Titel: | Der Patent-Wassermesser von Schäffer und Budenberg in Buckau-Magdeburg. |
Autor: | D. |
Fundstelle: | Band 180, Jahrgang 1866, Nr. CXVII., S. 425 |
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CXVII.
Der Patent-Wassermesser von Schäffer und Budenberg in
Buckau-Magdeburg.
Mit Abbildungen auf Tab.
VIII.
Schäffer und Budenberg's Wassermesser.
Dieser Wassermesser ist in Fig. 11 im verticalen
Durchschnitt nach der Linie a
b
b'
ff
' g in Fig. 12, und in Fig. 12 im
horizontalen Durchschnitt nach der Linie cd in
Fig. 11
abgebildet; er besteht aus einem Gehäuse A, dessen
Umfang aus vier Segmenten, die aus drei verschiedenen Mittelpunkten beschrieben
sind, zusammengesetzt ist, und zwar sind Segment bc und de aus dem Mittelpunkt H, Segment bd aus dem
Mittelpunkt g und Segment ce aus dem Mittelpunkt h beschrieben. Der
Punkt H fällt nicht mit dem Mittelpunkt G des Gehäuses A zusammen,
sondern liegt excentrisch in letzterem. Um den Punkt H
dreht sich ein Kreuz K, in welchem sich in
entsprechenden Schlitzen rechtwinkelig gegen einander zwei Flügel p und p' (Fig. 13) verschieben. Die
ganze Flügellänge xy ist gleich dem Durchmesser
cd; überhaupt ist die Gestalt des Gehäuses so
gewählt, daß die durch H gezogenen Diagonalen gleiche Längen haben und
die Verschiebung der Flügel gleich der Differenz der Halbmesser Hd und Hc ist.
Tritt nun Wasser unter Druck bei E ein, so wirkt der
Wasserdruck auf die Flügel und zwar auf den längeren Hebelarm H, d mit einem größeren Moment als auf den Hebelarm H, b. Das Kreuz wird mithin bei noch so schwachem Wasserdruck zur
Umdrehung gezwungen, während die Flügel p und p' durch die excentrische Lage von H sich verschieben und fortwährend Anschluß an den
Wänden haben. Bei Z ist die Welle des Kreuzes K durch eine Manchette geführt und hier mit einem
Zählwerk verbunden. Das gemessene Wasser tritt bei E'
aus und ist die Quantität bei einer Umdrehung gleich dem vierfachen Inhalt des
Raumes dmne.
Der neue Wassermesser hat vor allen übrigen den Vorzug, daß er, sobald er einmal
feststeht, nur sehr unbedeutend Wasser gibt, daß man also sofort merkt, wenn er
nicht in Ordnung ist, und daß man andererseits diesem Uebelstande dadurch leicht
abhelfen kann, daß man den Deckel abschraubt und die inneren Theile sorgsam
abwischt.
Zum Messen heißen Wassers eignet sich aber dieser Apparat
nicht gut, weil durch die Ausdehnung des Flügelwerkes leicht ein Festklemmen
stattfinden kann und Schmutztheilchen sich festbrennen und so der Bewegung des
Werkes hinderlich werden können.
Will man Speisewasser für Dampfkessel mit diesem Apparate messen, so kann dieß nur in
der Weise geschehen, daß man das dem Speisebassin zuströmende kalte Wasser durch den
Wassermesser schickt oder durch denselben (z.B. mittelst eines Injectors) saugen
läßt.
Die Skizze Fig.
14 zeigt die Construction des Schlammtopfes.
Bei B ist der Eingang, welcher mit dem Wassermesser in
Verbindung gebracht wird. A ist ein feines Siebblech,
welches sich auf im Topf angegossene Knaggen auflegt und mit einem Drahtbügel c zum bequemen Herausheben des Bleches versehen ist. Bei
D ist der Ausgang.
D.