Titel: | Ueber Elektro-Metall-Analyse; von C. Luckow in Deutz. |
Autor: | C. Luckow |
Fundstelle: | Band 177, Jahrgang 1865, Nr. LXVI., S. 296 |
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LXVI.
Ueber Elektro-Metall-Analyse; von
C. Luckow in Deutz.
(Fortsetzung von S. 235 des vorhergehenden
Heftes.)
Luckow, über Ausfällung des Kupfers als Metall mittelst es galv.
Stromes.
II. Die Fällung und Bestimmung des
Kupfers als Metall und seine Trennung vom Zink, Nickel, Kobalt, Eisen und Mangan
mittelst des galvanischen Stromes.
Die nachstehend beschriebene, sehr genaue Methode der Kupferbestimmung, der ich mich
seit länger als zwei Jahren zur Analyse von Kupferverbindungen und Legirungen fast
ausschließlich bediene, unterscheidet sich von der Methode, das Kupfer mit Zink
auszufällen, hauptsächlich dadurch, daß bei ihr die Ausfällung des Kupfers durch
einen galvanischen Strom bewerkstelligt wird, und daß sie eine genaue Trennung
dieses Metalles von der oben genannten in sich schließt.
Die Methode erfordert eine die Metalle als schwefelsaure Salze, etwas freie
Schwefelsäure enthaltende Lösung, einen einfachen, zur Elektrolyse dienenden Apparat
und den von zwei Meidinger'schen Elementen erzeugten
galvanischen Strom.
Eine solche Lösung erhält man leicht, wenn man das metallische Kupfer, seine
Legirungen, Erze und verschiedenen Salze nach dem von Fr. Mohr für die hüttenmännische Bestimmung des Kupfers in seinen Erzen
angegebenen Verfahren entweder zuerst mit Salpetersäure und dann mit Schwefelsäure,
oder gleich mit Salpetersäure und Schwefelsäure, oder Schwefelsäure allein
behandelt. (Man s. dieses Journal Bd. CLXIV S. 443.)
Ich führe diese Operation in einem mittelgroßen Becherglase mit flachem Boden auf dem
Sandbade aus, concentrire jedoch bei der successiven Behandlung der Probe mit den
genannten Säuren die salpetersaure Lösung, aus der vorher, wenn Silber vorhanden,
dieses ausgefällt worden ist – vor dem Zusatz einer mehr als genügenden Menge
concentrirter Schwefelsäure, als erforderlich ist, um alle salpetersauren Salze in
schwefelsaure umzuwandeln, erst so viel als möglich. Das Eindampfen mit
concentrirter Schwefelsäure bewerkstellige ich über einer ganz kleinen Flamme, die
eben hinreicht, die Schwefelsäure zur Verdampfung zu bringen, und erhitze
ununterbrochen, bis alle Salpetersäure ausgetrieben worden ist. Auf diese Weise
erfolgt die Umwandlung der salpetersauren Salze in schwefelsaure ganz ruhig ohne
Stoßen und Spritzen; dieselbe ist beendigt, wenn die auf dem Boden des Becherglases
befindliche Salzkruste weiß oder bei Gegenwart von Eisen mehr oder minder gelblich gefärbt erscheint, die
darüber stehende dünne Schicht Schwefelsäure farblos geworden ist und
Schwefelsäurehydrat sich verflüchtigt.
In besonderen Fällen, z.B. bei der Analyse eisenreicher Kupfererze, wo es nicht auf
die Bestimmung des Eisens, sondern vielmehr darauf ankommt, eine möglichst
eisenfreie Kupferlösung zu erhalten, läßt man die überschüssige Schwefelsäure
vollständig abdampfen und verstärkt dann die Hitze, um das gebildete schwefelsaure
Eisenoxyd zum allergrößten Theile in unlösliches basisches Salz umzuwandeln. (Mohr.)
Was die zur Analyse erforderliche Menge Substanz betrifft, so richtet sich dieselbe
theils nach dem Mengenverhältniß, in dem die einzelnen in der Probe zu bestimmenden
Metalle darin verkommen, theils nach dem Zwecke der Analyse, ob entweder nur das
Kupfer oder auch andere zum Theil in geringer Menge dasselbe begleitende Metalle
bestimmt werden sollen.
