| Titel: | Remington's Hinterladungsgewehr. | 
| Autor: | Darapsky | 
| Fundstelle: | Band 183, Jahrgang 1867, Nr. XXIX., S. 130 | 
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                        XXIX.
                        Remington's Hinterladungsgewehr.
                        Remington's Hinterladungsgewehr.
                        
                     
                        
                           Dieses, nach einem Bericht der Augsburger Allgemeinen Zeitung vom 26. December 1866
                              kürzlich in München und auch in Wien sehr günstig beurtheilte Gewehr hat nach einer
                              Mittheilung des Mechanics' Magazine, Juli 1866, zum
                              hinteren Verschließen und Oeffnen seines ganz durchbohrten Rohres ein pivotirendes
                              massives Verschlußstück mit seitlichem Vorsprung, auf den sich der untere Theil des
                              Percussionshammers vom Schlosse beim Feuergeben niederlegt und sodann während des
                              Schusses zugleich die Befestigung des Verschlußstückes abgibt. – Geladen kann
                              dieses, wegen seiner Einfachheit und leichten Handhabung sehr gerühmte
                              Hinterladungsgewehr also nur bei gespanntem Hahne werden, was durch Feststellung des
                              Abzuges während dieser Zeit, zwar unschädlich zu machen ist, von dem betreffenden
                              Berichterstatter des am Z. August 1866 erschienenen Mechanics' Magazine (der dabei noch verschiedene andere, in Gegenwart Lord
                              Ranelagh's zu London angestellte Versuche mit
                              Hinterladungsgewehren zur öffentlichen Kenntniß bringt) aber doch für nicht ganz
                              unbedenklich gehalten wird, wie derselbe auch die Festhaltung des Verschlußstückes
                              während des Schusses durch bloßes Aufliegen des Hahnes auf dem seitlich des ersteren
                              angebrachten Vorsprunge als eine nicht vollkommen genügende Verschlußsicherung
                              bezeichnet.
                           
                           Die Schnelligkeit des Feuerns mit diesem Gewehre betrug in London neunzehn Schüsse
                              per Minute und in Bayern hat diese Waffe nach dem
                              betreffenden gutachtlichen Commissionsberichte 32 Schüsse in 1 Minute 52 Secunden
                              und 85 Schüsse in 10 Minuten geliefert, auch wurden daselbst während des Verlaufes
                              einer Woche noch 2007 Schüsse mit derselben abgegeben, ohne daß dabei eine Reinigung
                              des Gewehres nothwendig geworden, oder über am Verschlusse sich herausstellende
                              Uebelstände zu klagen gewesen wäre.
                           Die österreichische Militär-Zeitung vom 12. December 1866 berichtet über
                              dieses Gewehr noch, daß bei dortigen sehr ausgedehnten Versuchen mit demselben nicht
                              ein einziges Aufschlagen der Verschlußklappe mit darauf liegendem unteren
                              Percussionshammer-Theile beim Schusse vorgekommen sey. – Solche
                              Patronen, deren nicht vollkommen normale Hülsen beim Schusse bersten, so daß die
                              Pulvergase dann unmittelbar auf den Schlagstift wirken können, lieferten wohl
                              einigermaßen ein Zurückschießen des letzteren, gefährlich würde das im schlimmsten
                              Falle aber doch nur dann werden können, wenn gleichzeitig beim Abzuge des Gewehres
                              ein Bruch von dessen Schlagfeder einträte.
                           Berlin, im December 1866.
                           Darapsky,      Major im
                              Generalstabe.