Titel: | Ueber eine neue Art fixen, constanten und weißen Lichtes; von Carlevaris. |
Fundstelle: | Band 177, Jahrgang 1865, Nr. XXVI., S. 129 |
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XXVI.
Ueber eine neue Art fixen, constanten und weißen
Lichtes; von Carlevaris.
Aus den Comptes rendus,
t. LX p. 1252, Juni 1865.
Carlevaris, über das Licht der Magnesia in der
Knallgasflamme.
Wenn man Magnesium verbrennt, sey es in atmosphärischer Luft oder in reinem
Sauerstoffgas, so bemerkt man daß das blendende Licht, welches dieses Metall gibt,
sich erst von dem Augenblick an zeigt, wo schon eine gewisse Menge Oxyd gebildet
ist, indem dieses Oxyd durch die bei der chemischen Reaction erzeugte Wärme auf eine
sehr hohe Temperatur gebracht wird.
Das Licht entsteht in diesem Falle – wie bei der Verbrennung des
Kohlenwasserstoffgases, wie bei derjenigen des Wasserstoffgases in Berührung, mit
Platin, und wie bei dem Drummond'schen Kalklicht –
dadurch daß feste Molecüle auf eine sehr hohe Temperatur gebracht werden, welche das
Platin schmelzen und verflüchtigen kann, das Magnesiumoxyd (die Magnesia) aber in
festem Zustand und unversehrt zurückläßt.
Um dieses Oxyd auf die erforderliche Temperatur zu bringen, damit es ein schönes und
großes Licht gibt, muß man es in geringer Menge und unter dem möglich größten Volum
erhitzen.
Diese Bedingung wird erfüllt, wenn man das auf folgende Weise erhaltene schwammige
Oxyd anwendet:
Man setzt in der Knallgasflamme auf ein Prisma von Gasretorten-Graphit ein
Stück Chlormagnesium. Letzteres zersetzt sich bald und hinterläßt das schwammige
Oxyd, welches das fragliche Licht gibt. Oder man nimmt bloß käufliche kohlensaure
Magnesia, oder preßt aus derselben Prismen, welche man in die Knallgasflamme setzt,
und erhält dieselben Lichteffecte wie mit dem Chlormagnesium.