Titel: | Neue Anordnung eines Hebelschraubstockes. |
Fundstelle: | Band 182, Jahrgang 1866, Nr. VI., S. 9 |
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VI.
Neue Anordnung eines
Hebelschraubstockes.
Aus dem Civil Engineer and Architect's Journal, Juli 1866,
S. 216.
Neue Anordnung eines Hebelschraubstockes.
In einer der letzten Versammlungen des Franklin Institute
zu Philadelphia wurde eine neue Anordnung eines Hebelschraubstockes, die Erfindung eines Hrn Linus Yale, beschrieben. Dieses Werkzeug ist bestimmt, einen
Uebelstand aller durch eine Schraube bewegten Schraubstöcke zu heben, nämlich den
durch die langsame Drehung der Schraube veranlaßten Zeitverlust. Bei manchen
Arbeiten, z.B. bei Herstellung von Schlössern, erfordert das Schloßgehäuse bald ein
Einspannen nach der Richtung der flachen Seite und bald nach der Richtung der kurzen
Seite; man ist daher genöthigt, die auf beträchtliche Entfernung geöffneten Schenkel
wieder auf kürzere Entfernungen zusammenzuschrauben; Hr. Yale, welcher seine Arbeiter hierbei beobachtete, fand, daß 12 Procent
ihrer Zeit durch dieses Auf- und Zuschrauben verloren giengen.
Sein neuer Schraubstock hat eine Schraube und Mutter mit Hebel, wie gewöhnlich, aber
die Mutter ist nicht immer mit dem festen Schenkel des Schraubstockes verbunden. In
dem unteren Theile der Führung dieses Schenkels ist eine Zahnstange mit Sperrzähnen.
Die Mutter ist viereckig und hat auf ihrer unteren Seite Zähne, welche mit den
Zähnen der Zahnstange correspondiren. Wenn die Mutter nach dem hinteren Ende
geschraubt wird, stützt sie sich auf eine geneigte Fläche, welche sie so über die
Zahnstange erhebt, daß die Zähne nicht in einander greifen können. In dieser
Stellung kann der bewegliche Schenkel hin und her bewegt werden, d.h. der
Schraubstock kann schnell, ohne die Schraube zu drehen, mit der Hand geöffnet und
geschlossen werden. Will man jetzt ein Werkstück in den Schraubstock spannen, z.B.
ein Stück Holz von 3/8'' Dicke, so bewegt man den losen Schenkel bis an das Stück,
und eine ganze Drehung der Schraube genügt dann um die Mutter in die Zähne der
Zahnstange zu ziehen, und alsdann ein Theil einer Drehung um das Werkstück, wie in
einen gewöhnlichen Schraubstock festzuspannen. Ein eben solches Rückwärtsdrehen löst
die Mutter wieder, und der Schenkel kann weit geöffnet werden um das Stück auf der
hohen Kante aufzunehmen. Der Schraubstock kann auch wie ein bisheriger gebraucht
werden, indem man den beweglichen Schenkel zu der erforderlichen Entfernung auszieht
und dann auf die gewöhnliche Weise schraubt. Die Zahnstange in dem neuen
Schraubstock ist nicht fest; sie hat am hinteren Ende eine Feder, welche eine
Endbewegung von 1/8'' zuläßt. Dieses befähigt den Arbeiter, wenn er auf einer
Unterlage feilt, seine Arbeit auf der Unterlage zu verrücken, indem er durch einen
kleinen Druck den beweglichen Schenkel um 1/16'' verschieben kann.