Titel: Munyay's Wechselräder-Indicator für Egalisirbänke.
Fundstelle: Band 180, Jahrgang 1866, Nr. LXVIII., S. 270
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LXVIII. Munyay's Wechselräder-Indicator für Egalisirbänke. Mit Abbildungen auf Tab. V. Munyay's Wechselräder-Indicator für Egalisirbänke. Um mit ein und derselben Egalisirbank Schrauben von verschiedener Steigung schneiden zu können, bedient man sich eines gewöhnlich aus vier Rädern bestehenden Wechselrädersystems, bei welchem das eine Rad auf der Drehbankspindel, zwei Räder auf dem Transportstift und das vierte Rad auf der Leitspindel aufgesteckt wird. Die Zähnezahl dieser vier Wechselräder für eine bestimmte Steigung wurde bis jetzt gewöhnlich nur versuchsweise bestimmt, da und dort wurden mit nicht geringer Mühe Tabellen gerechnet und in Gebrauch genommen. Hr. Munyay, Maschinenzeichner in der Fabrik von G. Sigl in Wien, angeregt durch ein Werk über den Rechenschieber, von Prof. Dr. Schulz-Strasznicki, machte es sich zur Aufgabe, das System der Rechenschieber, welches in England, Frankreich und Nordamerika seit langer Zeit im allgemeinen Gebrauche steht, auf die Auffindung der Wechselräder bei Egalisirbänken anzuwenden. Nach mehrjährigen Bemühungen gelang es ihm, einen Rechenschieber (von ihm Indicator genannt) herzustellen, der allen Anforderungen, die man an ein solches Instrument nur stellen kann, vollkommen entspricht. In Fig. 43 ist die Einrichtung eines solchen Indicators durch eine Skizze angedeutet, dabei aber die sehr umfangreiche Theilung und Bezeichnung weggelassen.Eine vollständige Abbildung nebst ausführlicher Anleitung zum Gebrauche dieses Instrumentes findet sich in der Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins, Jahrgang 1865, Heft VIII und IX von Schulz v. Strasznicki, Assistenten für Maschinenbau am k. k. polytechnischen Institut in Wien, bei welchem auch Separatabdrücke derselben bezogen werden können. Es soll derselbe für eine Egalisirbank dienen, bei welcher vier Wechselräder, und zwar zwei treibende (c, c') und zwei getriebene (d, d') Fig. 44 verwendet werden. Das eine treibende Rad c ist auf der Drehbankspindel D, zwei Räder c' und d' auf dem verstellbaren Transportstift T, das vierte Rad d endlich auf der Leitspindel L aufgesteckt. Der Indicator besteht aus drei mit Theilungen versehenen Linealen (Fig. 43); die beiden äußeren sind fest, das mittlere verschiebbar. Die Theilung a repräsentirt einen logarithmischen Maaßstab und man kann auf demselben Einheiten von 1–32, sowie auch die Zehntel und Hundertel dieser Einheiten ablesen. Diese Theilung, sowie diejenige c befinden sich auf dem mittleren beweglichen Lineale oder dem Schieber. Die Theilung b enthält die Theilstriche, welche sich auf die Steigung der Leitspindelschraube in Linien oder Metermaaß, ferner eine Reihe besonders bezeichneter Theilstriche, welche sich auf das Whitworth'sche Schraubensystem beziehen. Die Theilungen c und d sind gleich und umfassen eine Reihe von Theilstrichen, die zwischen je zwei Zahlen durchgehen, welche den Zähnezahlen der Wechselräder entsprechen. Um bei gegebener Steigung der Leitspindelschraube den Indicator so einzustellen, daß die entsprechenden Wechselräder aufgefunden werden können, sucht man die Zahl, welche die Steigung der zu schneidenden Schraube in Linien ausdrückt, auf der Theilung a und stellt den dieser Zahl entsprechenden Theilstrich auf einen bestimmt bezeichneten Punkt der Theilung b. Findet man hierauf auf den Theilungen c und d ineinanderfallende Theilstriche, so sind die denselben entsprechenden Zahlen die