Zur genauen Bestimmung des Kupfers genügt etwa 0,1 Grm. aus der Probe erhaltenes
metallisches Kupfer. Die dazu erforderliche Menge Substanz wird man in den meisten
Fällen schon aus den Resultaten der qualitativen Analyse oder aus dem annähernd
schon bekannten Kupfergehalte der Probe abschätzen können. Vortheilhafter ist es
jedoch, gleich eine so große Menge von der Probe aufzuschließen, daß man der ersten
Bestimmung der Kupfers eine zweite und nöthigenfalls eine dritte zur Controle folgen
lassen kann.
Für den genannten anderen Zweck richtet sich die zur Analyse erforderliche Menge
Substanz ganz nach den Umständen und nach der Absicht des Analytikers, ob er in
einer kleineren Probe nur das Kupfer und in einer größeren die übrigen oder
sämmtliche Metalle bestimmen will.
1) Handelt es sich nur um die Bestimmung des Kupfers in der Probe, so bringt man die
erhaltene Lösung oder einen Theil der auf ein bestimmtes Volumen gebrachten Lösung
in eine gewogene Platinschale, in der man sie, so weit es der Raum der etwa 40 bis
50 Kub. Cent. fassenden Platinschale gestattet, weiter verdünnt.
Ich bringe, wenn ich eine größere Menge von der Probe aufgeschlossen habe, als zu
einer einmaligen Bestimmung des Kupfers erforderlich ist, die schwefelsaure Lösung
auf ein solches bestimmtes Volumen, daß 10 Kub. Cent., 20 Kub. Cent. oder 25 K. C.
davon etwa 0,1 Grm. bis 0,2 Grm. metallisches Kupfer oder die 4 fache Menge
krystallisirtes schwefelsaures Kupferoxyd gelöst enthalten, und ziehe einen dieser
letztgenannten Volumentheile in die Platinschale ab.
Bei Abwesenheit größerer Mengen von Eisen in der Lösung kann man den diesem
Kupfergehalte entsprechenden Concentrationsgrad derselben schon annähernd aus ihrer
mehr oder minder intensiven hellblauen Farbe erkennen. Sollte die Lösung nur sehr
wenig freie Schwefelsäure enthalten, so setze ich ihr vor dem Verdünnen mit Wasser
noch einige Tropfen von einer verdünnten Schwefelsäure zu.
Die Platinschale wird nun auf den Ring des schon in der vorhergehenden Mittheilung
beschriebenen, zur Elektrolyse dienenden Apparates aufgesetzt, welcher mit dem
Zinkpole einer Meidinger'schen Batterie von zwei
Elementen verbunden ist; darauf wird die in ihrer Mitte an einem Platindrahte
befestigte Platinscheibe in die Lösung eingestellt und mit dem Kupferpole der
Batterie verbunden.
Derartige Apparate kann sich Jeder leicht aus einigen starken Kupferdrähten, zwei
Holzklötzchen und einigen Drahtklemmschrauben in beliebiger Form selbst herstellen,
oder, wenn einige Eleganz erfordert wird, bei einem Mechanicus anfertigen lassen.
Hr. Mechanicus Werner in Cöln liefert denselben in sehr
zweckmäßiger Construction mit Platinscheibe zum Preise von 4 bis 5 Thalern.
Die Ablagerung des metallischen Kupfers auf die innere Fläche der Platinschale
beginnt sofort nach dem Schließen des Stromes.
Sobald die Lösung farblos geworden ist, prüft man sie in der bekannten Weise auf
ihren etwaigen Kupfergehalt. Bleibt der in dieselbe eingetauchte schmale Streifen
Filtrirpapier beim Hineinhalten in den Hals einer Schwefelwasserstoff-Wasser
enthaltenden Flasche an der benetzten Stelle farblos, so ist die Ausfällung des
Kupfers beendigt. Man gießt dann die Flüssigkeit aus der Schale aus, spritzt
dieselbe zuerst einigemale mit Wasser, zuletzt mit Alkohol gut aus, und läßt
letzteren durch Umkehren der Schale vollständig ablaufen oder durch Schwingen der
Schale verdunsten. Das Mehrgewicht der bei einer 100° C. nicht übersteigenden
Temperatur getrockneten und gewogenen Platinschale gibt den Gehalt an Kupfer in dem
zur Elektrolyse verwendeten Theile der Lösung sehr genau an.
