Titel: | Krauß' Patent-Injector. |
Fundstelle: | Band 180, Jahrgang 1866, Nr. XXV., S. 113 |
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XXV.
Krauß'
Patent-Injector.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.
Krauß' Injector.
Unter den vielen Abänderungen des Giffard'schen In
zeichnet sich die von Krauß durch ihre Einfachheit aus.
Wie Fig. 25
zeigt, hat dieser Apparat, der sich besonders für Locomotiven und überall da eignet,
wo ihm das Speisewasser zugeführt werden kann, keine Stopfbüchsendichtung im Innern,
auch entbehrt er jeder Dampfspindel und saugt daher nicht; die Dampf-,
Wasser- und Aufnahmemündung haben eine feste, unveränderliche Lage
gegeneinander. Der Dampf wird bei g zugeführt; bei H ist ein Hahn angebracht, durch den je nach Bedarf der
Wasserzufluß regulirt werden kann; einmal adjustirt, kann der Apparat nie versagen
oder in Unordnung gerathen.
Bei Locomotiven wird der Injector am besten unter den Führerstand gelegt und mit dem
Gewindetheile bei g direct in die Feuerbüchse
geschraubt. Will man das nicht, so kann man auch ein Speiseventil anwenden und für
Abschluß zwischen Ventil und Kessel Sorge tragen, um nöthigenfalls das Speiseventil
nachsehen und reinigen zu können. Will man überhaupt nicht unten in die Feuerbüchse
speisen, so kann man den Ausgang des Speiseventils seitwärts wählen und mit einem
Rohr an beliebiger Stelle in den Kessel hineingehen. Zum Oeffnen des Wasserhahnes
H, resp. Regulirung des Wasserzuflusses, ist eine
Kurbel mit Scala und Zugstange anzubringen. Bei Ingangsetzung muß zuerst der
Wasserhahn geöffnet werden und dann erst darf allmählich der Dampfzufluß
stattfinden; hierauf folgt die Regulirung durch den Wasserhahn, bis kein Wasser mehr
durch das Ueberflußrohr abtropft.
Dieser Injector wird von der Maschinenfabrik von Schäffer
und Budenberg in Buckau-Magdeburg zum Preis von
57–120 Thlrn. geliefert. (Deutsche Industriezeitung, 1866, Nr. 7.)