Titel: | Deckel mit inneren Scharnieren für Wellenlager an Spinnmaschinen, von Houget und Teston, Maschinenbauer zu Verviers (in Belgien). |
Fundstelle: | Band 173, Jahrgang 1864, Nr. V., S. 18 |
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V.
Deckel mit inneren Scharnieren für Wellenlager an
Spinnmaschinen, von Houget und Teston, Maschinenbauer zu Verviers (in Belgien).
Aus Armengaud's
Génie industriel, April 1864, S. 190.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Houget's Deckel mit inneren Scharnieren für Wellenlager an
Spinnmaschinen.
Bei den Maschinen zum Kratzen der Wolle, Baumwollen, ist es notwendig, die Lager der
verschiedenen Walzen mit Deckeln zu versehen, um zu verhindern, daß sich der Staub
auf den Wellen, in den Stoßflächen etc. festsetzt und eine zähe Schmutzschichte bildet,
welche die zur Erleichterung der Bewegung bestimmte Schmiere absorbirt.
Bei den Cylindern, welche der Reinigung wegen oder aus anderen Gründen oft
herausgenommen und dann wieder eingelegt werden müssen, verursachen die Deckel mit
oder ohne Scharniere, mit Schrauben oder Bolzen, großen Zeitverlust.
Houget und Teston haben zur
Vermeidung dieses Uebelstandes eine Befestigung der Lagerdeckel erdacht, bei welcher
das Reinigen der Wellen und ihrer Lager viel schneller und leichter als seither
möglich ist. Fig.
30 und 31 zeigen eine solche Einrichtung im Durchschnitt und in der
Seitenansicht.
Das ganze Lager A ist hierbei auf den cylindrischen
Zapfen h der Säule H
aufgesteckt; der Zapfen hat eine Rinne zur Aufnahme des Stiftes i, welcher eine ungehinderte Drehung des Lagers um den
Zapfen gestattet, aber ein Aufheben desselben verhindert. In den unteren Theil des
Lagers ist ein Futter B aus Bronze eingelegt. Diese
Einrichtung hat man speciell für die Kratzen getroffen, aber es ist leicht
einzusehen, daß dem Körper des Lagers auch jede andere von den gebräuchlichen Formen
gegeben werden kann.
An den oberen Theil des Lagers, den Deckel C, ist ein
Ansatz F angegossen, welcher mittelst eines starken
Vorsteckstiftes mit dem Kopf e² (wie eine
Violinspannschraube) scharnierartig an das Lager A
befestigt wird. Ein gebogenes, ebenfalls mit Scharnier versehenes Stück D hält den Deckel C auf dem
Untertheil A fest, da es mit ersterem durch den Stift
e' und mit letzterem durch den Stift e verbunden wird.
Vermöge dieser Einrichtung kann der Deckel schnell und ohne Schwierigkeit abgenommen
und der Wellzapfen nachgesehen werden. Man zieht nämlich zuerst den Stift e², dann den Stift e'
heraus und legt den Deckel so lange zurück, bis die Walze gereinigt ist.