Titel: Clark's System der Translation in Linien mit Ruhestrom; von C. Miége.
Fundstelle: Band 182, Jahrgang 1866, Nr. CVI., S. 378
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CVI. Clark's System der Translation in Linien mit Ruhestrom; von C. Miége. Aus dem „Telegrapher“, durch die Annales télégraphiques, t. VIII p. 579; November – December 1865.Mit diesem letzten, erst im Juni 1866 erschienenen Hefte des Jahrganges 1865 haben, einer auf S. 622 enthaltenen Anzeige zufolge, die Annales télégraphiques zu erscheinen aufgehört. Mit einer Abbildung auf Tab. VI. Clark's Translation in Linien mit Ruhestrom. Die Einrichtung des Clark'schen Translators ist in Fig. 35 schematisch dargestellt; sie besteht aus zwei übereinstimmend und symmetrisch angeordneten Theilen I und II. An jeder Abtheilung geht die Linie von einem gewöhnlichen Relais M und M' aus, welches die zugehörige Localkette P' für den Schreibapparat R in I und R' in II beim Signalisiren öffnet und schließt. Jeder der Schreibhebel L und L' trägt an seinem Ende eine von ihm isolirte Feder v und v', von welchen jene mit dem Ende S des Contactes N und diese mit dem Ende S' des entsprechenden Contactes N' in Berührung kommt, wenn der Schreibhebel angezogen wird; die abgewendeten Enden der Federn v und v' stehen beziehungsweise mit dem Relais des entgegengesetzten Apparates in Verbindung. Zu den Contacten N und N' führt der Polardraht der gemeinschaftlichen Linienbatterie P, deren anderer Pol zur Erde abgeleitet ist, und die also vermöge der Anordnung des Ruhestromes unter gewöhnlichen Umständen geschlossen ist und erst dann unterbrochen wird, wenn mittelst des Tasters an der zeichengebenden Station der Erdcontact aufgehoben wird. In der Ruhelage bleiben daher auch die Relaishebel r und r' in der Lage der Anziehung, indem jener mit dem Contact a, dieser mit dem Contact b permanent in Berührung bleibt, wodurch also auch die Localketten P', P' beständig geschlossen bleiben. Wird nun auf einer Seite der Linie, z.B. längs der Leitung A, ein Zeichen gegeben, also der Erdcontact aufgehoben, so kommen die Relaishebel r und r' außer Contact, die Localbatterien P', P' kommen außer Thätigkeit, und die Schreibhebel L und L' fallen sohin ab, da, wie wir sehen, zuerst die Thätigkeit der Linienbatterie P für die Linie A direct aufgehoben wurde, also der Schreibhebel L abfallen muß, dieser Vorgang aber bei S die Unterbrechung der Linie B bewirkt; eine weitere Herstellung der Ruhelage von L und L' könnte nunmehr nicht erfolgen. Zur Herstellung der Selbstthätigkeit des Apparates finden wir nun in jeder der beiden Abtheilungen I und II eine zweite Localbatterie P'' und P'', welche die extralocale genannt wird; in der Leitung von P'' bei II (welche in der Figur durch punktirte Linien bezeichnet ist) ist der Elektromagnet E des Apparates I und in der Localkette P'' von I ist der Elektromagnet E' des Apparates II eingeschaltet; ein Ende der extralocalen Leitung ist in I mit der Begrenzungsschraube g, in II mit der Begrenzungsschraube h in fixer Verbindung, während die Verbindungen bei e und f mit einer metallenen Verlängerung des Schreibhebels L oder L' in Contact stehen. In der Anziehungs-Lage der Schreibhebel werden daher diese Extra-Localbatterien direct durch den zugehörigen Schreibhebel selbst geschlossen, ohne daß dabei die Elektromagnete E und E' wahrnehmbar angeregt werden; geht der Hebel L' aus seiner Ruhelage, so kommt bei II die Localbatterie P'' in Thätigkeit, der Elektromagnet E functionirt sodann, und der Relaishebel r, der zu dem Ende mit dem Anker c versehen ist, muß daher entweder die Ruhelage beibehalten oder in diese wieder zurückgehen, wenn die Kette unterbrochen war; der Schreibhebel L behält also, da die Localbatterie P' in I in Thätigkeit verbleibt, seine Ruhelage, und der Contact der Feder v mit der Linienbatterie bleibt sohin hergestellt. Gleiches findet statt bei dem Apparate in II, wenn das Relais M in I ein Zeichen empfängt, da hier sodann die Localbatterie durch den Relaishebel r unterbrochen, folglich der Schreibhebel L seine Ruhelage verlassen wird, bei welcher also die hier befindliche zweite Localbatterie P'' nicht mehr durch den Schreibhebel L, sondern lediglich durch die Spirale des Elektromagnetes E' geschlossen wird und durch die Anziehung des letzteren gegen das Ende d des Relaishebels r' dieser in seiner Ruhelage erhalten bleibt, bei welcher die Localbatterie P' in II sohin nicht außer Thätigkeit gebracht wird. Aus der vorliegenden Anordnung ersieht man, daß, wenn von einer Seite her durch Stromunterbrechung mittelst des Tasters die Signalisirung beginnt, der Schreibhebel des Apparates auf der anderen Seite die Anziehungslage beibehalten muß, bei welcher die Batterie mit der Seite der Linie, von welcher das Zeichen kommt, in Verbindung bleibt. Wird daher die Kette auf dieser Seite wieder geschlossen, so tritt der Translator in Function, und das Zeichen wird auf die zweite Linie übergetragen. Dieser Apparat hat den Vortheil, daß der Recepteur gleichzeitig den Translator bildet und eignet sich namentlich für jene Linien, in welchen die Mittheilung nur durch das Anschlagen der Schreibhebel, also durch den Ton erfolgt, somit insbesondere für Eisenbahn-Telegraphen.

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Tafel Tab. VI
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