Titel: | Maschine zum Leimen des Papiers; vom Fabrikant W. Weatherley. |
Fundstelle: | Band 180, Jahrgang 1866, Nr. XXVII., S. 114 |
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XXVII.
Maschine zum Leimen des Papiers; vom Fabrikant
W.
Weatherley.
Nach dem Technologiste, Januar 1866, S. 199; aus dem
polytechnischen Centralblatt, 1866 S. 322.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.
Weatherley's Maschine zum Leimen des Papiers.
Diese Maschine dient dazu, das Papier einseitig zu leimen, ehe es in den gewöhnlichen
Leimtrog eingetaucht wird, und dabei die Spannung desselben aufzuheben und
Verschiebungen zu verhindern.
Figur 17
zeigt dieselbe in der Seitenansicht, zum Theil im Durchschnitt. Zwei Walzen a, a' sind mit einer auf dem Maschinengestell
befestigten Achse b so verbunden, daß sie sich um
dieselbe drehen können; c ist die erste Leimwalze,
welche durchduch einen Riemen in Bewegung gesetzt wird; d sind
zwei um die Achse e drehbare Hebel mit den Zugstangen
g, welche durch die Winkelhebel h mit der Walze i, deren
Zweck sogleich erläutert
werden wird, verbunden sind; zwei andere um die Achse f
drehbare Hebel k tragen frei zwischen ihnen drehbar die
zweite Leimwalze l. Die Enden der Hebel d laufen in Getriebe aus, welche durch Handkurbeln
gedreht werden können. Diese Getriebe, deren Achse so belastet ist, daß dadurch der
Leimwalze l das Gleichgewicht gehalten wird, greifen in
Zahnbögen m, die am Gestelle befestigt sind; ein Bolzen
n, der durch die Hebel d
und die Seitenwände des Gestelles hindurch gesteckt werden kann, dient zur festen
Einstellung der Leimwalze l. Wenn die letztere in den
Leimtrog eingetaucht ist, so ruht sie mit ihrer Achse p
in den Lagern q auf dem Maschinengestelle.
Der Gebrauch und die Wirkungsweise dieser Maschine sind folgende: Das von den
Trockencylindern kommende Papier wird in der Richtung der punktirten Linie über die
Walzen a, a' und i nach den
Abzugswalzen s und t
geführt, und nachdem es von den letzteren gefaßt worden ist, hebt man die Getriebe
an den Enden der Hebel d, wodurch es die durch die
ausgezogenen Linien angedeutete Lage einnimmt. Die Walze i wird niedergedrückt und berührt das Papier nicht mehr, die Leimwalze l wird in den Leimtrog eingetaucht. Durch die auf das
Papier ausgeübte Spannung werden die Walzen a, a' um die
Achse b gedreht und das Papier gegen die Oberfläche der
ersten Leimwalze c niedergedrückt, welche dasselbe, da
sie unten in den Leimtrog eintaucht, auf seiner unteren Fläche leimt. Das Papier
wird hierdurch angefeuchtet, von der eingeschlossenen Luft befreit und geneigter
gemacht, bei seiner Bewegung längs der zweiten Leimwalze l den Leim auf beiden Flächen aufzunehmen. Die Walze c dreht sich mit größerer Oberflächengeschwindigkeit als
die Walze l, damit das Papier weder verschoben noch
zerrissen werden kann und der unteren Papierfläche die erforderliche Menge Leim
zugeführt wird. Die Walze a' ist der Stärke und Qualität
des Papieres angemessen belastet.