Das galvanisch gefällte Kupfer hat sich gleichmäßig in regulinischer Form auf die
Schale abgelagert, es hat auch nach dem Trocknen vollständig seine mattglänzende
Oberfläche behalten; zur Controle kann man dasselbe in Salpetersäure lösen und nach
der Methode von de Haen maaßanalytisch bestimmen.
Da der von einer Meidinger'schen Batterie aus zwei
Elementen erzeugte galvanische Strom aus der verdünnten, angesäuerten Lösung stündlich etwa 0,05 Grm.
metallisches Kupfer ausfällt, so werden etwa 2–4 Stunden erforderlich seyn,
um 0,1 bis 0,2 Grm. Kupfer auszufällen.
Will man diese Zeit abkürzen, so wendet man eine stärkere Batterie von vier Elementen
an; man thut dann aber gut, sobald die Kupferlösung anfängt sehr verdünnt zu werden,
die Batterie auf zwei Elemente zu reduciren, sonst läuft man Gefahr, daß sich die
oberste Schicht des Kupfers in schwammiger Form abscheidet, in welcher sich das
Metall nicht, ohne sich zu oxydiren, trocknen läßt; auch ist es für die schnellere
Ausfällung des Kupfers vortheilhaft, den größten Theil der in Freiheit gesetzten
Schwefelsäure in der sehr verdünnt gewordenen Lösung mit Kali, Natron oder Magnesia
zu neutralisiren.
Ganz besonders gelten diese Vorschriften für die regulinische Ausfällung des Kupfers
aus concentrirten Lösungen mittelst starken Batterien.
Da sich das auf der Schale abgeschiedene Kupfer durch Umkehren der Pole in beliebiger
Menge wieder davon abziehen und auf die Scheibe übertragen läßt, so genügt die
Anwendung dieses Kunstgriffs, um in Fällen wo die oberste Schicht des Kupfers sich
in schwammiger Form abgelagert hat, dieselbe leicht wieder fortzunehmen und nach
Regulirung des Stromes und abermaligem Umkehren der Pole alles Metall in
regulinischer Form auf der Schale abzuscheiden.
Enthält eine Kupferlösung suspendirte Stoffe mineralischen oder organischen Ursprungs
und will man eine Filtration vermeiden, so läßt man das Kupfer sich auf der
Platinscheibe oder an deren Stelle auf einem kreisförmig oder spiralförmig gebogenen
Platindrahte ablagern und bestimmt es nach der vollständigen Ausfällung aus dem
Mehrgewichte der Scheibe oder des Drahtes; oder man zieht es von denselben in
verdünnter Schwefelsäure ab und überträgt es zu seiner Bestimmung auf die entleerte
und gereinigte Platinschale.
Ich will noch hinzufügen, daß ich es dem galvanischen Strom sehr gern überlasse, die
Ausfällung verschiedener Metalle während der Nachtzeit zu besorgen.
2) Handelt es sich neben einer Bestimmung des Kupfers auch um eine Bestimmung des
Zinks, Nickels, Kobalts, Mangans und Eisens in der Probe und kommen diese Metalle in
einer solchen Menge neben dem Kupfer vor, daß sie in dem von der Platinschale
gefaßten Theile der mehr oder minder concentrirten Lösung noch bestimmt werden
können, so verfährt man zur Ausfällung und Bestimmung des Kupfers wie unter 1)
angegeben worden ist und bestimmt die anderen Metalle in der vom Kupfer abgegossenen
und zum Abspritzen desselben verwendeten (alkoholfreien) Flüssigkeit.
Dieses Verfahren eignet sich ganz besonders zu Analysen von Messing, Neusilber und
anderen ähnlichen Compositionen; man hat dabei zu beachten, daß, wenn Mangan in der
Lösung vorkommt, sich dasselbe gleichzeitig mit dem Kupfer, aber am positiven Pole, als Superoxyd abscheiden kann.