gesuchten vier Wechselräder für die gegebene Steigung. Sollte es vorkommen, daß auf den Theilungen c und d Theilstriche zusammenfallen, die mehreren Zahlenpaaren entsprechen, so ist die Wahl frei, d.h. ein jedes Paar vom Theilstrich auf c in Verbindung mit jedem Zahlenpaare am entsprechenden Theilstrich auf d wird der Aufgabe genügen. Ueberhaupt enthält dieser Indicator die vollständige mathematische Lösung der Aufgabe, für eine beliebige Schraubensteigung die entsprechenden Wechselräder zu bestimmen, und zwar kann dieß eben so leicht für Schrauben nach Whitworth'schem System, als für jede beliebige andere Steigungsverhältnisse geschehen. Die Resultate der 3 Fuß langen Indicatoren sind entweder ganz genau oder differiren höchstens um 1/1000. Der Gebrauch des Indicators ist so einfach, daß man sich in kürzester Zeit mit demselben vertraut machen kann. Für mehrere Drehbänke von gleicher Construction, welche gleiche Leitspindelsteigungen und gleiche Wechselräder haben, genügt ein einziger Indicator, während für Egalisirbänke, bei denen jenes nicht der Fall, für jeden ein besonderer Indicator erforderlich ist. Soll eine Egalisirbank für alle Fälle genügen, so müssen derselben wenigstens 20–25 Wechselräder beigegeben werden. Bei Bestellungen solcher Wechselräder-Indicatoren (Adresse: L. Munyay, Alsergrund, Ackergasse, Nr. 4 in Wien) sind folgende Angaben erforderlich: 1) Die Anzahl der vorhandenen Wechselräder. 2) Die Anzahl der Zähne an jedem Rade. 3) Die Steigung der Leitspindel (möglichst genau) mit Angabe des landesüblichen Maaßes. 4) Ob die Egalisirbank so eingerichtet ist, daß man 4 Wechselräder, wovon 2 gekuppelte auf den Transportstiften stecken, beim Gewindschneiden verwendet. 5) Ob man nur 2 Räder und einfache Zwischenräder verwenden kann. 6) Ob das oberste Wechselrad auf der Drehbankspindel, oder auf der Vorgelegwelle aufgesteckt wird; im letzteren Falle muß auch die Anzahl der Zähne an, den Vorgelegrädern angegeben werden und es ist eine kleine Skizze des Spindelstockes (obere Ansicht) wünschenswerth. 7) Ist bei einer Egalisirbank eine Umsteuerung vorhanden, bei welcher das obere Wechselrad nicht auf der Drehbankspindel, sondern auf den Umsteuerungsbolzen aufgesteckt wird, wie in Fig. 45, dann sind auch die Zähne-Zahlen des obersten und untersten der Umsteuerungsräder anzugeben, und es ist eine kleine Skizze wünschenswerth. 8) Bei einer Egalisirbank von außergewöhnlicher Construction ist eine Skizze nothwendig, aus welcher die Räderverbindung ersichtlich ist, vermittelst welcher die drehende Bewegung der Drehbankspindel auf der Leitspindel übertragen wird, und sind die Zähne-Zahlen dieser Räder genau anzugeben. Preise der Wechselräder-Indicatorenloco Wien, ohne Verpackung. Nr. 1. Kleines Format 18'' lang. 1 Stück für Egalisirbänke mit    4 bis 10 Rädern fl. 10 1    „   „   11 bis 16 p. Rad fl. 1. = fl. 11 bis fl. 16 Nr. 2. Großes Format 3' lang. 1 Stück für Egalisirbänke mit 4 bis 17 Rädern fl. 20 1 Stück für eine Egalisirbank mit 18 Rädern per Rad fl. 1. 18 = fl. 21. 24 1    „ „    „   „   19 „     „ fl. 1. 19 = fl. 22. 61 1    „ „    „   „   20 „     „   fl. 1. 20 = fl. 24.   – 1    „ „    „   „   21 „     „ fl. 1. 21 = fl. 25. 41 1    „ „    „   „   22 „     „ fl. 1. 22 = fl. 26. 84 1    „ „    „   „   23 „     „ fl. 1. 23 = fl. 28. 29 1    „ „    „   „   24 „     „ fl. 1. 24 = fl. 29. 76 1    „ „    „   „   25 „     „ fl. 1. 25 = fl. 31. 25 1    „ „    „   „   26 „     „ fl. 1. 26 = fl. 32. 76 1    „ „    „   „   27 „     „ fl. 1. 27 = fl. 34. 29

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