Titel: | Skizzen von Holzbearbeitungsmaschinen aus der Maschinenfabrik von Joh. Zimmermann in Chemnitz; von Dr. Robert Schmidt, Civilingenieur in Berlin. |
Autor: | Robert Schmidt |
Fundstelle: | Band 175, Jahrgang 1865, Nr. III., S. 3 |
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III.
Skizzen von Holzbearbeitungsmaschinen aus der
Maschinenfabrik von Joh. Zimmermann in Chemnitz; von Dr.
Robert Schmidt, Civilingenieur in Berlin.
Schmidt, über neue Zimmermann'sche
Holzbearbeitungsmaschinen.
Nachtrag.
Als Nachtrag zu den im vorigen Jahrgang dieses Journals beschriebenen
Holzbearbeitungsmaschinen der Zimmermann'schen Fabrik
haben wir noch einige dahingehörende Maschinen zu erwähnen, deren Construction noch
zu neu ist, um solche specieller veröffentlichen zu können, deren Zweck jedoch von
so allgemeinem Interesse ist, daß es geboten erscheint, wenigstens diesen den
gegebenen Beschreibungen anzuschließen. Die in diesem Sinne zu erwähnenden Maschinen
sind folgende:
1) Die Holz-Copir-Drehbank. – Sie dient, um
Holzkörper, wie Hammerstiele, Radspeichen oder auch andere derartige Gegenstände von
ganz beliebiger Form und in vollendeter Glätte herzustellen. Da der maschinelle
Betrieb dieser Maschine lediglich von einem Modell abhängig ist, so verlangt sie
keine besondere Geschicklichkeit von Seiten des Arbeiters und producirt die zu
schaffenden Körper doch mit großer Schnelligkeit. Preis dieser Maschine: 560
Rthlr.
2) Die Zinkenfräsmaschine (Patent). – Bekanntlich
besteht die solideste Eckverbindung für plattenförmige Hölzer in der Anwendung von
schwalbenschwanzförmigen Zinken, und kommt dieselbe
in der Kistenfabrication und Möbeltischlerei zur ausgedehnten Anwendung. Da gerade
die Herstellung dieser Zinken in der Tischlerei eine sehr aufhältliche ist, so war
man schon lange bestrebt, sie durch Maschinenarbeit zu ersetzen, war aber darin
bisher nur so weit gekommen, daß man mittelst Maschinen gerade Zinken herstellte, welche natürlich eine weniger sichere Verbindung
bewerkstelligten und deßhalb nur bei der Kistenfabrication Anwendung fanden. Der Zimmermann'schen Fabrik, welche ebenfalls die Maschine
für gerade Zinken einige Jahre hindurch lieferte, ist es neuerdings gelungen, eine
sehr praktische Maschine für die Herstellung von schwalbenschwanzförmigen Zinken in Ausführung zu bringen. Mit dieser
Maschine können die Zinken für beide zu verbindende Theile und in jeder beliebigen
Theilung gefräst werden; sie arbeitet sehr schnell und mit einer Genauigkeit, welche
durch Handarbeit nicht erreicht werden kann. Preis der Maschine: 650 Rthlr.
3) Brennholz-Zerkleinerungs-Maschine (Patent). –
Dieselbe ist mit einer Kreissäge und einer Holzspaltvorrichtung versehen und für
Maschinenbetrieb eingerichtet, indem sie 6 Pferdekräfte in Anspruch nimmt. Sie
eignet sich besonders für Holzhändler und für Städte, in welchen es (wie z.B. in
Berlin) wegen Polizeivorschriften Sitte geworden ist, das Holz im zerkleinerten und
deßhalb trockenen Zustande zu kaufen. Die Maschine zerkleinert, sägt und spaltet in
12 Arbeitsstunden circa 14 Klafter Holz; der Preis
derselben beträgt 450 Rthlr.