Titel: | Hackett's patentirter Sicherheits-Apparat für Dampfkessel. |
Fundstelle: | Band 183, Jahrgang 1867, Nr. XLIII., S. 184 |
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XLIII.
Hackett's patentirter
Sicherheits-Apparat für Dampfkessel.
Aus dem Engineer, October 1866, S. 350.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Hackett's Sicherheits-Apparat für Dampfkessel.
Der in Figur
12 dargestellte, von Henry Hackett,
Locomotiven-Inspector in Warrington, erfundene Apparat ist eine neue
Construction und Anordnung eines Sicherheitsventils zur Verhütung von
Kesselexplosionen durch zu hoch gespannten Dampf, und derselbe eignet sich
besonders, um bei eintretendem Wassermangel im Kessel eine Druckzunahme zu
verhindern.
Er besteht aus einem inneren Cylinder, der von einem äußeren Cylinder eingeschlossen
und umgeben ist; beide Cylinder sind zusammengegossen, mit einem Flansch auf den
Kessel geschraubt und bilden mit einander einen ringförmigen Raum. Der äußere
Cylinder oder Kasten ist etwas höher als der innere und so angeordnet, daß ein
Ventil den inneren Cylinder und den ringförmigen Raum bedeckt; das Ganze ist mit
einem Deckel versehen, der dem Ventil sich zu heben gestattet. Das Ventil ist innen
durch Hebel und Gewicht belastet. Bei dieser Anordnung kann sowohl der Dampf-
wie der Wasserdruck auf das erwähnte Ventil wirken. Der innere Cylinder ist nach
unten, also nach dem Kessel zu offen; der ringförmige Raum steht durch Röhren mit
dem Wasser in Verbindung und gestattet so demselben in Vereinigung mit dem Dampf auf
die untere Seite des Ventils zu wirken. Eine Oeffnung im äußeren Cylinder, in der
Höhe des Ventilsitzes, ist durch ein Rohr mit dem Feuerraum verbunden; wenn daher
der Druck im Kessel so groß wurde, daß er das Gewicht des Ventils hebt, so werden
Wasser und Dampf durch dieses Verbindungsrohr ausströmen, in den Feuerraum gelangen
und das Feuer auslöschen.
Dieselbe Wirkung wird auf das Ventil zum Auslöschen des Feuers ausgeübt, wenn
Wassermangel im Kessel eintritt. Der zum Belasten des Ventils dienende Hebel ist
nämlich weiter über seinen Stützpunkt hinaus verlängert, und am Ende dieses Hebels
ist eine verticale Stange befestigt, an deren unter der Wasserlinie befindlichem
Ende ein hohles Gefäß angebracht ist. Dieses Gefäß, welches dasselbe specifische
Gewicht wie das Wasser hat, bleibt, so lange als hinreichend Wasser im Kessel
vorhanden ist, in einer bestimmten Tiefe untergetaucht, ohne den Hebel, an welchem
es aufgehängt ist, zu belasten; man kann z.B. das Gefäß so adjustiren, daß sein Boden
zwei bis drei Zoll von dem Feuerrohr absteht. Sollte nun der Wasserstand bis unter
das Gefäß sinken, so hält das in letzterem befindliche Wasser der Ventilbelastung
das Gleichgewicht, daher der geringste Druck im Kessel das Ventil heben und das
Feuer auslöschen wird.