Titel: Neue Petroleum-Lampe; von Dr. Otto Buchner.
Autor: Otto Buchner
Fundstelle: Band 180, Jahrgang 1866, Nr. LXXVIII., S. 297
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LXXVIII. Neue Petroleum-Lampe; von Dr. Otto Buchner. Mit Abbildungen auf Tab. V. Buchner, über eine neue Petroleum-Lampe. Das anfängliche Mißtrauen des Publicums gegen die Anwendung des Petroleums als Leuchtmaterial ist durchweg verschwunden. Keine Klagen mehr über Feuergefährlichkeit, über übeln Geruch bei normaler Flamme; wohl aber hört man noch häufig genug über das leichte Springen der Cylinder und die dadurch wesentlich vermehrten Ausgaben klagen. Man hat mit Erfolg versucht, die nöthige Menge Luft statt durch stärkeren Zug durch ein Gebläse zuzuführen, das im Moderateurfuß der Lampe durch ein Uhrwerk in Bewegung gesetzt wird. Doch sind derartige Lampen bis jetzt sehr kostspielig. Zweckmäßiger erscheint es, eine größere Sorgfalt auf die Fabrication der Cylinder zu legen, die zwar dann ein wenig theurer sind, aber auch eine sehr große Dauer haben. Eine andere Klage ist, daß gute Petroleumlampen nur bei normaler Flamme geruchlos brennen, daß man die Flamme also nicht je nach Bedürfniß auch kleiner stellen kann. In der Fabrik von Müller und Habenicht (früher Ebel und Habenicht) in Gießen ist durch eine neue Flachbrennerconstruction auch diesem Mangel abgeholfen worden. Die vortrefflichen Leistungen dieser Fabrik sind bekannt.Man s. auch: Buchner über Mineralöle, Weimar 1864. Ihr neuer Brenner übertrifft alle früheren. Figur 31 und 31a zeigen denselben in nahezu voller Größe von vorn, und mit zurückgeschlagener Gallerie und Kappe, und ist daraus die Construction vollkommen verständlich. Bei einer Lichtprobe, die ich anstellte, ergab ein solcher Brenner (7 Lin. flach) 10 1/2 Kerzen, während ein Brenner derselben Größe aus einer renommirten norddeutschen Fabrik nur 7 Kerzen ergab. Zu diesem außerordentlich günstigen Ergebniß trägt außer dem zweckmäßigen Bau des Brenners auch der gute „Krystallcylinder“ bei, welcher nicht nur die vollkommen richtige Form hat, sondern auch trefflich gekühlt ist. Gießen, den 16. April 1866.

Tafeln

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