Titel: Vaessen's Doppel-Ventil zum Ablassen des condensirten Wassers aus Dampfcylindern.
Fundstelle: Band 183, Jahrgang 1867, Nr. XXV., S. 117
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XXV. Vaessen's Doppel-Ventil zum Ablassen des condensirten Wassers aus Dampfcylindern. Mit Abbildungen auf Tab. III. Vaessen's Doppel-Ventil für das Condensationswasser der Dampfcylinder. Dieser Apparat, welcher in Fig. 1215 dargestellt ist, bewirkt eine selbstthätige, sich regelmäßig wiederholende Abführung des Condensationswassers aus dem Dampfcylinder der Dampfmaschinen, ohne Verlust von Dampf. In dem Hauptkörper A befinden sich die beiden Ventilsitze a und a'; die Ventilkegel b und b' sind durch eine Röhre c verbunden und werden durch die Spindel d mittelst der Schraubenmutter e zusammengehalten. Die Röhre c hat, dicht unter den Ventilkegeln b und b', ringsum eine Reihe Durchlaßlöcher, und außerdem mehrere Reihen Durchlaßlöcher gegenüber dem Auslaßstutzen C. Die Spindel d hat eine Nuth f, in welche hinein der Flügelstift D reicht; derselbe ist an dem Untertheil k, mit welchem er in die Nuth f tritt, von zwei Seiten flach gefeilt, so daß, wenn solcher in der Stellung, wie Figur 15 zeigt, mit dem ganzen Durchmesser die Nuth ausfüllt, die Ventilspindel d sich nicht verschieben kann, und beide Ventilsitze a und a' offen hält; wird dagegen der Flügelstift D um 90° gewendet, so gestattet die angefeilte Fläche k desselben der Ventilspindel, und daher auch den Ventilkegeln b und b' so viel Spielraum, um abwechselnd den Ventilsitz a oder a' schließen und öffnen zu können. Das Schräubchen g tritt in die Nuth h des Flügelstiftes D und hindert dessen Heraustreten; bei i ist derselbe mit einer Dichtung umwickelt. Mittelst der Verschraubungen B, B' und C wird die Rohrverbindung hergestellt. Dem Doppelventil wird bei der Aufstellung eine horizontale Lage gegeben; die Rohrstutzen B und B' werden der eine mit dem Boden und der andere mit dem Deckel des Dampfcylinders verbunden; an den Stutzen C wird das Abflußrohr angeschraubt. Ist nun der Flügelstift mit seiner flachen Seite k so gestellt, daß er den Ventilen b, b' Spielraum gestattet, so tritt bei der Thätigkeit des Dampfkolbens im Cylinder alsdann der Dampf beziehungsweise bei B oder B' in den Ventilkörper ein und schließt das eine Ventil b; dadurch wird das andere b' geöffnet (und umgekehrt) und das im Dampfcylinder verdrängte Condensationswasser tritt beziehungsweise von B oder B', also über oder unter dem Dampfkolben weg, nach C in's Freie. Hat eine Dampfmaschine einige Zeit stillgestanden, so hat sich auf beiden Seiten des Kolbens Condensationswasser gesammelt; um dasselbe gleich bei den ersten Hüben zu entfernen, öffnet man kurze Zeit beide Seiten der Ventile, indem man den Flügelstift um 90° dreht und damit das Spiel der Ventile b, b' aufhält, so daß dieselben von beiden Seiten geöffnet bleiben. Der Eintritt des Condensationswassers in den Dampfcylinder verursacht das Schlagen und Stoßen des Kolbens, welches der Maschine selbst schädlich ist, und auf den Gang derselben hemmend einwirkt. Zur Vermeidung dieser Uebelstände kann das vorliegende Doppel-Ventil als eine zweckmäßige Einrichtung empfohlen werden. S.

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