3) Kommen die genannten Metalle nur in sehr geringer Menge neben viel Kupfer in der
Probe vor, so wird zu ihrer Bestimmung eine Trennung derselben von großen Mengen
Kupfer nothwendig und in Folge dessen ein von dem früheren Verfahren etwas
abweichendes zur Anwendung kommen müssen.
Ich will hier das Verfahren beschreiben, welches ich bei Analysen von metallischem Kupfer des Handels zur Bestimmung des
Kupfers und zur Abscheidung desselben von sehr geringen, in solchem Kupfer
vorkommenden Mengen Zink, Eisen, Nickel (Kobalt und Mangan) anwende.
Die durch successive Behandlung von etwa 15 Grm. metallischem Kupfer mit
Salpetersäure und Schwefelsäure erhaltene Lösung verdünne ich auf 500 Kub. Cent.,
ziehe davon 25 K. C. ab, welche ich auf 100 Kub. Cent. weiter verdünne, um in einem
Theile dieses Volumens das Kupfer zu bestimmen, und verwende die übrigen 475 K. C.
der Lösung zur Bestimmung der anderen genannten Metalle.
Der Apparat, in dem ich die Abscheidung des Kupfers bewerkstellige, besteht aus einem
circa 700 K. C. fassenden Becherglase, in welchem
ein Kupfercylinder von beinahe derselben Höhe und Weite des Glases steht.
Innerhalb des Cylinders hängt, an einem Platindrahte befestigt, ein Platinblech.
Dasselbe reicht fast bis auf den Boden des Becherglases hinab und wird von einer
einfachen Klemm- und Schiebevorrichtung gehalten, die es gestattet, das Blech
gerade in die Mitte des vom Cylinder umschlossenen Raumes einzustellen.
Nachdem die Lösung in diesen Apparat eingeschlossen worden ist, wird der
Kupfercylinder mit dem negativen, das Platinblech mit dem positiven Pole einer
starken Meidinger'schen Batterie oder einer kleinen Bunsen'schen Batterie aus zwei Elementen verbunden.
Ich wende in solchen seltener vorkommenden Fällen meist die letztgenannte Batterie
an, weil ich nur eine Meidinger'sche Batterie aus vier
Elementen unterhalte, die auch für die meisten Zwecke vollkommen genügt, und weil
mittelst der Bunsen'schen Batterie die Ausfällung des
Kupfers in kürzerer Zeit als mittelst einer starken Meidinger'schen aus 10 bis 12 Elementen bewerkstelligt werden kann.
Das Kupfer wird auch in diesem Apparate in regulinischer Form auf dem Kupfercylinder
abgeschieden; man befördert seine Ausfällung aus der verdünnt gewordenen Lösung
durch Neutralisation des größten Theiles der in Freiheit gesetzten
Schwefelsäure.
Wenn die Lösung nur noch eine ganz schwache blaue Farbe besitzt, unterbreche ich aus
den unten angegebenen Gründen den Strom, nehme die Pole heraus, versetze die Lösung
mit schwefliger Säure und concentrire sie durch Eindampfen, wobei die überschüssig
zugesetzte schweflige Säure wieder entfernt wird. Ich leite dann Schwefelwasserstoff
durch die Lösung, um das gelöst gebliebene Kupfer nebst vorhandenem Antimon und
Arsenik auszufällen, und bestimme im Filtrate die Metalle der vierten Gruppe.
Die Unterbrechung des Stromes vor der vollständigen Ausfällung des Kupfers hat den
Zweck, die Reduction der Antimonsäure und Arsensäure zu flüchtigem Antimon-
und Arsenwasserstoff zu verhindern. Diese Reduction ist nicht zu befürchten, so
lange der am negativen Pole frei werdende Wasserstoff zur Reduction des Kupferoxyds
vollständig verwendet wird.
Ist man nicht an die Zeit gebunden, so kann man das Kupfer oder den in der Lösung
noch vorhandenen Rest desselben auch mittelst einer Meidinger'schen Batterie aus 3 bis 4 Elementen vollständig ausfällen; man hat bei Anwendung einer solchen schwachen
Batterie einen Verlust von Antimon oder Arsenik weniger zu befürchten.
