Titel: | Ueber die den Baumé'schen Aräometergraden entsprechenden specifischen Gewichte und Säureprocente der verdünnten Salpetersäure; von Julius Kolb, Director der chemischen Fabrik von Kuhlmann und Comp. in Amiens. |
Fundstelle: | Band 182, Jahrgang 1866, Nr. LXIV., S. 233 |
Download: | XML |
LXIV.
Ueber die den Baumé'schen Aräometergraden
entsprechenden specifischen Gewichte und Säureprocente der verdünnten Salpetersäure; von
Julius Kolb, Director
der chemischen Fabrik von Kuhlmann und Comp. in Amiens.
Kolb, über die Dichtigkeiten der Salpetersäure.
In seiner Abhandlung „über die Dichtigkeiten der Salpetersäure“,
S. 43 in diesem Bande des polytechn. Journals, hat J. Kolb eine Tabelle über die den specifischen Gewichten der
(mit Wasser) verdünnten (reinen) Salpetersäure entsprechenden Säureprocente
mitgetheilt, welche mit Zugrundelegung eigener, sorgfältig ausgeführter Versuche
berechnet wurde.
Im Bulletin de la
Société industrielle de Mulhouse, t. XXXVI p. 412
(September 1866), vervollständigt J. Kolb jene
Abhandlung durch eine zweite Tabelle zum Gebrauch der Industriellen, welche die
Baumé'schen Aräometergrade anstatt der Dichtigkeiten zu bestimmen pflegen;
bei Benutzung dieser hier folgenden Tabelle muß man aber die zu probirende Säure
stets auf nahezu die Temperaturen 0° oder 15° C. bringen, denn sonst
könnten – je nachdem eine Säureprobe entweder im heißen Sommer oder im kalten
Winter mit dem Aräometer gewogen wird – Irrthümer bis zu 3°
Baumé unterlaufen.
Textabbildung Bd. 182, S. 233
Baumé'scher Grad;
Dichtigkeit; 100 Theile enthalten bei 0°, 100 Theile enthalten bei
15° C.; NO⁵, HO
Textabbildung Bd. 182, S. 234
Baumé'scher Grad;
Dichtigkeit; 100 Theile enthalten bei 0°, 100 Theile enthalten bei
15° C.; NO⁵, HO
Ueber die Reinigung der zur Ermittelung der Dichtigkeiten
von ihm angewandten Säure bemerkt J. Kolb: „Die
Salpetersäure wurde zuerst von ihren gewöhnlichen Verunreinigungen durch salpetersauren Baryt und
salpetersaures Silber, und hernach durch fractionirte Destillationen befreit.
Die vollständige Abscheidung der Untersalpetersäure bietet einige
Schwierigkeiten dar, wenn die Säure sehr concentrirt ist. Sie gelingt jedoch
durch fractionirte Destillationen in einem gegen den Zutritt des Lichtes
geschützten Apparat, durch welchen man einen Strom Kohlensäure leitet. Es ist
wesentlich, die Untersalpetersäure vollständig zu verjagen, denn ihre Gegenwart
ist von großem Einfluß auf die Resultate. So habe ich gefunden, daß das
Salpetersäurehydrat NO⁵, HO, wenn es frei von Untersalpetersäure ist, bei
der Temperatur 0° die Dichtigkeit 1,559 hat, während dieselbe Säure, wenn
sie viel röthliche Dämpfe enthält, bei derselben Temperatur das specifische
Gewicht 1,570 zeigt.“