Titel: Apparat zum Einölen der Wolle von J. Robert.
Autor: S.
Fundstelle: Band 180, Jahrgang 1866, Nr. LXX., S. 275
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LXX. Apparat zum Einölen der Wolle von J. Robert. Mit einer Abbildung auf Tab. V. Robert's Apparat zum Einölen der Wolle. Zu den wesentlichsten Vorbedingungen bei der Verarbeitung der Wolle in den Streichgarnspinnereien gehört das gleichmäßige Einölen derselben und das innige Verbinden des zum Verspinnen nöthigen Oeles mit der Wolle. In vielen Spinnereien wird noch nach altherkömmlicher Weise eine gewöhnliche Gießkanne benutzt und mittelst derselben das Gemisch von Oel und Wasser, welchem zur besseren Verbindung in der Regel ein wenig Soda zugesetzt wird, über die aufgelockerte und ausgebreitete Wolle gegossen, diese dann geklopft und neuerdings durchgewolft. Es leuchtet ein, daß hierbei eine gleichmäßige und innige Verbindung der Wolle mit dem Oel nicht erreicht werden kann. Bei einigen zu jenem Zwecke ausgeführten mechanischen Vorrichtungen ist eine schnell rotirende Bürste angewendet, durch welche das Oelgemisch in feinen Strahlen über die Wolle geworfen wird. Einen neueren, von J. Robert construirten Apparat zum Einölen der Wolle finden wir in Armengaud's Génie industriel, Februar 1866, S. 102 mitgetheilt; derselbe ist in Fig. 42 im Querschnitt dargestellt. In dem Behälter A befindet sich das Oelgemisch; durch die Länge dieses Behälters und in den beiden Endwänden desselben in Stopfbüchsen gelagert, geht die Welle a, von außen mit Antriebscheibe versehen, auf welcher Welle die vierarmigen Flügelkreuze befestigt sind, welche an den äußeren Spitzen die durchlöcherten Schaufeln F tragen. Durch die rotirende Bewegung dieser Schaufeln (circa 100 Umgänge per Minute) wird das Oel mit dem Wasser vollkommen gemischt und gleichzeitig in hinreichender Menge nach der Rinne G geworfen; aus dieser fließt es durch die Röhre g nach dem eigentlichen Oel-Vertheiler B; der in der Röhre g angebrachte Hahn R gestattet außerdem das Reguliren der Zuflußmenge. Der Vertheiler B besteht aus einer hohlen Scheibe, in deren Mitte die Röhre g einmündet und gleichsam noch als Zapfen für diese rotirende Scheibe dient; andererseits verlängert sich diese in einem im Lager h sich drehenden Zapfen, worauf die Schnurscheibe K befestigt ist. An der Peripherie der Vertheilungsscheibe B befindet sich eine Anzahl mit dem Inneren der Scheibe communicirender feiner Löcher, durch welche das Oelgemisch bei der raschen Umdrehung derselben (600–1000 Umdrehungen per Minute) in einem feinen Staubregen ausgeworfen wird. Die Haube C verhindert das Auswerfen nach oben, während unter dem Vertheiler B eine entsprechende Oeffnung t gelassen ist, durch welche sich der Oelregen über die darunter ausgebreitete Wolle ergießen kann. Das durch diese Oeffnung nicht ausgeworfene Oel fließt durch die Röhre t' aus dem Sammelgefäß T nach dem Oelbehälter A wieder zurück; die Röhre ist durch ein kleines Leder-Ventil geschlossen, welches sich nach dem Oelbehälter A öffnet; dieses verhindert das Austreten des Oelgemisches nach dem Sammelgefäß T bei den in Folge des Umrührens entstehenden Wallungen der Flüssigkeit im Behälter A, letzterer ist noch durch den Deckel N geschlossen, durch welchen die Flüssigkeit eingebracht wird. Um die gute Wirkung dieses Einölapparates zu sichern, ist es nöthig, daß entweder derselbe auf einem langsam und gleichmäßig fortschreitenden Wagen über die ausgebreitete Wolle hingeführt wird, wie dieß mit den Bürstapparaten zu geschehen pflegt, oder, was noch zweckmäßiger erscheint, der Auflegtisch des Reißwolfes entsprechend verlängert und der Apparat über demselben angebracht wird, so daß beim Wolfen der Wolle diese gleichzeitig auf dem Auflegtische eingeölt wird. S.

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