Titel: | Mittel zur Vermehrung des Widerstandes von Röhren, welche einem hydrostatischen Drucke ausgesetzt werden. |
Fundstelle: | Band 179, Jahrgang 1866, Nr. IV., S. 10 |
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IV.
Mittel zur Vermehrung des Widerstandes von
Röhren, welche einem hydrostatischen Drucke ausgesetzt werden.
Fütterung der gußeisernen Cylinder hydraulischer
Presse.
Im Practical Mechanics's Journal, November 1865, S. 231
wird von dem Civilingenieur St. John V. Day die Ansicht
mitgetheilt, daß neben den bereits in Bd. CLXXVII S. 199 dieses Journals in dem
Aufsatze „über die künstlichen Metall-Constructionen der
Geschützrohre“ abgehandelten Spannungsverhältnissen bei den
gußeisernen Cylinderwandungen hydraulischer Pressen auch noch eine
physikalisch-chemische Einwirkung des in die Metallporen eindringenden
Wassers stattfinden möchte, wodurch nicht nur die Molecular-Gestaltung des
Rohrmaterials, wie vermittelst radial des Cylinders in das Gußeisen desselben
eingetriebener Keile verändert, sondern auch die Bildung von Eisenoxyd eingeleitet
und mithin die Cohäsionskraft des Gußeisens der Cylinder-Rohrwandungen durch
physikalische, sowie durch chemische Wirkung beeinträchtigt werden müsse.
Als Abhülfsmittel wird vorgeschlagen, die innere Wand der
gußeisernen Cylinder hydraulischer Pressen mit dünnem Kupferblech zu bekleiden, welches letztere, als eine für Wasser
undurchdringliche Schicht, das Eisen der Cylinderwandungen vor dem Eindringen des
Wassers in seine Poren, also auch vor den daraus resultirenden Nachtheilen schütze,
und so eine Vergrößerung der Widerstandsfähigkeit derartiger Cylinder bewirke,
welche nach den in der Metallröhren-Fabrik der HHrn. Weems, Ingenieure zu Johnstone bei Glasgow, hierüber gemachten Erfahrungen
z.B. für 24zöllige Rohre 1 Tonne per Quadratzoll
betrage, indem homogene Röhren dieses Durchmessers vor
der Kupferfütterung nicht 2 1/2 Tonnen inneren Druck per
Quadratzoll, nach derselben aber einen andauernden inneren Druck von 3 1/2 Tonnen
ausgehalten haben.
D......y, Major
im Generalstabe in Cassel.