Titel: | Verbesserungen im Tapetendruck, von J. R. Marchais in Paris. |
Fundstelle: | Band 173, Jahrgang 1864, Nr. XXV., S. 99 |
Download: | XML |
XXV.
Verbesserungen im Tapetendruck, von J. R. Marchais in Paris.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.
Marchais' Verbesserungen im Tapetendruck.
Beim Drucken von Tapeten mit satinirtem Grunde, auf welchem matte Nuancen aufgetragen
werden sollen, ist es ziemlich schwierig, diese matten Nuancirungen mit Hülfe der
gewöhnlichen Walzendruckmaschinen hervorzubringen, weil bei jeder einzelnen Nuance
oder Farbe die Berührung nur in einer Linie stattfindet. Um nun die gewöhnlichen
Maschinen auch für diese Art des Druckes geeignet zu machen, bringt Marchais über jeder der gravirten Walzen einen kleinen
mit Filz oder Tuch überzogenen Cylinder an, welcher sich gegen das Papier anlegt und
dasselbe zwingt die gravirten Walzen auf einen gewissen Theil ihres Umfangs zu
umfassen. Nachdem das Papier diesem Drucke ausgesetzt worden ist, verläßt es
vollständig bedruckt die Walzen und gewinnt das Ansehen der mit der Hand
hergestellten Luxuspapiere, deren Anfertigung bedeutend kostspieliger ist.
Fig. 9 zeigt
die wesentlichen Theile einer nach diesem Princip modificirten Tapetendruckmaschine
im verticalen Längendurchschnitt.
Sie besteht aus vier gravirten Walzen C mit ihren
Farbwalzen a, welche die Farbe zuführen. Sämmtliche
gravirte Walzen stehen in inniger Berührung mit einer gemeinschaftlichen Preßwalze
A, welche mit mehreren Lagen Filz oder Tuch
überzogen ist. Mit dieser Preßwalze A, die auf alle vier
gravirte Walzen C zugleich wirkt, arbeiten vier
Metallwalzen b, die in einem doppelten Kreuz B aufgelagert sind. Die Achse des Kreuzes ruht in
Lagern, die vermittelst der Stangen e von einem Fußtritt
aus in Bewegung gesetzt werden können.
Durch die Verbindung mit den gravirten Walzen wird den Preßwalzen die Möglichkeit
ertheilt, eine sehr innige Berührung zu vermitteln, die sich über einen größeren
Theil des Umfangs verbreitet. Der Weg des Papiers ist in der Zeichnung durch
punktirte Linien angedeutet. Die Einführung des Papiers wird dadurch erleichtert,
daß man die große Preßwalze durch die Stangen e etwas
hebt. (Armengaud's
Génie industriel, November 1863, S. 233;
polytechnisches Centralblatt, 1864 S. 304.)