr. per Loth; dafür ist es aber auch eine ungemein
ausgiebige und sehr brillante Farbe, die sich auf den gebleichten Blumen sehr gut
fixiren läßt. Man wiegt sich z.B. 1/2 Grm. dieses Carthamins ab, zerreibt es in
einem reinen Porzellanmörser mit etwa einer Messerspitze reinen
doppelt-kohlensauren Natrons, fügt dann etwas destillirtes Wasser hinzu, und
verdünnt endlich die erhaltene Lösung mit 1–1 1/2 Liter destillirtem Wasser.
Diese Flüssigkeit wird dann mit einigen Tropfen Essigsäure, oder Weinsäure oder
Citronensäure, schwach sauer gemacht, in 3 Porzellanschalen vertheilt und auf dem
Wasserbade bis auf 30–40° C. erwärmt. Man bringt nun ein Büschelchen
gebleichte Blumen nach dem andern in die erste Schale ein, indem man gerade nur die
Blumen eintaucht, um nicht zuviel des kostbaren Farbstoffes auf den im Bouquet nicht sichtbaren
Stengeln zu fixiren. Aus der ersten Schale bringt man sie in die zweite und dritte,
falls man eine möglichst intensive Färbung wünscht, sonst gleich in reines Wasser,
wo dann eine rosenrothe Färbung erhalten wird. Durch diesen systematischen Gang der
Färbung wird der Farbstoff vollständig ausgenutzt, und erhält man zuletzt immer noch
eine hübsche rosenrothe Färbung. Nach mehrfachem Spülen in reinem Wasser werden die
Blumen getrocknet. Die beste Form erhalten die Blumen dabei, wenn man sie nicht ganz
aufblühen, sondern noch etwas geschlossen läßt, doch muß man freilich mit dem
Trocknen so lange fortschreiten, bis die im Färbebade sehr klein und unansehnlich
gewordenen Knospen wieder volle Blumenform angenommen haben.
Die Färbung mit Anilinroth geht in ähnlicher Weise vor
sich. Man nimmt gutes krystallisirtes Fuchsin, etwa 1 Grm. auf 2 Liter Färbebad,
löst es in etwa 10 Kub. Cent. Alkohol, gießt die Lösung in das auf 50° C.
erwärmte Wasser und rührt tüchtig um.
Die Farbe fällt sehr rasch an. Sie ist anfangs bläulich-rosenroth, wird dann
intensiver und kann bei sehr starken Farbebädern bräunlich werden, indem sich dann
das Fuchsin gewissermaßen in fester Form auf den Blumenblättern niederschlägt und
ihnen einen metallischen Schimmer verleiht. Die zu intensive Fuchsinfarbe ist nicht
so schön, als die von mittlerer Intensität. Auch das zu helle Roth erscheint weniger
angenehm.
Anilinblau wird ebenfalls in Alkohol, 1 Grm. auf
20–30 Kub. Cent., aufgelöst und in 2 Liter warmes Wasser geschüttet. Man darf
dann nicht lange warten, indem sich das Blau rasch abscheidet, sondern muß die
Blumen rasch in das Bad bringen und darin herumbewegen, bis sie die gewünschte blaue
Farbe angenommen haben. Man operirt fast noch besser mit viel verdünnteren, aber
mehrmals wiederholten Bädern. Um das Weiß der
weißbleibenden Blumen reiner erscheinen zu lassen, kann man ein ganz ungemein
verdünntes Bad von Anilinblau anwenden, in welchem man die Blumen nur einen
Augenblick, so lange bis sie durchtränkt sind, eintaucht.
Anilinviolett wird ganz wie das Roth gefärbt. Hier
erscheinen die recht intensiven Nuancen am schönsten. Man kann auch Anilinroth und Anilinblau
mischen, auch wohl das Roth darunter, das Blau darauf färben, und erhält dadurch
häufig sehr hübsche changirende Nuancen.
Grün endlich färbt man mit krystallisirter Pikrinsäure und Indigcarmin.
Man löst die Pikrinsäure in etwas kochendem Wasser, den Indigcarmin reibt man mit
etwas kaltem Wasser ab und setzt nun von diesen Lösungen dem Färbebade so lange zu, bis die
gewünschte Nuance erreicht ist. Man taucht die Blumen ein, bis sie sich vollkommen
gesättigt haben, schwenkt aus, und läßt die gefärbten Blumen dann, am besten
aufgehängt, trocknen. Wollte man sie auf Fließpapier aufsetzen, so würden sie fast
alle Farbe verlieren. Man färbt gewöhnlich Grün, zur Abwechslung mit Roth, um die
Augen wieder empfindlich für die rothen Nuancen zu machen. Bei sauberer Arbeit sehen
die so gefärbten Blumen sehr hübsch aus und gleichen den natürlichen sehr. Sie
halten sich längere Zeit unverändert, bleichen aber natürlich im Lichte endlich aus.
Die Echtheit der Farben steht hier natürlich erst in letzter Reihe.