Titel: | Apparat zum Bohren und Versenken der Brunnen, von James Suggett in Portland (Nord-Amerika). |
Fundstelle: | Band 180, Jahrgang 1866, Nr. LXXII., S. 279 |
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LXXII.
Apparat zum Bohren und Versenken der Brunnen, von
James Suggett in
Portland (Nord-Amerika).
Aus dem Practical Mechanic's Journal, März 1866, S.
364.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Suggett's Apparat zum Bohren und Versenken der Brunnen.
Bei der Anwendung dieses in Fig. 6 dargestellten
ApparatesPatentirt in England für J.
H. Johnson in London am 30.
Nov. 1865. wird zuerst mit einem gewöhnlichen Bohrer eine Bohrung von derselben oder
von einer etwas
größeren Weite als das Rohr hat, durch welche das Wasser herausbefördert werden
soll, in der erforderlichen Tiefe ausgeführt. Der Bohrer wird dann ganz
herausgezogen und eine eiserne Röhre a, a entsprechend
vorbereitet, welche nach Belieben durch Stücke verlängert werden kann, die man durch
Einschrauben in den Muff d mit einander verbindet. Das
untere Ende dieses Rohres ist bis auf eine Höhe von 1 bis 2 Fuß mit Löchern c, c, c versehen, damit das Wasser ungehindert in
dasselbe eintreten kann; unten ist eine conische Spitze b in das Rohr eingenietet. Der mit Löchern versehene Theil des Rohres wird
mit altem Tauwerk oder mit Lumpen angefüllt, um zu verhüten, daß bei dem Durchgange
desselben durch das Erdreich Schmutz in das Rohr eindringe; dieses Tauwerk muß aus
dem Rohre wieder herausgezogen werden, sobald letzteres niedergelassen ist. Das auf
die angegebene Weise vorbereitete Rohr wird in das von dem Bohrer gemachte Loch
eingetrieben und es werden hierbei so lange Stücke angesetzt, bis der durchlöcherte
untere Theil auf Wasser trifft. An das obere Ende des Rohres wird dann eine
geeignete Pumpe befestigt. Sobald man eine kurze Zeit gepumpt hat, ist aller lose um
die Löcher c, c befindliche Schmutz herausgezogen und
ein vollkommener Brunnen hergestellt.
Nach der früheren Methode wurde das Rohr mit dem Bohrer zugleich bis in die
erforderliche Tiefe eingetrieben. Den Bohrer zog man dann durch das Innere des
Rohres in die Höhe und das Rohr bildete den Schutz des Brunnens; in dem Rohre ließ
man hierauf ein besonderes Saugrohr nieder. Bei dieser Methode bestand die große
Schwierigkeit in dem Eintreiben des (ersten) Rohres, da dasselbe stets weiter als
der Bohrer seyn mußte, um diesen herausziehen zu können; um nun doch die Stärke des
Rohres soviel als möglich zu vermindern, mußte man ein dünnes und folglich schwaches
Rohr anwenden, welches aber das Eintreiben nicht vertrug. Da bei der beschriebenen
verbesserten Methode der Bohrer vorher allein niedergelassen wird, so kann et ebenso
breit oder noch breiter als das Rohr genommen werden und es sind so alle Hindernisse
für das Eindringen des Rohres beseitigt; dem nach dem Herausziehen des Bohrers
niederzusenkenden Rohre kann man die erforderliche Dicke geben und es auch für das
nothwendige Eintreiben genügend stark machen, indem man es mit der Spitze b versieht. Bei dieser Methode fällt auch das oben
erwähnte Saugrohr weg.
Um das Hauptrohr beim Eindringen desselben frei von Verstopfungen durch das Erdreich
zu halten, kann man sich anstatt des Tauwerkes oder der Lappen eines Hülfsrohres
oder einer Stange bedienen, deren äußerer Durchmesser gleich dem Inneren des Hauptrohres
ist. Sobald der Brunnen versenkt ist, wird dieses Hülfsrohr oder diese Stange wieder
herausgezogen. Auch kann man den durchlöcherten Theil durch ein äußeres Rohr oder
einen Sack so lange schützen, bis die erforderliche Tiefe erreicht ist; man zieht
dann den Sack heraus, wodurch die Löcher frei werden. Die letztere Art ist
vorzuziehen, wenn der Brunnen in Flug- oder Treibsand oder in einem anderen
Material zu versenken ist, das die Löcher des Hauptrohres verstopfen könnte. Die
erwähnte Stange kann mittelst einer Ramme oder eines großen Hammers eingetrieben
werden, wenn das Erdreich nicht zu compact ist.