Titel: | Neue Methode zur Darstellung des Ameisenäthers; von Lorin. |
Fundstelle: | Band 178, Jahrgang 1865, Nr. LXXXIV., S. 304 |
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LXXXIV.
Neue Methode zur Darstellung des Ameisenäthers;
von Lorin.
Aus den Comptes rendus, t. LXI p. 385; August
1865.
Lorin, über Darstellung von Ameisenäther.
Professor Hofmann bemerkt in seinem Berichte über die
Londoner allgemeine Industrie-Ausstellung: „Das ameisensaure und
das buttersaure Amyloxyd bilden Essenzen, die sich durch einen lieblichen Geruch
auszeichnen, welcher demjenigen der Amyloxydessigsäure ähnlich ist. Wegen des
hohen Preises der Ameisen- und der Buttersäure werden diese Essenzen bis
jetzt noch nicht in größerem Maaßstabe dargestellt.“ Diese von dem
genannten berühmten Chemiker hervorgehobene Lücke ist nunmehr zum Theile ausgefüllt,
und zwar nicht allein mittelbar durch das neue Verfahren zur Bereitung der
Ameisensäure im Großen, sondern auch in unmittelbarer Weise durch das im
Nachstehenden beschriebene Verfahren zur Darstellung der ameisensauren Aether.
Versetzt man gesättigtes Glycerin gleichzeitig mit Oxalsäure und dem Alkohol welcher
dem darzustellenden Aether entspricht, in ungefähr äquivalenten Verhältnissen, so
erfolgt die angedeutete Reaction; die gebildete Ameisensäure verbindet sich im
Entstehungsmoment mit dem Alkohol. Man muß die Dämpfe in die Retorte zurückleiten,
und es darf erst einige Zeit nach vollständig erfolgter Zersetzung der Oxalsäure
destillirt werden. Der erhaltene Aether wird in gewöhnlicher Weise gereinigt. Mit
500 Grm. Amylalkohol erhielt ich die gleiche Gewichtsmenge von ameisensaurem
Amyloxyd.
Die Versuche wurden im Privatlaboratorium des Pros. Berthelot, in der École de pharmacie,
gemacht.