Titel: | Kork-Schneidmaschine von Borie und Mackie. |
Fundstelle: | Band 175, Jahrgang 1865, Nr. XLII., S. 176 |
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XLII.
Kork-Schneidmaschine von Borie und Mackie.
Aus dem Journal of the
Franklin Institute, October 1864, vol. XLVIII p. 280.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Borie und Mackie's Kork-Schneidmaschine.
In den Figuren
4–6 sind C, C, C, C parallele Querhölzer eines
Rahmens oder Gestelles, an dessen Vorderseite sich das verticale Messer A continuirlich umdreht, welches an den Rand einer
horizontalen Scheibe B (Fig. 5) befestigt ist. In
den hinteren Enden der Querhölzer dreht sich eine Welle E um, an welche Arme F befestigt sind, die
durch die Stangen e (in Fig. 4) mit Gleitstücken
D (Fig. 6) verbunden sind,
welche sich in Schlitzen a der Querhölzer C verschieben und in denen sich die Zapfen der Wellen
c und c' bewegen. Auf
jeder von den Wellen c sitzt eine gezahnte Scheibe J, die mit einer kleineren Scheibe J' auf der Welle c' im
Eingriffe steht.
An einem Arm d, welcher an der Seite des Endquerholzes
C hervorsteht, ist das eine Ende einer Coulisse H angehängt, deren anderes Ende von einer Gummifeder
festgehalten wird, die das Ende der Coulisse nach dem Querholz hinzuziehen strebt.
Der Schlitz f der Coulisse erweitert sich an beiden
Enden derselben und es steht aus letzteren der Zapfen von einer der Wellen c' hervor, die hier mit einem Bunde i versehen ist, welcher gerade so groß ist, daß er
ungehindert durch die erweiterten Enden des Schlitzes, aber nicht durch den engeren
Theil desselben hindurchgehen kann.
Eine um die Welle c' aufgewickelte Feder m ist mit ihrem einen Ende an das Gleitstück D, mit ihrem anderen an den Ring n befestigt, der sich ungehindert um die Welle, aber nicht seitwärts
bewegen kann.
In entsprechenden Lagern an der Unterseite der Querhölzer C drehen sich die Wellzapfen der beiden Treibscheiben l um, welche letztere so angebracht sind, daß wenn die
Theile der Maschine die in Fig. 4 und 6 gezeichnete Lage
einnehmen, jede Treibscheibe in die über ihr befindliche Scheibe J eingreift.
Setzt man die Maschine in Gang, so wird dem Messer A und
den Treibscheiben l eine rotirende Bewegung in der
Richtung des Pfeiles mitgetheilt; dann schiebt man ein Korkstück in der zweiter
unten zu beschreibenden Weise zwischen die Scheiben k, k
und setzt die Welle E in eine schwingende Bewegung. Bei
dem Beginne dieser Bewegung der Welle E und ihrer Arme
in der Richtung der Pfeile (Fig. 4) wird sich auch das
Gleitstück D mit den Wellen c und c' vorwärts bewegen, die Umfänge der
Scheiben J werden mit denen der sich umdrehenden
Scheiben I in Eingriff kommen und es wird so eine
schnell rotirende Bewegung den Wellen c und c' sowie dem Korkblock mitgetheilt, welcher letztere,
sobald man ihn mit dem Messer A in Berührung bringt, von
diesem rasch cylindrisch geschnitten wird.
Nähert sich das Gleitstück D der Grenze seiner
vorwärtigen Bewegung, so kommt der Bund i dem
erweiterten Theile des Schlitzes f gegenüber zu liegen,
die Coulisse H wird über den Bund i geschoben und durch die Einwirkung der Kautschukfeder o gegen die Seite des Querholzes C gedrückt. Sobald das Gleitstück D
zurückgeht, wird der Bund i auf der Außenseite der
gebogenen Coulisse N liegen und die Welle c' wird auf diese Weise seitwärts gezogen werden, so daß
die Scheibe k aufhört, den Korkpfropfen fest zu halten,
der dann in einen darunter stehenden Behälter fällt.
Hierauf wird ein neues Korkstück in die durch die punktirten Linien (in Fig. 4)
bezeichnete Lage gebracht und bei dem weiteren Rückgange des Gleitstückes D nimmt der Abstand zwischen den Scheiben k zu, bis sich letztere zu beiden Seiten des Korkes
befinden, was der Fall ist, wenn der Bund i das weite
Ende der Coulisse H erreicht und durch dasselbe
hindurchgeht; und sobald die Spiralfeder m den Bund i an der einen Welle c'
zurückzieht, wird die Scheibe k an dem anderen Ende der
Welle auf den Kork drücken, der von beiden Scheiben festgehalten und wieder vorwärts
geführt wird, um in der vorher beschriebenen Weise der Einwirkung des Rades A ausgesetzt zu werden.
Je nach Erforderniß können auch mehrere solcher Zuführungsapparate um das Schneidrad
A angebracht werden.
Fig. 5 stellt
eine Vorrichtung dar, um die Klinge des Messers A immer
sehr scharf zu erhalten. o ist ein fester Rahmen,
welcher an der einen Seite des Messers A angebracht wird
und in welchem das Stück M gleitet, das durch Umdrehung
der Schraube p gehoben und gesenkt werden kann. Auf
jeder Seite des Stückes M befinden sich Klötze, in
welchen sich die Wellzapfen von den Schleifrädern L, L
umdrehen. Eines von diesen Schleifrädern hat eine solche Lage, daß es die innere
Seite der Messerklinge hohl schleift, während das andere Rad die äußere Kante der
Klinge nur leicht berührt. Die Schleifräder werden zusammen in Gang gesetzt und sind
durch irgend einen passenden arbeitenden Theil der Maschine so mit einander
verbunden, daß sie in constanter Rotation erhalten werden. Sobald die Messerklinge
oben weggeschliffen ist, wird das Stück M entsprechend
gesenkt, um die Schleifräder dadurch wieder richtig zu der Klinge zu stellen.
Bei den HHrn. Borie und Mackie
(welchen die beschriebene Maschine für die Vereinigten Staaten am 29. September 1863
patentirt wurde) steht gegenwärtig eine Maschine mit drei Zuführungs- und einem
Schärfapparate im Betriebe, die in gleichen Entfernungen um das Schneidrad
angebracht sind. Bei jedem Zuführungsapparate steht ein Arbeiter, welcher täglich
– in 10 Arbeitsstunden – über 11000 Korkpfropfen zuführt; es werden
also von dieser Maschine täglich 33000 Stück Pfropfen geliefert, die ebenso glatt
und regelmäßig als mit der Hand geschnittene sind. Bringt man den Zuführungsapparat
in einem Winkel zu dem Messer an, so können die Korkpfropfen in jeder beliebigen
conischen Form geschnitten werden.