Ich bin schließlich verpflichtet, die Brauchbarkeit der Methode durch Angabe einiger
damit erzielten Resultate darzuthun:
9,96 Grm. Kupfervitriol des Handels in großen, klaren,
blauen Krystallen wurden in 250 Kub. Cent. Wasser gelöst.
1) 25 K. C. davon, nach der de
Haen'schen Methode behandelt, erforderten 39,7 K. C. unterschwefligsaures
Natron; diese mit 0,006336 multiplicirt, geben 0,2515 Grm. gefundenes
metallisches Kupfer.
2) 25 K. C. davon mit 25 Tropfen verdünnter Schwefelsäure (1 :
10) versetzt und daraus das Kupfer galvanisch gefällt, lieferten 0,2505 Grm.
metallisches Kupfer.
3) 25 K. C. ebenso behandelt, lieferten 0,251 Grm. metallisches
Kupfer.
4) 10 K. C. davon, mit 10 Tropfen verdünnter Schwefelsäure
versetzt, lieferten 1,005 Grm. metallisches. Kupfer.
Aus diesen Zahlen berechnet sich der Gehalt des Kupfervitriols an schwefelsaurem
Kupferoxyd zu 99,33 Proc., 96,93 Proc., 99,14 Proc. und 99,33 Procent.
10,407 Grm. metallisches Kupfer des Handels wurden in oben
angegebener Weise gelöst und die Lösung auf 500 K. C. verdünnt.
10 K. C. davon erforderten nach der Methode von de
Haen:
1)
32,6 K. C. unterschwefligsaures Natron
= 0,2065 Grm. Kupfer.
2)
32,7 „ „
„
=
0,2071 „
„
3)
32,65 „ „
„
=
0,2068 „
„
10 K. C. lieferten, galvanisch gefällt, 0,2070 Grm. Kupfer in 0,2081 Grm. der Probe =
99,52 Procent.
1,865 Grm. Messing zu Siederöhren wurden gelöst und die
erhaltene schwefelsaure Lösung auf 100 K. C. gebracht.
25 K. C. davon erforderten nach der Methode von de Haen
15,5 K. C. unterschwefligsaures Natron, entsprechend 0,2882 Grm. metallischen
Kupfers.
10 K. C. erforderten 18,2 K. C. dieses Salzes, entsprechend 0,1153 Grm. metallischen
Kupfers. Diese Zahl mit 2,5 multiplicirt, gibt 0,2882.
25 K. C. lieferten galvanisch gefälltes Kupfer 0,2875 Grm. in 0,4662 Grm. Messing =
61,66 Procent.
3,128 Grm. Neusilber wurden mit Salpetersäure und
Schwefelsäure behandelt und die filtrirte Lösung auf 250 K. C. gebracht.
10 K. C. davon erforderten nach der Methode von de Haen 12
K. C. unterschwefligsaures Natron, entsprechend 0,076 Grm. metallischem Kupfer.
1)
10 K. C. lieferten galvanisch gefälltes Kupfer
0,072 Grm.
2)
10
„
„ „
„
„
0,072 „
3)
25
„
„ „
„
„
0,181 „
0,181/2,5 = 0,0724
Die Zeit, während welcher diese Lösungen absichtlich länger als nothwendig der
Einwirkung des Stromes ausgesetzt blieben, betrug 12, 24 und 36 Stunden.
Das unter 2) aus diesem Neusilber erhaltene metallische Kupfer wurde in Salpetersäure
gelöst; die Lösung erforderte nach der Methode von de
Haen 11,3 K. C. unterschwefligsaures Natron, entsprechend 0,0716 Grm.
Kupfer; demnach enthielt dieses Neusilber 57,87 Procent Kupfer.
Man ersieht aus diesen Analysen, daß in vollständig eisenfreien Lösungen die mit den
beiden verglichenen Methoden erzielten Resultate fast genau übereinstimmen.
Ich würde auch sehr gerne die Methode mit Zink mit in den Vergleich gezogen haben,
wenn mir ein vollständig reines Zink zur Verfügung gestanden hätte.