| Titel: | System gegliederter Federn, welche mit beliebiger Biegsamkeit hergestellt werden können; von J. B. Jolly, Ingenieur in Passy bei Paris. | 
| Fundstelle: | Band 183, Jahrgang 1867, Nr. XLVI., S. 187 | 
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                        XLVI.
                        System gegliederter Federn, welche mit beliebiger
                           Biegsamkeit hergestellt werden können; von J. B. Jolly, Ingenieur in Passy bei Paris.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, November 1866, S.
                              262.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. V.
                        [Jolly's System gegliederter Federn, welche mit beliebiger
                           Biegsamkeit hergestellt werden können.]
                        
                     
                        
                           Die gebräuchlichen Hänge-, Zug- oder Stoßfedern haben für viele Fälle
                              ihrer Anwendung eine zu beschränkte Biegsamkeit; den Spiralfedern kann man diesen Vorwurf nicht
                              machen, dagegen haben sie den großen Nachtheil, daß, wenn der Metalldraht, aus
                              welchem die Spiralen gebildet sind, unter seiner Belastung bricht, alsdann die ganze
                              Feder verloren ist. Das neue System gegliederter Federn, durch welches Jolly diesem Uebelstande abhilft, besteht im Wesentlichen
                              in einer Platte von Stahl oder gut gehärtetem Eisen, deren Breite und Länge nach dem
                              gewünschten Grade von Widerstand und Biegsamkeit abgeändert werden.
                           Das eine Ende der Platte geht in einen cylindrischen Theil aus, während das andere
                              Ende so umgebogen ist, daß es ein Scharnierband bildet. Man bringt so viele Platten
                              über einander an, als erforderlich sind, um die verlangte Biegsamkeit zu erhalten.
                              Sollte in Folge eines Fehlers bei der Fabrication eine der Platten brechen, so kann
                              man sie auf der Stelle ersetzen, ohne daß dabei ein besonderes Werkzeug angewendet
                              werden müßte; jedenfalls bleiben sämmtliche übrige Platten benutzbar.
                           In Figur 7 ist
                              eine derartige Hängefeder in Anwendung auf eine gewöhnliche Wagenachse dargestellt.
                              Man sieht, daß das schwach umgebogene Ende l in
                              cylindrischer Form gerundet ist, damit es in das Ende l'
                              der folgenden Platte paßt. Die Adjustirung der Platten geschieht an der Seite und
                              erfordert, wie erwähnt, kein besonderes Werkzeug. Ein Bruch an den Punkten l und l' ist nicht zu
                              befürchten, weil die Biegung sich an der Verbindung der Platten nicht fühlbar
                              macht.
                           Um einen größeren Grad von Biegsamkeit zu erhalten, braucht man nur die Platten
                              länger zu machen, wodurch natürlich der Hebelarm und folglich der zu durchlaufende
                              Weg (die Senkung) sich ändert; der Widerstand kann vermindert oder erhöht werden,
                              indem man die Dicke oder die Breite der Platten ändert.
                           
                        
                     
                  
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