Titel: Ofen zum Brennen von Porzellan, Fayence und jeder Art Töpferwaaren; von A. N. Bosch zu Maestricht.
Fundstelle: Band 183, Jahrgang 1867, Nr. VIII., S. 17
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VIII. Ofen zum Brennen von Porzellan, Fayence und jeder Art Töpferwaaren; von A. N. Bosch zu Maestricht. Aus Armengaud's Génie industriel, October 1866, S. 189. Mit Abbildungen auf Tab. I. Bosch's Ofen zum von Porzellan, Fayence etc. Bei diesem i. J. 1865 patentirten neuen Ofensysteme wird durch die Verdrängung einer bedeutenden Luftmenge ein starker Zug hervorgebracht, ohne daß Wärme verloren geht, während gleichzeitig eine große Regelmäßigkeit und Gleichmäßigkeit der Brände erzielt wird. Fig. 5 stellt einen Verticaldurchschnitt des Ofens durch die Achse desselben, sowie durch eine der Feuerungen und einen der Zugcanäle dar. Fig. 6 ist ein Horizontaldurchschnitt des Ofens, zur einen Hälfte in der Höhe der Linie 1–2, zur anderen nach der Linie 3–4. Dieser Ofen, welcher eine vollkommen kreisförmige Gestalt hat, wird durch acht Herde oder Feuerungen A, A erhitzt, deren Thüren a, a vor dem Beginn des Brandes mit Backsteinen zugesetzt werden. Das Brennmaterial wird durch eine über der Feuerung befindliche Oeffnung aufgegeben, welche durch einen aus feuerfestem Thone angefertigten Deckel verschließbar ist. Die Verbrennungsproducte dieser sämmtlichen Feuerungen gelangen durch die Canäle B, B in das Innere des Ofens. Diese Canäle communiciren einerseits mit einer centralen, aus Röhren von feuerfestem Thon hergestellten Esse von veränderlicher Höhe C; andererseits mit den an der Peripherie des Ofenschachtes in geringer Höhe über der Sohle desselben an der inneren Wand mündenden Canälen oder Zügen c, c. Bei dieser Einrichtung wird die Wärme sehr gleichmäßig durch den ganzen Ofenraum vertheilt und nach dem oberen Theile des Ofens geleitet, dessen Gewölbe H während des Brandes luftdicht verschlossen bleibt. Von hier wird die Wärme in Folge der bedeutenden Luftverdrängung nach der Sohle des Ofens angesogen, worin die Oeffnungen E, E angebracht sind. Diese Oeffnungen communiciren durch die Canäle F, F mit den senkrechten Zügen G, G, welche oberhalb des Ofengewölbes H in die gemeinschaftliche Esse I münden. Die im Gewölbe H angebrachten, während der Arbeit durch die feuerfesten Ziegel h, h geschlossen gehaltenen Oeffnungen dienen nur zum allmählichen Abkühlen des Ofens nach vollendetem Brande. Die Züge G, G können anstatt außerhalb des Mauerwerkes des Ofens zu liegen, auch in der Dicke des Rauhgemäuers selbst angebracht werden. Auch können sie einen Meter oberhalb des Gewölbes abgesetzt und in eine besondere Esse geführt werden. Das neue Ofensystem eignet sich zum Brennen des Porzellans, der Fayence und im Allgemeinen jeder Art von Töpferwaaren, von feuerfesten Producten u.s.w. Nach der Angabe des Erfinders gewährt dasselbe mannichfache Vortheile: 1) bedeutende Ersparniß an Brennmaterial; 2) große Regelmäßigkeit und Gleichmäßigkeit der Brände; 3) leichte Ausführbarkeit der etwa nöthigen, stets nur unbedeutenden Reparaturen; 4) die Möglichkeit, jeden bereits vorhandenen Ofen mit nur geringen Kosten in einen Ofen nach diesem Systeme umwandeln zu lassen; 5) Sicherheit gegen Feuersgefahr; 6) fast vollständige Abwesenheit von Rauch, daher die Erlaubniß zur Anlage eines solchen Ofens überall leicht zu erlangen ist.

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