Titel: | Werkzeug zum Lochen der Rohrwände, von Rice und Evered. |
Fundstelle: | Band 180, Jahrgang 1866, Nr. XXIII., S. 110 |
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XXIII.
Werkzeug zum Lochen der Rohrwände, von Rice und Evered.
Aus Armengaud's Génie industrielle Februar 1866, S.
77.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Rice und Evered's Werkzeug zum Lochen der Rohrwände.
Dieses zum Ausschneiden der Löcher in den Blechplatten, welche als Rohrwände von
Locomotivkesseln etc. dienen sollen, bestimmte Werkzeug eignet sich hierzu ganz
besonders, wenn die Heizröhren sehr nahe aneinander zu liegen kommen, wo die
Anwendung von gewöhnlichen Werkzeugen mit Schwierigkeiten, ja sogar mit Gefahren
verbunden ist, in Folge der schlechten Richtung die den Röhren durch wenig
sorgfältige Arbeiter gegeben werden kann. Mit Hülfe des von Rice und Evered
vorgeschlagenen
Werkzeuges wird jedes Loch stets genau an der Stelle ausgeschnitten, welche die
betreffende Heizröhre einnehmen soll.
Das in Fig. 23
und 24
dargestellte Werkzeug besteht einfach aus einer Stahlstange A, welche in eine Hülse B eingepaßt ist, die
sich vertical verschieben, aber nicht um die Stange drehen läßt, da sie hieran durch
den in die Nuth c' eingelassenen Zapfen c gehindert wird. Der obere Theil der Hülse ist mit
einem Gewinde versehen, auf das die Nabe des Handrades D
aufgeschoben wird, welches dazu dient, die Hülse in die Höhe oder herab zu
schrauben; an den unteren Theil der Hülse ist ein doppelter Arm B' angegossen, welcher die Werkzeuge oder Messer b aufnimmt. Die Stange A
endigt in eine Spitze a, damit die Mittellinie der
Stange mit dem Mittelpunkte des auszuschneidenden Loches zusammenfällt. Das Handrad
D ruht auf dem Ansatze oder der Stoßfläche d und wird in dieser Lage durch die linksgängige
Schraubenmutter e festgehalten. Die Unterlage J dient zum Befestigen der zu lochenden Rohrwand.
Durch Anwendung dieses kleinen Apparates können die Maschinenfabrikanten viel Zeit
ersparen, weil sie nicht mehr nöthig haben, den Mittelpunkt der Löcher vorzubohren;
da ferner die Messer b die Löcher gleich mit dem
richtigen Durchmesser ausschneiden, so. spart man auch noch dadurch an Zeit, daß die
Blechplatten nicht so viel hin- und hergeschoben werden müssen. Da der
Mittelpunkt der Löcher nicht vorgebohrt wird, und anstatt ringförmiger Scheibchen
nur volle ausgeschnitten werden, so entstehen auch keine Eisenabfälle; durch diese
Vortheile macht sich der Apparat bald bezahlt.
Ein weiterer Vorzug, welchen dieser Apparat besitzt, ist der, daß er weniger
Kraftaufwand erfordert und kein großer Verbrauch an Messern stattfindet, da letztere
nicht so leicht brechen, weil man sie nur mit einer mäßigen Geschwindigkeit in die
Blechplatte einschneiden läßt. Bei Anwendung einer zweckmäßig und solid construirten
Lochmaschine kann man mit dem vorstehend beschriebenen Werkzeuge in einem Tage von
10 Arbeitsstunden oft 600 Löcher von 50 Millimeter Durchmesser ausschneiden.