Titel: Maschine zum Sortiren und Reinigen der Körnerfrüchte und der Sämereien von A. E. Privé, Mechaniker zu Etrechy.
Fundstelle: Band 177, Jahrgang 1865, Nr. XLV., S. 213
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XLV. Maschine zum Sortiren und Reinigen der Körnerfrüchte und der Sämereien von A. E. Privé, Mechaniker zu Etrechy. Aus Armengaud's Génie industriel, Mai 1865, S. 267. Mit einer Abbildung auf Tab. IV. Privé's Maschine zum Sortiren der Körnerfrüchte. Privé hat an den Apparaten zum Reinigen der Körnerfrüchte verschiedene Verbesserungen angebracht, welche sich auch an schon vorhandenen Apparaten anwenden lassen. Diese Verbesserungen bestehen darin, daß an einer Stelle des äußeren Umfanges der Sortirtrommel ein Reif aus Holz oder Metall angebracht wird, der als Taste dient und den Druck des Sperrrades aufnimmt, welches das erforderliche Schütteln der Sortirtrommel hervorbringt. Das Sperrrad hat auch den Zweck, die Bewegung der Siebvorrichtung mitzutheilen, welche die Körner oder den Samen aufnimmt, die man in den Trichter des Apparates einschüttet. Diese Verbindung gestattet, die Sortirtrommel mit einem sehr geringen Kraftaufwande in Bewegung zu setzen und hierdurch wird der Apparat bei jedem landwirthschaftlichen Betriebe, in Fruchtmagazinen etc. anwendbar. An dem oberen Theile des Gestelles B, welches aus Trägern und Traversen besteht, befindet sich die Siebvorrichtung C, welche unter dem Trichter T angebracht wird, der die auszulesenden und zu reinigenden Körnerfrüchte und Sämereien aufnimmt. Diese Siebvorrichtung wird durch das Sperrrad R in eine ununterbrochene hin- und hergehende Bewegung versetzt, indem die Zähne dieses Rades gegen das Querstück c drücken. Das Sperrrad R ist auf einer Welle a angebracht, welche zu der Längenachse des Maschinengestelles rechtwinkelig steht und an einem ihrer Enden ein Getriebe trägt, welches in das auf die Treibwelle m befestigte Rad r eingreift; die Treibwelle setzt man mit Hülfe einer Kurbel in Bewegung. Unter der Siebvorrichtung ist die Trommel D angebracht, welche das vollkommene Auslesen der Körner bewirkt, nämlich dieselben von den Kieseln, der Erde und den tauben Körnern, wildem Hafer etc. befreit. Diese Trommel, welche in eine rotirende Bewegung gebracht wird, empfängt auch noch eine ununterbrochene Bewegung in der Richtung ihrer Längenachse, welche dazu dienen soll, den Durchgang der Körner zu erleichtern; zu diesem Zwecke ist sie mit einem Reife E aus Eichenholz versehen, auf welchen die Zähne des Sperrrades R einwirken. Wie es bei manchen Sortirtrommeln der Fall ist, dreht sich die Welle d der Trommel nicht um, sondern sie nimmt nur die dem Ringe E mitgetheilten Stöße auf und ruht zu diesem Zwecke auf Stützen s und s', welche mittelst eines Scharnieres an den unteren Theil des Maschinengestelles B befestigt sind. Die Welle d trägt eine Art festen Rechens G, welcher die innere Fläche der Trommel D berührt und die fremden Theile und schlechten Körner sammeln soll, die in den kleinen Zellen, womit die Trommel auf einem Theil ihrer Länge versehen ist, nicht zerbrochen werden. Die Trommel D wird mit Hülfe des nachstehend beschriebenen Mechanismus in Bewegung gesetzt: die Welle m trägt ein Getriebe, welches mittelst einer endlosen Kette i das Rad j auf der Welle umtreibt, die am Untertheil des Apparates angebracht ist; diese Welle dreht die in einem rechten Winkel zu ihr stehende Welle l mittelst der zwei conischen Räder h, und auf letzterer Welle befindet sich auch die Scheibe o, welche durch den Riemen o' die Trommel D umtreibt. Der Treibriemen wird auf der einen Seite von dem Reife E und auf der anderen durch das conische Stück festgehalten; er kann daher nicht abgleiten, wie dieß bei den anderen Apparaten oft vorkommt. Der Apparat arbeitet auf folgende Art: Man schüttet die zu reinigenden und auszulesenden Körnerfrüchte oder Sämereien in den Trichter T, von welchem sie auf das Sieb C gelangen, um den Staub und die kleinen Unreinigkeiten durchzuschieben; die Körner fallen dann in den Canal H, aus welchem sie auf dem Theil D' der Trommel D gelangen, der mit langen Löchern versehen ist, um die leichten fremden Theile durchzulassen, welche hernach aus dem conischen Mantel ausgeworfen werden. Die Körner gehen dann in den von dem doppelten Mantel gebildeten Theil über (der äußere Mantel hat keine Oeffnungen, der innere ist dagegen mit kleinen Zellen zur Aufnahme der Erdtheilchen oder sehr leichten Körner versehen), in welchem die vollständige Sonderung stattfindet. Durch die schüttelnde Bewegung der Trommel D, in welche sie durch die Zähne des Sperrrades R, das, wie erwähnt, gegen den Reif E drückt, versetzt wird, werden die Körner gezwungen den Mantel seiner Länge nach zu durchschreiten, um dann aus diesem durch die Oeffnungen g hindurch in den Behälter M zu fallen. Wenn der Apparat für Fruchtmagazine etc. bestimmt ist, wo man stets über eine Triebkraft verfügt, so wird die Kurbel durch eine feste und lose Scheibe ersetzt.

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Tafel Tab. IV
Tab. IV