Titel: | Plagnol's Sägenschränker. |
Fundstelle: | Band 182, Jahrgang 1866, Nr. V., S. 9 |
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V.
Plagnol's Sägenschränker.
Aus dem Bulletin de la Société
d'Encouragement, April 1866, S. 197.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Plagnol's Sägenschränker.
Jeder, der viel mit Sägen zu thun hat, weiß, daß ein gutes Schneiden der Säge nicht
allein von der Schärfe derselben, sondern auch davon abhängt, daß die einzelnen
Sägezähne gleich weit nach einer Seite ausgebogen d.h. geschränkt sind. Es gehört
ein sehr geübter Arbeiter dazu, um mit unserem gewöhnlichen Schränkeisen eine Säge
gut vorzurichten.
Um diesem Uebelstande abzuhelfen, hat Plagnol (rue des Partants, 18, in Charonne-Paris) einen
kleinen Apparat construirt, den er Sägendreher (tourne-scie) nennt.
Dieser Apparat ist sehr einfach und besteht aus zwei Platten von gut gehärtetem Stahl
oder gut eingesetztem Eisen von verschiedener Breite, die durch Schrauben miteinander
verbunden sind. Die Stärke der breiteren Platte beträgt 2–3 Millimeter, die
andere ist dünner. Die dickere Platte hat in verschiedenen angemessenen Entfernungen
Einschnitte in Form eines V an allen Stellen die von der
dünnen Platte nicht bedeckt sind. Diese Vförmigen
Einschnitte sind als mehr oder weniger breite und lange Spalten (Schlitze) unter die
dünnere Platte verlängert. Diese Schlitze stehen auf der Länge des Apparates
senkrecht und sind bestimmt die Sägenzähne aufzunehmen. Es ergibt sich nun aus
dieser Construction, daß, wenn ein Zahn in einen solchen Schlitz gesteckt ist und
die dünne Platte auf dem Zahnrücken aufliegt, die Hauptfläche der Säge in dem Vförmigen Einschnitt liegt und diese Klinge zwischen
ihren Flächen und den Rändern des Einschnittes eckige Strecken von gleicher Größe
offen läßt. Der Einschnitt muß natürlich so breit seyn wie das Sägeblatt stark ist.
Biegt man nun den Apparat herum, so wird im Maximum das Sägeblatt an die Kante des
Vförmigen Einschnittes zu liegen kommen. Man kann
also vermittelst desselben Einschnittes die Säge wechselsweise biegen und wird eben
die Größe der Ausbiegung durch die Kante des Vförmigen
Einschnittes begrenzt. Es ist daher auch augenscheinlich, daß jeder Zahn der Säge
gleichviel ausgebogen werden muß.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. 18,
Ansicht des Apparates von oben;
Fig. 19,
Ansicht desselben von der Seite;
Fig. 20,
Querdurchschnitt nach der Linie 1–2 in Fig. 18.
A dünnere Platte.
B dickere Platte, mit der vorhergehenden durch vier
Schrauben verbunden; dieselbe hat an ihren Rändern mehr oder weniger offene
Einschnitte in Form eines V, welche unter die dünne
Platte in Einschnitten von verschiedener Länge und Breite übergehen und in Fig. 18 durch
punktirte Linien angedeutet sind.