Titel: | Verbesserte Construction des gußeisernen Dampfkessels von Joseph Harrison in Philadelphia. |
Fundstelle: | Band 176, Jahrgang 1865, Nr. XCVI., S. 329 |
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XCVI.
Verbesserte Construction des gußeisernen
Dampfkessels von Joseph
Harrison in Philadelphia.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, März 1865, S.
317.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
[Harrison's, Verbesserte Construction des gußeisernen
Dampfkessels.]
Diese Erfindung (patentirt in England für J. H. Johnson zu
London am 8. Juni 1864) betrifft
Verbesserungen in der Anfertigung der Constructions-Elemente des Harrison'schen Dampfkessels, welcher im polytechn.
Journal Bd. CLXXIV S. 99 beschrieben worden
ist. Sie besteht erstens darin, daß diese Elemente aus schmiedbarem Metall mit Hülfe
von passenden Stempeln und Matrizen (Stanzen) geprägt, anstatt gegossen werden. Bei
der Anfertigung werden nämlich die beiden Hälften dieser Elemente, sie mögen aus
einer, zwei oder mehreren kugelförmigen Kammern bestehen, separat geprägt und dann
durch Schweißen, Nieten, Verbolzen, Löthen etc. mit einander verbunden, indem man an
jeder Hälfte einen Flantsch oder Ansatz rings um die Verbindungsflächen am größten
Kreise der Kugel herstellt, um die Verbindung leichter bewerkstelligen zu
können.
Als zweite Verbesserung wird vorgeschlagen, die Constructions-Elemente (mögen
dieselben nun in Formen gegossen oder geprägt werden) so anzufertigen, daß sie in
einer Reihe drei oder mehr Kammern enthalten, deren Hälften alle an den
Verbindungsstellen mit den erwähnten Flantschen und hervorstehenden Rändern versehen
sind, um den Kessel zusammensetzen zu können. Auf diese Weise soll eine größere
Festigkeit des Kessels erreicht werden, da hier an jedem übergreifenden Rande immer
zwei Kammern noch durch zwei in gerader Linie durchgehende Bolzen verbunden werden,
um dem Druck auf den hervorstehenden Theil einer so hergestellten Verbindung zu
widerstehen. Diese Erfindung ist nicht nur auf Dampfkessel, sondern auch bei
Construction von Condensations- und Heißwasser-Apparaten anwendbar.
Fig. 8 u. 9 verdeutlichen
den ersten Theil dieser Erfindung. Fig. 8 stellt die
Anfertigung der Constructions-Elemente durch Prägen mit Hülfe eine Stempels A und einer Stanze (Matrize) B anstatt wie bisher durch Gießen dar. Hierzu ist, wie erwähnt, natürlich
ein schmiedbares Metall zu verwenden; die beiden Hälften a des Elementes werden separat geprägt, wie Fig. 8 zeigt und dann bei
b (Fig. 9) so mit einander
verbunden, daß sie ein vollständiges Element bilden, mag dieses nun bloß aus einer
(Fig. 9)
oder aus zwei, drei und mehr Kugeln zusammengesetzt seyn, wie Fig. 10 in der Ansicht
zeigt. Zur Befestigung der beiden Hälften des Elementes an einander kann man sich
verschiedener Mittel bedienen, jedoch dürfte sich die in Fig. 9 dargestellte
Verbindung am meisten für die Ausführung empfehlen. Diese Verbindung wird, wie oben
ebenfalls schon gesagt worden ist, mittelst eines kleinen Flantsches, der an den
Rand der einen Hälfte angeprägt ist, und mittelst eines ebenfalls angeprägten
hervorstehenden Ansatzes an dem Rande der gegenüberliegenden Hälfte des Elementes
hergestellt, in welchen letzteren der erstere genau passen muß, was man durch
Zurückbiegen der Kanten des Ansatzes nach innen, so daß sie den Flantsch c umfassen, erreicht, wie deutlich aus dem Durchschnitt
in Fig. 9 bei
b zu ersehen ist.
Der zweite Theil dieser Erfindung wird durch Fig. 10 dargestellt,
welche zwei Formen der verbesserten Constructions-Elemente zeigt, die so angefertigt
werden, daß sie je nach Verlangen einen Theil von einem Dampfkessel oder von einem
Condensations- oder Heißwasser-Apparat bilden. Dieses verbesserte Element besteht
aus drei oder mehreren kugelförmigen Kammern, welche zusammen in einer Reihe
gegossen oder geprägt werden. C stellt ein solches
Element vor, welches aus einer oder mehreren Reihen von je drei zugleich gegossenen
Kammern a, a, a besteht, und D ein Element, welches aus einer oder mehreren Reihen von je vier Kammern
a, a, a, a besteht.