Titel: | Wasserhebungsmaschine, construirt von der Société des Chantiers et Ateliers de l'Océan. |
Fundstelle: | Band 179, Jahrgang 1866, Nr. LXIV., S. 265 |
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LXIV.
Wasserhebungsmaschine, construirt von der Société des Chantiers et Ateliers de
l'Océan.
Aus Armengaud's Génie industriel, December 1865, S.
307.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Neues Schöpfrad.
Die Wasserhebmaschine, welche wir im Nachstehenden beschreiben, gehört in die Classe
der sogenannten Schneckenräder oder eigentlichen Schöpfräder (tympans); sie
unterscheidet sich aber von diesen durch eine einfachere Construction und durch
besondere Anordnungen, vermöge welcher sie im Stande ist, das Wasser auf eine
größere Höhe zu heben.
Diese kürzlich in Frankreich patentirte Wasserhebmaschine bietet den Vortheil, daß
sie überall ohne Schwierigkeiten angewandt und je nach den Umständen mittelst einer
Dampfmaschine, eines Wasserrades, einer Windmühle oder eines Göpels, der von Ochsen
oder Pferden etc. gezogen wird, betrieben werden kann. Das Rad besteht aus einem
hohlen Ringe von rechteckigem Querschnitte, welcher durch Scheidewände in eine
gewisse Anzahl Tröge oder Zellen abgetheilt ist. Oeffnungen, welche am oberen Theile
einer jeden dieser Zellen angebracht sind, diesen abwechselnd zum Einlassen des
Wassers und zum Auslassen der Luft. Das Wasser wird am oberen Theil der Krone oder
des Ringes in einen Behälter ausgegossen, aus welchem es nach jeder beliebigen
Richtung abgeleitet werden kann.
Fig. 16
stellt einen verticalen Längendurchschnitt des neuen Schöpfrades dar;
Fig. 17 ist
ein Querdurchschnitt durch die Mittellinie 1–2 der Radwelle; diese Figur
zeigt auch die Verbindung des Schöpfrades mit dem Göpel, durch welchen es betrieben
wird.
Das Rad besteht aus einem Ringe A von Blech oder Holz,
und hat einen mehr oder weniger rechteckigen Querschnitt, welcher durch Scheidewände
a in Tröge oder Zellen abgetheilt ist; dieser Ring
wird durch eiserne Bänder f an das Ende der Radspeichen
B befestigt, welche in den Büchsen oder Muffen der
Scheibe T stecken, die mit dem die Bewegung aufnehmenden
conischen Rade R aus einem Stücke gegossen ist.
Das Wasser gelangt unten in die Zellen durch die rechteckigen Oeffnungen o, welche auf der äußeren Fläche des Ringes angebracht
sind, und die Luft tritt durch die ebenfalls rechteckigen Oeffnungen o' aus, welche die Innenfläche des Ringes enthält.
Das durch die Rotation des Rades gehobene Wasser wird oben durch die Oeffnungen o' in den Recipienten C
ausgegossen, wobei die Luft durch die Oeffnungen o in
das Innere der Zellen eintritt. Das Schöpfrad wird auf folgende Weise in Thätigkeit
gesetzt: Das Rad R greift in ein Rad R' von demselben Durchmesser ein, welches auf die
verticale Welle E eines Göpels befestigt ist, den man je
nach der Localität, wo das Schöpfrad aufgestellt wird, entweder durch Pferde oder
durch Ochsen in Bewegung setzt. Der Göpelbaum F und das
conische Räderpaar R, R' können durch eine Scheibe
ersetzt werden, welche man direct auf die Welle D des
Schöpfrades befestigt und durch einen Treibriemen in Bewegung setzt; anstatt der
Riemscheibe kann man auch ein Stirnrad mit einer Kette ohne Ende anbringen; in den
beiden letzteren Fällen fallen die verschiedenen Transmissionsorgane weg.